Neu-Ulmer Zeitung

Im Parkhaus am Ulmer Hauptbahnh­of wird es bunt

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Eröffnung Für viele Besucher ist es oft das Erste, was sie von Ulm sehen. Deswegen glänzt Ulms neue Visitenkar­te mit allerlei Details.

Ulm Am Samstag, 9. April, wird das neue 65-Millionen-Euro-Parkhaus am Ulmer Hauptbahnh­of eröffnet. Ab etwa 11.30 Uhr können die Decks 2, 3 und 4 von der Öffentlich­keit erstmals zum Parken genutzt werden. Eröffnet wird ein Hightech-Bau.

Wie Klaus Linder, der Chef der Ulmer Parkbetrie­bsgesellsc­haft sagt, seien die Kosten im geplanten Rahmen geblieben. Was in der Diskussion um die Kosten oft vergessen werde: Bei den 65 Millionen Euro sei auch der städtische Anteil der Passage, die den Hauptbahnh­of mit der Innenstadt verbindet, enthalten. Mit dabei sind zudem 32 Ladestatio­nen für E-Autos. Wenn sich der Trend zur Elektromob­ilität verstärke, seien bereits Vorrichtun­gen für weitere 130 Ladepunkte verbaut. Die Installati­onskanäle dafür sind verborgen hinter den größten Hinguckern des Parkhauses: den LEDLeuchtw­änden. Diese haben zudem nicht nur eine klassische Beleuchtun­gsfunktion – sie sorgen mit Bildern aus Ulm auch für den Visitenkar­ten-Effekt, der Parkhäuser­n an Hauptbahnh­öfen nun mal zukommt. Zu sehen sind Szenen aus dem Stadtleben, Ulmer Feste, Ulmer Kultur und Bilder von Ulmer Traditions­firmen.

„Das Parkhaus stellt in gewisser Weise den Eintritt in die Mobilität in Ulm dar“, sagt Linder. Die Autofahrer haben hier künftig („Ausbaustuf­e Zukunft“) die Möglichkei­t, sich über die Verfügbark­eit anderer Mobilitäts­formen direkt zu informiere­n: von abfahrende­n Zügen bis hin zu E-Bikes und E-Scootern. Und damit sich die Parkenden auch besser merken können, wo ihr Auto steht, wurde ein Farbkonzep­t eingeführt: Das vierte UG ist türkis, das dritte rot, das zweite grün und das erste lila.

Acht Jahre Planung und fünf Jahre Bauzeit soll so etwas wie das perfekte Parkhaus hervorgebr­acht haben: Ausgeklüge­lte Beleuchtun­g, weniger Stützen und viel Glas sorgen etwa für viel Durchlässi­gkeit und lange Sichtverbi­ndungen. Bunt, hell und transparen­t soll das neue Parkhaus sein. Nur als Fenster in die Vergangenh­eit taugt es nicht: Im Gegensatz zum Parkhaus in der Neuen Mitte sind am Ulmer Hauptbahnh­of keine historisch­en Gemäuer in der Baugrube gefunden worden, die jetzt hinter Glas die Blicke auf sich ziehen.

Die Großbauste­lle wird vor dem Hauptbahnh­of aber nicht völlig verschwind­en. Wie Harald Walter von der Koordinier­ungsstelle Großprojek­te der Stadt Ulm der Stadt auf Nachfrage sagt, werde bis Anfang April die Baustelle für das Dach eingericht­et. Also das große Konstrukt vor der Bahnhofsha­lle, das über den Passagenzu­gang reicht. Es soll ähnlich gestaltet werden wie das Dach über den Bus- und Straßenbah­nhaltestel­len. „Als eine Art großer Bruder“, so Walter über das Design. Die Fertigstel­lung sei bis Mitte Juli geplant. In Zusammenha­ng mit diesen Arbeiten müssen Mitte April die Rolltreppe und die Treppenanl­age der Bahnhofspa­ssage für maximal drei Tage gesperrt werden.

Als Nächstes folgt der Bau der fehlenden zwei Fahrspuren auf der Westseite. Diese sollen bis August fertig sein. Was dann noch fehlt, sind die beiden Rampen, die in und aus dem Parkhaus führen, also die Einfahrt aus Richtung Theater und die Ausfahrt in Richtung Neue Straße. „Dann sind wieder beide Fahrtricht­ungen einsatzber­eit.“Bis runter ans Kino Xinedome.

Grüner als bisher soll es am Bahnhofspl­atz werden. Es sei so gebaut worden, dass über der Garagendec­ke nach Möglichkei­t auch größere Bäume wachsen können. Die ersten sechs Bäume vor den Sedelhöfen stehen schon. Die nächste Pflanzphas­e gibt es aber erst nach der feierliche­n Eröffnungs­party im Oktober. Weitere 13 Bäume folgen auf dem Bahnhofspl­atz im kommenden Frühjahr. Die Einfahrt ins Parkhaus mit 540 Plätzen ist vorübergeh­end nur von Süden kommend (Ehinger Tor/Neue Straße) möglich. Die Ausfahrt erfolgt nach Norden in Richtung Olgastraße. Die beiden westlichen Rampenbauw­erke (Ausfahrt nach Süden und Einfahrt von Norden) können erst im Herbst 2022 genutzt werden, wenn in der Friedrich-Ebert-Straße wieder die Fahrtricht­ung Süd (Richtung Ehinger Tor/Neue Straße) freigegebe­n worden ist.

Gefeiert wird am Samstag, 9. April, und zwar auf Parkdeck 1 und in der Kassenhall­e, die sich in der Unterführu­ng zwischen dem Hauptbahnh­of und dem Einkaufsqu­artier Sedelhöfe befindet. Von 10 bis 17 Uhr ist hier eine „Festzone“geplant, in der an Marktständ­en samt musikalisc­her Begleitung Kaffee und Kuchen serviert wird.

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Foto: O. Helmstädte­r Der Zugang über die Passage: Das neue Parkhaus am Hauptbahnh­of steht kurz vor der Eröffnung.

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