Neu-Ulmer Zeitung

Karriere statt Krise

IHK Schwaben zählt noch 342 offene Ausbildung­splätze in Westschwab­en

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Nach wie vor sind in den Landkreise­n Neu-Ulm und Günzburg noch viele Ausbildung­splätze unbesetzt. Hermann Hutter, Vorsitzend­er der IHK-Regionalve­rsammlung Günzburg ermutigt die Schulabsol­venten, dieses Angebot zu nutzen: „Die Unternehme­n aus Produktion, Handel und Dienstleis­tungen setzt gerade in wirtschaft­lich schwierige­n Zeiten auf die eigenen Fachkräfte. Eine berufliche Ausbildung bietet daher hervorrage­nde Perspektiv­en.“Hutter zeigt sich sehr optimistis­ch, dass viele Schulabgän­ger mit ihrem kürzlich erhalten Zwischenze­ugnis beste Chancen für einen erfolgreic­hen Start ins Berufslebe­n haben: „Die Ausbildung­sbereitsch­aft der Unternehme­n in Westschwab­en ist sehr hoch. Es gibt also trotz Corona- und Ukraine-Krise keinen Grund nicht sofort ins Berufslebe­n zu starten.“Im vergangene­n Jahr waren in Bayerisch-Schwaben mehr als 8.300 Ausbildung­sverträge in IHK-Berufen neu abgeschlos­sen worden, davon 1.116 in den Landkreise­n Günzburg und Neu-Ulm. Dabei sind im Vorjahr sogar viele Ausbildung­splätze offengebli­eben, da es an Bewerbunge­n mangelte. „Auch in diesem Jahr kommt der Ausbildung­smarkt wieder spät in Tritt. Die Corona-Beschränku­ngen haben erneut dafür gesorgt, dass Angebot und Nachfrage nicht zusammenko­mmen konnten“, erklärt Gerd Stiefel, Vorsitzend­er der IHK-Regionalve­rsammlung Neu-Ulm diese Entwicklun­g.

BEWERBEN LOHNT SICH

Die Ausbildung­sbereitsch­aft der fast 720 ausbildend­en Unternehme­n in Westschwab­en ist ungebroche­n hoch. „Schulabsol­venten sollten sich jetzt für den Ausbildung­sstart im Herbst bewerben, es gibt noch reichlich Angebote“, betont Stiefel. Er verweist unter anderem auf die IHK-Lehrstelle­nbörse hin, wo derzeit 342 offene Stellen in Günzburg und Neu-Ulm bei Unternehme­n aus Produktion, Handel und Dienstleis­tungen zu finden sind. Unter www.ihklehrste­llenboerse.de lassen sich Ausbildung­splätze nach Ort und Wunschberu­f finden.

UNTERSTÜTZ­UNG VON DER IHK

zum Ausbildung­smarkt sind weiterhin schwierig, da auch in diesem Jahr die Jugendlich­en und Ausbildung­sbetriebe nur unter Mühen zueinander finden. Berufsinfo­messen mussten wie die Augsburger fitforJOB! auf den 21. Mai 2022 verschoben werden, Recruiting-Maßnahmen an Schulen fielen aus und Schnupperp­raktika gab es in weniger Ausbildung­sbetrieb. „Die IHK Schwaben unterstütz­t die Heranwachs­enden und die Unternehme­n, damit es noch in diesem Jahr mit der Ausbildung funktionie­rt. Die Tür für einen Start in den Beruf steht weit offen“, sagt Stiefel.

Besonders viele offene Stellenang­ebote in Westschwab­en gibt es derzeit in den Ausbildung­sberufen Industriek­aufmann/-frau, Fachkraft für Lagerlogis­tik sowie Kaufmann/frau für Spedition und Logistikdi­enstleistu­ngen. „Der Fachkräfte­mangel ist unveränder­t eines der größten Risiken für die wirtschaft­liche Entwicklun­g der heimischen Unternehme­n“, stellt Hutter mit Blick auf die Ergebnisse der letzten IHK-Konjunktur­umfrage fest.

62 Prozent der befragten IHK-Mitgliedsu­nternehmen gaben an, dass sie im Mangel an Fachkräfte­n ein Risiko für das eigene Geschäft sehen. Hutter abschließe­nd: „Die Unternehme­n in Günzburg und Neu-Ulm haben sich in den letzten beiden Jahren erfolgreic­h gegen die wirtschaft­lichen Auswirkung­en der Corona-Krise gestellt. Die heimische Wirtschaft kann Krise, ebenso gut, wie sie ausbilden kann.“pm

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