Ehrmann zieht ins Fuggerschloss
Arbeiten Die Sanierung des Babenhauser Wahrzeichens geht in diesem Jahr weiter. Nun ist bekannt, wer nach den Arbeiten einen Teil der Räume mieten wird.
Babenhausen Auf dem Schlossgelände in Babenhausen sieht es schon jetzt ganz anders aus als in vielen, vielen Jahrzehnten zuvor. Gebäude der ehemaligen Fürst-FuggerBrauerei wie das Sudhaus stehen nicht mehr. Der ehemalige Ökonomietrakt verwandelt sich gerade in eine Kindertagesstätte. Und Langschloss und Kanzleibau werden Schritt für Schritt saniert. Eine Mieterin, die nach dem Ende der Arbeiten ins Langschloss einziehen wird, gibt es schon – und deren Name ist Menschen in ganz Deutschland ein Begriff.
Die Molkerei Ehrmann mit Stammsitz im wenige Kilometer entfernten Nachbarort Oberschönegg will in Zukunft Räume nutzen.
Wie die Fürst-Fugger-Zentralverwaltung auf Nachfrage bestätigt, ist inzwischen ein Mietvertrag mit dem Unternehmen unterzeichnet. Es werde rund 850 Quadratmeter auf zwei Geschossen im Langschloss mieten, welches wegen seines im Vergleich zu anderen Schlossteilen jüngeren Alters auch „Neues
Schloss“genannt wird. Beziehen könne Ehrmann die Räume im Laufe des Jahres 2024, also in etwa zwei Jahren, so Ulrike Holzmann von der Zentralverwaltung.
Bis dahin gibt es noch einiges zu tun: Das Haus Fugger steckt mitten in der Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude – ein Millionenprojekt, das nicht nur finanziell, sondern auch architektonisch herausfordernd ist. Wie berichtet, ist das Dach auf dem östlichen Teil des Langschlosses seit dem Herbst fertig saniert. Nun sind die Räume in diesem Trakt dran. Außerdem ist geplant, das Langschloss von Osten her neu zu erschließen – mit einem separaten Zugang vom Schlossgraben aus und Aufzug in die oberen Etagen. Und auch die Modernisierung des Kanzleibaus, der an das Langschloss anschließt, steht auf der Agenda.
Die Baugenehmigung des Landratsamts Unterallgäu liegt laut Ulrike Holzmann mittlerweile vor. Derzeit würden die öffentlichen Ausschreibungen der Aufträge vorbereitet. Auch interne Vorbereitungsmaßnahmen erfolgen. „Mit den Arbeiten für die neue Erschließung wird dann voraussichtlich im Spätsommer begonnen“, teilt sie mit.
Wie die Molkerei Ehrmann die Räume später nutzen wird, ist noch nicht bekannt. Das Unternehmen, das vor zwei Jahren 100. Geburtstag feierte und sowohl mit Produktion als auch Verwaltung in Oberschönegg ansässig ist, möchte sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht dazu äußern. „Wir sind aktuell noch in der Planungsphase“, lässt es dazu wissen. Vonseiten des Hauses Fugger war zuletzt davon Rede, dass das Langschloss Büroräume beherbergen soll. Doch auch Platz für Veranstaltungen wäre vorhanden: Im Erdgeschoss befindet sich zum Beispiel die Neun-Säulen-Halle.
Für die vorgesehenen Büroräume im Kanzleibau gibt es indes noch keine konkreten Nutzerinnen oder Nutzer. „Wir freuen uns über Interessenten“, sagt deshalb Holzmann. In diesem Trakt sollen künftig mehrere Mieteinheiten in unterschiedlichen Größen zur Verfügung stehen, mit jeweils zwei Doppelbüros, Toilette und Platz für eine Teeküche oder Besprechungen. Die Einheiten könnten aber auch geschossweise zusammengeschlossen werden. Sie werden teilweise barrierefrei per Aufzug erreichbar sein. Zusätzlich vermietet das Haus Fugger Parkplätze und Lagerräume im Kellergeschoss.
Auf rund 850 Quadratmetern mietet Ehrmann Flächen
Details zur Nutzung gibt es noch nicht