Er war viel mehr als ein Schlagzeuger
Taylor Hawkins’ Tod erschüttert Musikwelt
Bogotá Wenn Rocklegenden wie Mick Jagger und Axl Rose genauso erschüttert sind wir Popstar Miley Cyrus, dann muss ein ganz Großer gegangen sein: Der überraschende Tod von US-Schlagzeuger Taylor Hawkins paralysiert die Musikwelt. Der 50-Jährige war Drummer der weltbekannten Rockband Foo Fighters – und wurde am Freitag dortiger Zeit tot in einem Hotelzimmer in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá gefunden. Möglicherweise starb er im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln.
Hawkins hatte einen Job, um den ihn viele beneideten – dabei war seine Aufgabe durchaus heikel. Er saß seit 1997 am Schlagzeug der Foo Fighters. Und deren Frontmann Dave Grohl, einst Drummer bei den Grunge-Ikonen von Nirvana, kennt sich mit seinem Instrument nun einmal so gut aus wie kaum ein anderer. Ein anspruchsvoller Chef also. Doch Hawkins wurde in der mit zwölf Grammys ausgezeichneten USHardrockband zur festen Größe, sogar zu einem der besten Schlagzeuger der Welt. So wiesen die Foo Fighters in ihrer Botschaft zu Hawkins’ Tod am Wochenende auf das große Können und das einnehmende Wesen ihres Schlagzeugers hin: „Sein musikalischer Geist und sein ansteckendes Lachen werden für immer unter uns allen weiterleben.“Die Band sei „durch den tragischen und verfrühten Verlust unseres geliebten Taylor Hawkins am Boden zerstört“. Er hinterlässt seine Frau Alison und drei gemeinsame Kinder.
In Bogotá sollte die Band bei einem Festival auftreten. Nach ersten Berichten hatte Hawkins, der auch schon in der Band von Alanis Morisette gespielt hatte, über Schmerzen in der Brust geklagt, ein Krankenwagen wurde gerufen. Als dieser ankam, war der Texaner jedoch schon tot. Bei einer ersten gerichtsmedizinischen Untersuchung wurden in Hawkins’ Körper zehn verschiedene Substanzen festgestellt, darunter THC (Marihuana), Antidepressiva und Opioide.
Die Beileidsbekundungen rissen über das gesamte Wochenende nicht ab. Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger etwa teilte mit, er sei „unendlich traurig“. Sängerin Miley Cyrus brach bei einem Auftritt in Sao Paulo auf der Bühne in Tränen aus. Und Amerikas First Lady Jill Biden nannte Hawkins einen „lieben Freund“. (dpa)