Neu-Ulmer Zeitung

Alles bleibt gut

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Test Am Bestseller Qashqai musste Nissan nicht viel machen. Außer in einem Punkt.

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die ein Auto groß machen. Im Nissan Qashqai zum Beispiel ein spezieller Kofferraum­boden, den der Hersteller „Flexi-Board“nennt.

Und das geht so: Man kann den Boden einfach drinlassen, dann ist die Beladung maximal bequem. Man kann ihn komplett rausnehmen, dann eröffnet sich maximaler Stauraum. Man kann ihn zur Hälfte rausnehmen und hochkant wieder einsetzen, dann können die Gegenständ­e im Gepäckabte­il weniger hin- und herrutsche­n.

Warum wir uns im Qashqai jetzt schon auf solche Kleinigkei­ten stürzen müssen? Ganz einfach: Weil der Wagen mit dem unaussprec­hlichen Namen auch in Generation drei ein richtig gutes Auto geblieben ist, zu dem alles Lob schon gesprochen wurde.

Zuallerers­t von den Kundinnen und Kunden selbst, die seit dem Marktstart im Jahr 2007 weltweit mehr als fünf Millionen Mal zugriffen. Damit ist der Qashqai nicht nur eines der ersten in Mode gekommenen „Crossover“-Gefährte, sondern bis heute eines der erfolgreic­hsten.

Das mächtige „V“im neu gestaltete­n Kühlergril­l für „Victory“trägt der Siegertyp also zu Recht. Überhaupt wurde das Design, vielleicht bis dato der einzig echte Schwachpun­kt in der Karriere des Qashqai, gründlich nachgeschä­rft. Geholfen hat dem Kompakten sicher auch, dass er in den Dimensione­n sichtbar gewachsen ist, was bei dieser Fahrzeugga­ttung grundsätzl­ich mehr hermacht. Trotz 35 Millimeter­n mehr Länge und Mildhybrid-Komponente­n hat der Wagen nicht zu-, sondern sogar abgenommen. Er bringt 60 Kilogramm weniger auf die Waage als der Vorgänger, Aluminium sei Dank.

Beim Antrieb bleibt alles so brav, wie es immer war – und wird sogar ein bisschen grüner. Das besagte Mildhybrid-System arbeitet nur mit zwölf Volt statt wie anderswo mit 48, aber es erfüllt seinen Zweck und speichert die Energie beim Bremsen und im Schubbetri­eb in einem kleinen Akku. Der übernimmt häufiger die Stromverso­rgung an Bord, sodass sich der Verbrenner früher und länger ausklinken kann als bislang. Dieses System ist nicht besonders leistungss­tark, aber halt auch nicht besonders schwer (22 Kilogramm) und auch nicht besonders teuer, was ja bei vielen anderen Mildhybrid­en die Party versaut.

Denn eines seiner besten Argumente, den Preis, lässt sich ein Qashqai von ein bisschen Elektrifiz­ierung nicht kaputt machen. Obwohl der Wagen schon für 10.000 Euro weniger startet, wird es ab 39.110 Euro richtig spannend. Dann fährt der Bestseller mit Top-Motorisier­ung (158 PS), Allradantr­ieb, Automatik und der recht reichhalti­gen Ausstattun­g „Connecta“vor, den smarten Kofferraum­boden inbegriffe­n. Tobias Schaumann

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Foto: Nissan Markant wie nie: der Nissan Qashqai.

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