Neu-Ulmer Zeitung

Der Neue paukt für seine Premiere

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Basketball Sean Evans soll Ratiopharm Ulm als Center weiterhelf­en. Der US-Amerikaner schwärmt von Mannschaft und Stadt. Gegen Frankfurt ist er zum ersten Mal gefordert.

Neu‐Ulm In den vergangene­n Tagen hat Sean Evans vor allem viel Theorie gepaukt. Der 33-Jährige beschäftig­te sich mit dem System von Ratiopharm Ulm, lernte Spielzüge und taktische Vorgaben. Nach dem Ausfall von Cristiano Felicio hat der Basketball-Bundesligi­st auf der wichtigen Position des Centers nachgebess­ert und Evans vom ukrainisch­en Club BC Prometey an die Donau geholt. Trainer Jaka Lakovic ist bislang zufrieden mit dem Zwei-Meter-Hünen. „Die Jungs haben ihn prima aufgenomme­n. Sean Evans ist in der Kabine und auf dem Spielfeld schon voll integriert. Wir werden alle helfen, dass er sich hier wohlfühlt“, sagte der Ratiopharm­Coach. Premiere im Ulmer Dress feiert der US-Amerikaner am Freitagabe­nd (19 Uhr) beim Auswärtssp­iel gegen die Fraport Skyliners in Frankfurt.

Viel von Ulm hat Evans freilich noch nicht gesehen. Außer Trainingsh­alle und Spielstätt­e. Den einen oder anderen Spaziergan­g habe er gemacht, erzählt der 33-Jährige. „Die Fans sind schon auf mich zugekommen, als ich durch die Stadt gelaufen bin. Das hat viel Spaß gemacht. Es waren also ein paar gute Tage“, meint Evans. Wenn da nicht die große Entfernung zur Familie wäre. Der Center trägt den Namen seiner einjährige­n Tochter Echo als Kette um den Hals, auf dem Oberarm prangt ein Tattoo mit den Buchstaben F, O und E. Das steht für „Family over everything“. Evans sagt: „Familie ist für mich alles. Ich bin ständig am Telefon und spreche mit Familie und Freunden, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben.“Sportlich gilt der Fokus voll und ganz dem schweren Auswärtssp­iel in Frankfurt.

Beim Blick auf die Tabelle eigentlich eine klare Angelegenh­eit. Das Duell des Fünften gegen den 17., doch Lakovic warnt: „Es gibt keine leichten Spiele in der Bundesliga.“Es geht eng zu. Ein Sieg mehr und

Ulm wäre Zweiter, Rang acht ist aber auch nur vier Punkte entfernt. Die Erinnerung­en an das Hinspiel Ende Oktober vergangene­n Jahres sind noch präsent. Und sie schmerzen nach wie vor. 80:88 hatten die Ulmer damals verloren. „Ich hoffe, dass meine Spieler diese Niederlage persönlich genommen haben und jetzt noch motivierte­r sind, gegen Frankfurt nicht wieder zu verlieren“, sagt Lakovic. Allerdings haben die Gastgeber mit dem Italiener Luca Dalmonte seit wenigen Tagen einen neuen Coach, der den glücklosen Diego Ocampo abgelöst hat. Lakovic spricht daher von „einigen Fragezeich­en“und sagt: „Wir wissen nicht wirklich, was uns erwartet. Möglicherw­eise spielt Frankfurt jetzt mit einem neuen System.“

So oder so: Seine Mannschaft fährt nach dem Eurocup-Sieg am Dienstag bei Bourg-en-Bresse in Frankreich mit gestärktem Selbstvert­rauen zu den Fraport Skyliners. Zumal seit Mittwochab­end auch feststeht, dass sich die Ulmer für die Play-offs in diesem internatio­nalen Wettbewerb qualifizie­rt haben. Lakovic sagt: „Wir sind sehr glücklich darüber. Die Jungs haben hart dafür gearbeitet und sämtliche Hürden wie Corona-Probleme und Verletzung­en gemeistert. Das ist nun die Belohnung dafür.“

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Foto: imago images/Hafner Sean Evans kam aus der ukrainisch­en Basketball‐Liga nach Ulm. Der Center soll bei Ratiopharm den verletzten Cristiano Felicio vertreten.

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