A8‐Ausbau: Elchinger brauchen Geduld
Verkehr Das Autobahnprojekt wird voraussichtlich sehr lange dauern. Wie es jetzt weiter geht.
chingen unter anderem: „Das Bauvorhaben fügt sich hinsichtlich des Maßes der baulichen Nutzung, insbesondere hinsichtlich der geplanten Grund- und Geschossfläche nicht in die Eigenart der näheren Umgebung ein.“Die Planung weise eine zu intensive Ausnutzung des Baugrundstücks auf. „Die Abstandsflächen nach der gemeindlichen Abstandsflächensatzung werden auch durch die geänderte Planung weiterhin nicht eingehalten.“Der Ablehnung des Bauantrags stimmten die Mitglieder des Elchinger Bau- und Umweltausschusses ohne Ausnahme zu. Wobei eingeräumt wurde, dass die Chancen, sich durchzusetzen, rein juristisch nicht hoch seien. (kümm)
Elchingen Die Debatte um den sechsspurigen Ausbau der A8 zwischen Ulm-West und dem Autobahnkreuz Ulm/Elchingen ist schon zur fast unendlichen Geschichte geworden. Doch nun müssen die Menschen in Elchingen wohl noch mehr Geduld aufbringen. Auf Antrag der Freien Wähler berichtete Alexander Welsch von der Autobahn GmbH des Bundes in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses über den ersten Bauabschnitt. Er versprach zwar: „Wir versuchen, das Beste zu machen.“Doch er hatte auch eine unerfreuliche Nachricht.
Viele Zuhörerinnen und Zuhörer waren ins Konstantin-Vidal-Haus gekommen, um sich über den aktuellen Stand des Ausbaus zu informieren. Zunächst wartete Welsch mit einer wenig erfreulichen Nachricht auf: „Die Arbeiten werden vielleicht zwei bis drei Jahre länger dauern, als es viele gedacht hätten.“Die Bautätigkeit im ersten Abschnitt dürfte von Mai dieses Jahres bis Juni 2027 dauern, dazu wird es im Bereich des Autobahnkreuzes Erhaltungsmaßnahmen zwischen März 2023 bis Juni 2029 geben. Wobei sich die Arbeiten in allen drei Bauabschnitten wohl bis 2031 hinziehen. Die genehmigten Kosten für den Ausbau der A8 liegen nach den Worten von Welsch bei über 202 Millionen Euro, für die Erhaltungsmaßnahmen der A7 bei über 52 Millionen Euro.
Auf einer Länge von 11,28 Kilometern wird die A8 ausgebaut, der Erhaltungsabschnitt an der A7 ist 4,5 Kilometer lang. Dort wird die Fahrbahn aus Sicherheitsgründen um 50 Zentimeter verbreitert. Inbegriffen in die Maßnahmen sind neue Bauten, insbesondere neue Brücken, sowie Rampenerneuerungen und naturschonende Rodungen.
Dabei sollen „ständig wechselnde Verkehrsführungen“vermieden und beim Verkehrsfluss Behinderungen minimiert werden, versprach Alexander Welsch.
Der Referent der Autobahn GmbH erklärte zum ersten Bauabschnitt, dass in diesem Jahr Kabelumlegungen und Vorbereitungen für spätere Verkehrsführungen erfolgen sollen und eine Zwischenlagerfläche vor allem für Baumaterial erstellt wird.
Im kommenden Jahr sind Vorbereitungen für die Bauwerkserneuerungen, eine Betriebsauffahrt an der A7 bei Langenau sowie eine Rampe für die aus Richtung Füssen kommenden und Richtung München weiterfahrenden Fahrzeuge geplant. Hinzu kommen auch Umleitungswege über den A8-Anschluss Oberelchingen.
Da der Lärmschutz für die Elchinger ein sensibler Punkt ist, nahm sich Welsch auch ausführlich dieses Themas an. Er gehe davon aus, dass durch die Bauarbeiten
„keine höheren Lärmemissionen zu erwarten“seien. Es werde nur bei Tageslicht gearbeitet, nur Brückenabbrucharbeiten würden an vielleicht drei Tagen nachts, am besten an einem Wochenende erledigt. „Und ein Lärmschutzwall wird in den Bauablauf integriert“, so Welsch. Zudem werde sicher die Höchstgeschwindigkeit im Baubereich auf 80, vielleicht sogar auf 60 Stundenkilometer begrenzt. Der in drei Abschnitte gegliederte Lärmschutz soll von 2024 bis 2027 kontinuierlich wachsen. Elchingen hatte sich gegen Lärmschutzwälle ausgesprochen, wollte stattdessen Lärmschutzwände mit entsprechender Höhe. Dies sei aber nach wie vor nicht machbar, sagte Welsch.
Auf die Frage der Freien Wähler, wie es mit der Anlieferung von Material aussehe, antwortete er: „Sie soll so viel wie möglich über die Autobahn geschehen, ohne dort den Verkehr zu gefährden. Die Arbeiten sind nicht das Schwierige, sondern den Verkehr sicher durch die Baustellen zu bringen.“Andreas Mayr von den Freien befürchtete: „Der Ausbau der A8 wird uns die nächsten zehn Jahre begleiten.“
Die dritte Elchinger Bürgermeisterin Karin Batke (UFWG) wollte unter anderem wissen, wie es mit dem Lärmschutz an der A7 künftig aussehe. Der Referent sagte dazu: „Es wird dort nicht mehr Verkehr geben, deshalb ist kein Lärmschutz vorgesehen.“So oder so meinte Batke: „Wir werden lärm- und verkehrstechnisch belastet und werden die Arbeiten beobachten und überwachen.“
Auch was Detailfragen bezüglich der Staatsstraße nach Göttingen und die Brücke über die A8 sowie die Anschlussstelle Oberelchingen betreffe. Was den A8-Ausbaubereich im Württembergischen anbetrifft, erklärte Alexander Welsch, dafür sei die Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH des Bundes zuständig und werde ihre Arbeiten bestimmt „nächstes oder übernächstes Jahr vorstellen“.