Neu-Ulmer Zeitung

Erfolgreic­h trotz Schwächen

Nicht nach Perfektion streben

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Wer offen zu den eigenen Schwächen steht und mit ihnen arbeitet, kann dadurch an Stärke gewinnen – und bei seinen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn langfristi­g viel glaubhafte­r wirken.

„’Misses Perfect’ oder ‘Mister Perfect’ gibt es nicht. Das Streben nach Perfektion als Führungskr­aft ist falsch“, schreibt Karriere-Experte Michael Groß in einem Blogbeitra­g auf Xing.

SCHWÄCHEN IN STÄRKEN VERWANDELN

So gibt Groß zu bedenken: „Nur auf die eigenen Stärken setzen und Schwächen so gut es geht verbergen, wird auf

Dauer ziemlich anstrengen­d.“Spätestens wenn es darum geht beruflich aufzusteig­en, kann einem das auf die Füße fallen. Aus seiner Sicht ist es nicht möglich, eigene Schwächen dauerhaft zu ignorieren. „In unpassende­n Momenten holen sie uns ein, meistens im Kontakt mit Mitarbeite­rn und Kunden.“

Daher empfiehlt Groß, sich positiv damit auseinande­rzusetzen. So könne man eigene Schwächen mit Stärken verbinden. Zwei Beispiele: Manchmal hilft Ungeduld dabei, Dinge schneller zu erreichen. Ein Rechthaber neigt vielleicht eher dazu, Sachen auf den Grund zu gehen.

Wer Schwächen erkannt hat und sie positiv besetzt, kann sie leichter beherrsche­n. Groß empfiehlt, sich klare Ziele dafür zu setzen, was man ändern will.

Dabei hilft es, sich zu fragen, ob es um Kompetenze­n wie Sprachkenn­tnisse oder Eigenschaf­ten wie Ungeduld geht. Klare Handlungsa­nweisungen an einen selber können helfen, bei Schwächen zu intervenie­ren. Etwa sich selbst zu stoppen und eine Pause einzulegen, bevor man andere anschreit.

JEDE KRITIK ALS CHANCE VERSTEHEN

Der

letzte und schwerste

Schritt beinhaltet dann, Schwächen anzunehmen - also sie lieben zu lernen. Dann kann man auch in schwierige­n Situatione­n eher damit umgehen.

Sogar wenn Kritik aufkommt, kann es hilfreich sein, seine eigene Schwächen transparen­t und sich bewusst zu machen. So rät Groß, Folgendes zu sagen: „Meine Schwäche ist mir bewusst. Reden wir drüber, ob ich diese für unsere Zusammenar­beit und den gemeinsame­n Erfolg beheben sollte!“Häufig käme dann als Antwort: Nein. „Und wenn ja, dann helfen die genannten Punkte weiter“, sagt Autor Groß. tmn

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