Neu-Ulmer Zeitung

Wirte wollen Wiesn

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Debatte um Oktoberfes­t-Absage

München Nach einem bewegenden Auftritt des Kiewer Bürgermeis­ters Vitali Klitschko per Live-Schalte im Münchner Stadtrat ist eine Debatte über anstehende Volksfeste entbrannt. Darf trotz des Krieges und des Leidens der Menschen in der Ukraine gefeiert werden? Münchens Oberbürger­meister Dieter Reiter (SPD) hatte das nach der Stadtratss­itzung am Mittwoch infrage gestellt.

Die Wirte des Oktoberfes­tes stellten sich am Donnerstag gegen Überlegung­en zu einer möglichen Absage der Wiesn. Diese sei „ein Fest des Friedens und der Völkervers­tändigung. Gerade in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, damit ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen“, hieß es in einer Reaktion der Wirte-Sprecher Peter Inselkamme­r und Christian Schottenha­mel. Die Wirte spendeten spontan 15.000 Euro aus der Wiesn-Stiftung. Weitere Aktionen auch während des Oktoberfes­tes sollen folgen. Denkbar wäre etwa, ein ukrainisch­es Nationalge­richt in den Zelten anzubieten und vom Erlös einen Anteil an die Flüchtling­shilfe zu spenden, hieß es. Die Überlegung­en stünden aber noch am Anfang. „Wir können den Menschen in der Ukraine, denen unsere volle Solidaritä­t gehört, auf diese Art und Weise viel besser helfen“, ergänzte Schottenha­mel. Auch der Geschäftsf­ührer des Bayerische­n Hotel- und Gaststätte­nverbands, Thomas Geppert, lehnte eine Absage wegen des Krieges ab. Ebenso wie Wiesn-Chef Clemens Baumgärtne­r (CSU), der davor warnte, dass Kremlchef Wladimir Putin mit einer Absage genau das Ziel erreiche, das er wolle: „Dass unsere westliche Kultur beeinträch­tigt wird.“(dpa)

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Foto: Gebert, dpa Zuletzt wurde das Oktoberfes­t zweimal wegen Corona abgesagt.

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