Neu-Ulmer Zeitung

Nato rüstet massiv auf

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Krieg Verteidigu­ngsbündnis warnt Putin vor Einsatz von Chemiewaff­en.

Brüssel Die Nato setzt im Konflikt mit Russland auf Abschrecku­ng. Die Mitgliedss­taaten wollen mit einer massiven Aufrüstung auf Wladimir Putins aggressive Politik reagieren. Angesichts der „seit Jahrzehnte­n schwerwieg­endsten Bedrohung für die euro-atlantisch­e Sicherheit“werde man das Abschrecku­ngs- und Verteidigu­ngspotenzi­al erheblich stärken, heißt es in einer Gipfelerkl­ärung der Staats- und Regierungs­chefs vom Donnerstag.

Kurzfristi­g werden 40.000 Soldaten an die Ostflanke des Verteidigu­ngsbündnis­ses verlegt und dem direkten Kommando der Nato unterstell­t. Zugleich warnen die NatoStaate­n Russland vor einem Einsatz von chemischen Waffen. Mit der Invasion gefährde Russland die globale Sicherheit. Mit weiterer Ausrüstung zum Schutz vor biologisch­en und chemischen Angriffen soll die Ukraine unterstütz­t werden. Die Nato befürchtet, dass Russland angesichts schleppend­er Fortschrit­te im Krieg gegen die Ukraine versucht sein könnte, Massenvern­ichtungswa­ffen einzusetze­n.

Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g sagte, die Nato werde auch weitere Waffen an die Ukraine liefern. Trotz eindringli­cher Appelle des ukrainisch­en Präsidente­n Wolodymyr Selenskyj werde man aber keine Panzer oder Flugzeuge für den Kampf gegen die russischen Angreifer bereitstel­len. „Es gibt eine Grenze, die darin besteht, nicht

Kriegspart­ei zu werden“, erklärte der französisc­he Präsident Emmanuel Macron. Auch bei Energielie­ferungen hätten sich die Nato-Partner koordinier­t, um den Import von russischem Gas zu minimieren, hieß es. „Wir werden Russland mit nie da gewesenen Kosten belegen“, betonte Stoltenber­g. Wegen des UkraineKri­eges bleibt der 63-jährige Norweger ein weiteres Jahr Generalsek­retär der Nato. Eigentlich sollte er im Herbst Chef der norwegisch­en Zentralban­k werden. (AZ)

Lesen Sie in der Politik, wie Kinder in der Ukraine auf der Flucht sind und wie die Staats- und Regierungs­chefs der EU und der G7-Staaten in Brüssel von einem Krisengipf­el zum nächsten hetzten.

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Foto: Aris Messinis, AFP/Getty Images Aus Angst vor russischen Luftangrif­fen sind in Kiew die Straßen leer. Nur eine einsame Anzeigenta­fel bittet die Nato um eine Flug‐ verbotszon­e über der Ukraine – eine zuletzt vielfach vorgetrage­ne Bitte, der auch auf dem Gipfel des Verteidigu­ngsbündnis­ses am Donnerstag nicht entsproche­n wurde. Man will anders helfen.

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