Holzheim gibt die Müllabfuhr ab
Versorgung Für die Abfallwirtschaft in der Gemeinde soll künftig der Landkreis Neu-Ulm zuständig sein. Noch sind allerdings einige Fragen offen.
Holzheim Kritik am sogenannten Rekommunalisierungskonzept für die Abfallwirtschaft gab es nicht, einige Fragen dazu aber schon. Letztlich hat der Gemeinderat aber eine Rückübertragung der damit verbundenen Aufgaben an den Landkreis einstimmig befürwortet.
Die dadurch erwarteten Kosteneinsparungen hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung ebenso begrüßt wie Anreize zur Vermeidung und Trennung von Abfällen, den Erhalt des örtlichen Wertstoffhofes und die Beibehaltung bewährter ortsspezifischer Sammlung von Altpapier.
„Das Konzept bietet uns ein erweitertes Spektrum zur Entsorgung unterschiedlicher Abfallarten, unter anderem mit der Biotonne, aber das Angebot muss ja nicht in vollem Umfang genutzt werden“, warb Bürgermeister Thomas Hartmann für die Lösung, die Thomas Moritz vom Abfallwirtschaftsbetrieb (ABW) Neu-Ulm und Jens Petschel von der Ludwigsburger Unternehmensberatung Econum eingangs vorgestellt hatten.
Zudem sehe er die Chance, so Hartmann weiter, „die kürzlich aufgrund verschiedener Kostensteigerungen deutlich erhöhten Müllabfuhrgebühren langfristig vielleicht wieder etwas zurückzuführen“. Ein großer Vorteil sei jedenfalls, dass Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Verhalten selbst zu reduzierten Kosten beitragen könnten.
Bei der Neuausschreibung der einzelnen Entsorgungsleistungen zum Jahresbeginn 2025 gehe er davon aus, dass dabei auch die Interessen mittelständischer Unternehmen berücksichtigt werden, beantwortete Petschel die Nachfrage von Gemeinderätin Alexandra Seeburger (CSU/DG). Zudem würden bei der angestrebten verstärkten Digitalisierung der Müllabfuhr auch Belange älterer Menschen beachtet, entkräftete er Befürchtungen der örtlichen Seniorenbeauftragten.
Parameter der künftigen Jahresgebühr seien neben der Größe der Müllbehälter und der Anzahl ihrer Leerungen auch die für das jeweilige Grundstück angemeldeten Personen, erklärte Petschel auf die
Frage des Zweiten Bürgermeisters Michael Kling (CSU/DG). Auf dessen weitere Frage nach einem Umstieg vom „Gelben Sack“auf die „Gelbe Tonne“indes musste der Experte passen: „Das liegt nicht in der Zuständigkeit der öffentlichrechtlichen Müllabfuhr.“Das soll vielmehr bei Verhandlungen mit dem Dualen System Deutschland geklärt werden. Unklar sei bisher auch die Höhe der Einsparungen bei einem Minimum von Leerungen, räumte Petschel auf Nachfrage von Liane Bieniasz (UWH) ein. Dabei basiere die vorliegende Kalkulation auf einem Durchschnittswert, bestätigte er die Annahme von Ratsmitglied Jörg Jehle (FWG).
Bezahlt werden müssten jedoch in jedem Fall mindestens zwölf Leerungen, um illegalen Müllablagerungen vorzubeugen.
Nicht beantworten konnte der Berater schließlich die Frage von Gemeinderätin Dagmar SokolPrötzel, wohin der Biomüll verbracht werde. „Konkrete Angaben dazu sind momentan noch nicht möglich. Aber eine hochwertige Verwertung der Abfälle zur anschließenden landwirtschaftlichen Verarbeitung ist gewährleistet“, sagte Petschel.