Da war doch was!
Fußball Schon im Oktober 2018 musste der FV Illertissen im Totopokal gegen die Würzburger Kickers ran. Am Samstag geht es um den Einzug ins Finale – erneut gegen den Drittligisten.
Illertissen Bayerischer Totopokal, FV Illertissen gegen Würzburger Kickers – da war doch was? Richtig, am 16. Oktober 2018 hieß die Begegnung auch so. Allerdings schon eine Runde früher im Viertelfinale. Damals unterlagen die Illertisser nach Elfmeterschießen äußerst unglücklich, hatten ein Riesenspiel geliefert. Diesmal stehen sich beide Teams am Samstag (14 Uhr) im Halbfinale des Wettbewerbs gegenüber. Und der FVI will seine Serie fortsetzen.
Die Illertisser standen bekanntlich vergangenes Jahr im Finale, unterlagen dann in einer umstrittenen Partie dem Team von Türkgücü München im Elfmeterschießen. Der FVI hat also erneut die Chance, ins Endspiel einzuziehen und dort mit einem Sieg sogar im DFB-Pokal dabei zu sein. Das ist dem Verein schon zwei Mal gelungen. In der Saison 2013/14 unterlag man Eintracht Frankfurt im Ausweichspielort Augsburg mit 0:2 und 2014/15 hatte man im Ulmer Donaustadion den SV Werder Bremen am Rande einer Niederlage. 2:3 nach Verlängerung stand es am Ende vor 11.000 Zuschauern. Davon schwärmt man in Illertissen immer noch, doch um diesen Traum zu verwirklichen, fehlen noch zwei Siege.
Nach Erfolgen über die Bayernligisten Kirchanschöring, Kottern und Garching kam die Mannschaft diesem Ziel immer näher. Nun steht der FVI vor der bisher schwersten Aufgabe, auch wenn der Gegner Würzburger Kickers derzeit auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga steht. Die Unterfranken werden ihr Hauptaugenmerk wohl auf den Klassenerhalt legen, was aber nicht heißt, dass man diesem Halbfinalspiel weniger Bedeutung beimisst. Im Gegenteil: Trainer Ralf Santelli macht keinen Hehl daraus, dass ein Weiterkommen Pflicht ist, und sagt: „Als Drittligist sind wir fast dazu verdammt, weiterzukommen. Wir nehmen das Spiel genauso ernst wie jedes andere.“Er habe den Gegner beim Spiel in Aubstadt beobachtet und wisse, was auf ihn und seine Truppe zukomme. Die Regionalliga Bayern spreche für sich und Illertissen sei dort vorne dabei. Er erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, so der Würzburger Interimscoach. Er hatte im Februar nach der Entlassung von Trainer Danny Schwarz das Kommando übernommen, war ursprünglich Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Somit ist er seit 2020 der zehnte Trainer bei den Würzburger Kickers, konnte vergangenes Jahr den Abstieg aus der 2. Liga aber auch nicht verhindern.
Der Gästetrainer kennt Illertissens Coach Marco Konrad aus der Zeit beim SSV Ulm 1846 als Spieler. Ralf Rangnick hatte Santelli zum damaligen Zweitliga-Aufsteiger als Reha- und Torwarttrainer geholt. Konrad kann sich gut daran erinnern, freut sich, einen alten Weggefährten wiederzusehen: „Das ist sicher ein Topereignis für uns, aber wir haben in der Regionalliga eigentlich jede Woche eine Art Highlight. Genauso sehen wir das Spiel. Die Jungs sind heiß, wir hatten auch diese Woche wieder ein tolles Niveau im Training. Auch wenn die Platzverhältnisse derzeit schwierig sind, werden wir versuchen, Fußball zu spielen“, sagt Konrad.
Der Würzburger Kader habe hohe individuelle Qualität, der Drittligist sei daher klarer Favorit.
Konrad muss sicher auf zwei Spieler verzichten: Yannick Glessing ist wegen seiner Roten Karte im Achtelfinale gegen Kirchanschöring noch gesperrt, Natsuhiko Watanabe hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. Darüber hinaus sind alle Spieler fit, sodass zum Bedauern des Illertisser Trainers der eine oder andere das Spiel von der Tribüne aus anschauen muss.
Karten sind an der Tageskasse noch vorhanden und können außerdem per E-Mail an heim@ticketfvi.de reserviert werden.