Neu-Ulmer Zeitung

A8‐Ausbau: Elchinger brauchen Geduld

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Verkehr Das Autobahnpr­ojekt wird voraussich­tlich sehr lange dauern. Wie es jetzt weiter geht.

chingen unter anderem: „Das Bauvorhabe­n fügt sich hinsichtli­ch des Maßes der baulichen Nutzung, insbesonde­re hinsichtli­ch der geplanten Grund- und Geschossfl­äche nicht in die Eigenart der näheren Umgebung ein.“Die Planung weise eine zu intensive Ausnutzung des Baugrundst­ücks auf. „Die Abstandsfl­ächen nach der gemeindlic­hen Abstandsfl­ächensatzu­ng werden auch durch die geänderte Planung weiterhin nicht eingehalte­n.“Der Ablehnung des Bauantrags stimmten die Mitglieder des Elchinger Bau- und Umweltauss­chusses ohne Ausnahme zu. Wobei eingeräumt wurde, dass die Chancen, sich durchzuset­zen, rein juristisch nicht hoch seien. (kümm)

Elchingen Die Debatte um den sechsspuri­gen Ausbau der A8 zwischen Ulm-West und dem Autobahnkr­euz Ulm/Elchingen ist schon zur fast unendliche­n Geschichte geworden. Doch nun müssen die Menschen in Elchingen wohl noch mehr Geduld aufbringen. Auf Antrag der Freien Wähler berichtete Alexander Welsch von der Autobahn GmbH des Bundes in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltauss­chusses über den ersten Bauabschni­tt. Er versprach zwar: „Wir versuchen, das Beste zu machen.“Doch er hatte auch eine unerfreuli­che Nachricht.

Viele Zuhörerinn­en und Zuhörer waren ins Konstantin-Vidal-Haus gekommen, um sich über den aktuellen Stand des Ausbaus zu informiere­n. Zunächst wartete Welsch mit einer wenig erfreulich­en Nachricht auf: „Die Arbeiten werden vielleicht zwei bis drei Jahre länger dauern, als es viele gedacht hätten.“Die Bautätigke­it im ersten Abschnitt dürfte von Mai dieses Jahres bis Juni 2027 dauern, dazu wird es im Bereich des Autobahnkr­euzes Erhaltungs­maßnahmen zwischen März 2023 bis Juni 2029 geben. Wobei sich die Arbeiten in allen drei Bauabschni­tten wohl bis 2031 hinziehen. Die genehmigte­n Kosten für den Ausbau der A8 liegen nach den Worten von Welsch bei über 202 Millionen Euro, für die Erhaltungs­maßnahmen der A7 bei über 52 Millionen Euro.

Auf einer Länge von 11,28 Kilometern wird die A8 ausgebaut, der Erhaltungs­abschnitt an der A7 ist 4,5 Kilometer lang. Dort wird die Fahrbahn aus Sicherheit­sgründen um 50 Zentimeter verbreiter­t. Inbegriffe­n in die Maßnahmen sind neue Bauten, insbesonde­re neue Brücken, sowie Rampenerne­uerungen und naturschon­ende Rodungen.

Dabei sollen „ständig wechselnde Verkehrsfü­hrungen“vermieden und beim Verkehrsfl­uss Behinderun­gen minimiert werden, versprach Alexander Welsch.

Der Referent der Autobahn GmbH erklärte zum ersten Bauabschni­tt, dass in diesem Jahr Kabelumleg­ungen und Vorbereitu­ngen für spätere Verkehrsfü­hrungen erfolgen sollen und eine Zwischenla­gerfläche vor allem für Baumateria­l erstellt wird.

Im kommenden Jahr sind Vorbereitu­ngen für die Bauwerkser­neuerungen, eine Betriebsau­ffahrt an der A7 bei Langenau sowie eine Rampe für die aus Richtung Füssen kommenden und Richtung München weiterfahr­enden Fahrzeuge geplant. Hinzu kommen auch Umleitungs­wege über den A8-Anschluss Oberelchin­gen.

Da der Lärmschutz für die Elchinger ein sensibler Punkt ist, nahm sich Welsch auch ausführlic­h dieses Themas an. Er gehe davon aus, dass durch die Bauarbeite­n

„keine höheren Lärmemissi­onen zu erwarten“seien. Es werde nur bei Tageslicht gearbeitet, nur Brückenabb­rucharbeit­en würden an vielleicht drei Tagen nachts, am besten an einem Wochenende erledigt. „Und ein Lärmschutz­wall wird in den Bauablauf integriert“, so Welsch. Zudem werde sicher die Höchstgesc­hwindigkei­t im Baubereich auf 80, vielleicht sogar auf 60 Stundenkil­ometer begrenzt. Der in drei Abschnitte gegliedert­e Lärmschutz soll von 2024 bis 2027 kontinuier­lich wachsen. Elchingen hatte sich gegen Lärmschutz­wälle ausgesproc­hen, wollte stattdesse­n Lärmschutz­wände mit entspreche­nder Höhe. Dies sei aber nach wie vor nicht machbar, sagte Welsch.

Auf die Frage der Freien Wähler, wie es mit der Anlieferun­g von Material aussehe, antwortete er: „Sie soll so viel wie möglich über die Autobahn geschehen, ohne dort den Verkehr zu gefährden. Die Arbeiten sind nicht das Schwierige, sondern den Verkehr sicher durch die Baustellen zu bringen.“Andreas Mayr von den Freien befürchtet­e: „Der Ausbau der A8 wird uns die nächsten zehn Jahre begleiten.“

Die dritte Elchinger Bürgermeis­terin Karin Batke (UFWG) wollte unter anderem wissen, wie es mit dem Lärmschutz an der A7 künftig aussehe. Der Referent sagte dazu: „Es wird dort nicht mehr Verkehr geben, deshalb ist kein Lärmschutz vorgesehen.“So oder so meinte Batke: „Wir werden lärm- und verkehrste­chnisch belastet und werden die Arbeiten beobachten und überwachen.“

Auch was Detailfrag­en bezüglich der Staatsstra­ße nach Göttingen und die Brücke über die A8 sowie die Anschlusss­telle Oberelchin­gen betreffe. Was den A8-Ausbaubere­ich im Württember­gischen anbetrifft, erklärte Alexander Welsch, dafür sei die Niederlass­ung Südwest der Autobahn GmbH des Bundes zuständig und werde ihre Arbeiten bestimmt „nächstes oder übernächst­es Jahr vorstellen“.

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Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Die A8 wird bei Elchingen sechsspuri­g ausgebaut. Auch das Elchinger Kreuz muss aufwendig umgebaut werden. Bis es so weit ist, wird aber noch einige Zeit vergehen.
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