Berghof freut sich über Vierlingsgeburt
Tiere Reichlich Nachwuchs gibt es derzeit bei den Ziegen im Berghof in Emershofen. Bei Ziegenmutter Palina erleben die Betreiber eine kleine Sensation.
Emershofen Viel Trubel herrscht seit einigen Tagen im Ziegenstall des Berghofs im Weißenhorner Ortsteil Emershofen. Zahlreiche Jungtiere sind auf die Welt gekommen, die Kleinen springen umher, erkunden neugierig die Umgebung und ärgern nicht nur ihre Artgenossen. Groß war die Überraschung bei Ziegenmama Palina: Sie gebar gleich vier gesunde Zicklein. „Das ist bei Ziegen sehr selten“, sagt Kirsten Steinke, die mit ihrem Mann Stephan Bucher den zertifizierten Bioland-Betrieb bewirtschaftet. Es sei zum ersten Mal bei ihnen auf dem Hof vorgekommen.
Insgesamt 30 neugeborene Ziegen hat Steinke in den vergangenen Tagen gezählt, darunter seien auffällig häufig Drillinge gewesen, berichtet sie. Im Durchschnitt bringe eine trächtige Geiß 1,8 Ziegenlämmer zur Welt. Angela Merk aus Emershofen war bei der Geburt der Vierlinge dabei: „Mutter und Kitzen geht es gut“, erzählt sie. „Jetzt ist wieder was los im Stall. Die Kleinen sind rotzfrech und zwicken einem auch schon mal von hinten in die Waden.“
Tatsächlich entwickeln sich junge Ziegen sehr schnell, wie Kerstin
Steinke berichtet: „Nach fünf Minuten stehen sie, nach zehn Minuten trinken sie bei der Mutter und nach 20 Minuten sind sie frech.“Namen hat der Nachwuchs von Palina noch nicht. Es sind zwei weibliche und zwei männliche Tiere. Auf jeden Fall müssten die Kleinen Namen mit P bekommen, passend zur Mutter, sagt Steinke.
Samuel, der Sohn der Betreiber, ist wohl der größte Fan der vielen Zicklein. „Er hat alle Hände voll damit zu tun, die Kleinen zu unterhalten und durch den Stall zu tragen“, sagt Angela Merk, die als Hobbyfotografin gerne Aufnahmen von Menschen, Tieren und der Natur macht. Die Mutter des zweieinhalb Jahre alten Buben ergänzt: „Er ist ganz fixiert auf die Tiere.“
80 erwachsene Milchziegen leben auf dem Berghof. Der Bioland-Betrieb liefert die Milch an die Andechser-Molkerei, die sie zu BioZiegenmilchprodukten weiterverarbeitet. Saisonal verkauft der Hof nach Vorbestellung auch Jungziegenfleisch. „Im näheren Umkreis sind wir der einzige größere Ziegenbetrieb“, sagt Steinke. Wobei der Berghof im Vergleich zu anderen Ziegenbetrieben recht klein sei.
Die Betreiberin und ihr Mann legen nach eigenen Angaben großen
Wert auf ein hohes Maß an Tierwohl und Regionalität. „Bei der Kitzaufzucht setzen wir auf die Mutteraufzucht.
Das bedeutet, die Kitze bleiben bei der Mutter, bis sie alt genug für eigene Wege sind und keine Milch mehr brauchen“, schreiben sie auf ihrer Internetseite berghofziegen.de. Wichtig für die Gesundheit der Tiere sei außerdem eine ausgewogene Fütterung mit täglichem Weidegang von Frühjahr bis Herbst, viel Heu und etwas Getreide aus eigener Produktion oder aus regionaler Herkunft. „Alle Futtermittel stammen aus biologischem Anbau“, betont das Paar.
Nicht alle jungen Ziegen werden langfristig auf dem Berghof bleiben. „Wir behalten nicht jedes einzelne Tier“, sagt Steinke. Einige werden auch verkauft. Wer die aktuelle Kinderschar im Emershofer Ziegenstall sehen möchte, hat dazu bei einem Spaziergang Gelegenheit: Von dem Weg aus, der am Hof entlang führt, können Interessierte in den Stall hineinschauen.