„Es war ja noch einer vor mir“
Skispringen Karl Geiger beendet eine „saugute“Saison auf Platz zwei des Gesamtweltcups und gibt die Zielsetzung für kommende Aufgaben aus. Ein Teamkollege beendet seine Karriere.
Planica Karl Geiger gehörte nach dem ausgebliebenen SkisprungWunder zu den ersten Gratulanten von Champion Ryoyu Kobayashi. Der Oberstdorfer hat eine intensive und aufregende Saison mit dem 16. Platz bei den slowenischen SkiflugFestspielen in Planica beendet und den ersten deutschen Gesamtweltcupsieg seit sieben Jahren verpasst. Geiger konnte den Japaner Kobayashi, der sich zum zweiten Mal zum besten Springer des Winters krönte, am Abschlusswochenende nicht mehr herausfordern. Als Kobayashis Triumph feststand, eilte Geiger im sonnendurchfluteten Auslauf zu seinem Konkurrenten und beglückwünschte ihn fair.
Dem gesamten deutschen Team ging zum großen Finale bei frühlingshaften Temperaturen und vor ausgelassenem Party-Publikum die Puste aus. Mit dem Kampf um den Sieg, den sich der Norweger Marius Lindvik mit beeindruckenden Flügen vor dem Japaner Yukiya Sato und dem Slowenen Peter Prevc sicherte, hatte die Mannschaft von
Bundestrainer Stefan Horngacher am Tag des Rücktritts vom bis dato letzten deutschen Gesamtsieger Severin Freund nichts zu tun. Horngacher sah den Abschluss auch mit Blick auf die gesamte Saison mit einem „Lächeln und einem weinenden Auge“.
Auf der Anlage im Tal der Schanzen kamen die Deutschen von Anfang an nicht gut zurecht. Im Teamwettkampf am Samstag belegte das deutsche Quartett beim souveränen Sieg der Gastgeber nur den fünften Platz. Geiger flog am Sonntag 225 und 242 Meter weit. Der letzte furiose Satz ließ ihn noch mal ausgelassen jubeln und mit einem guten Gefühl in die Pause gehen. Um Kobayashi noch zu überholen, hätte Geige gewinnen müssen, und der Japaner – der Achter wurde – hätte nicht unter die besten 20 kommen dürfen.
Die Adler des Deutschen Skiverbands (DSV) erlebten eine gute, aber nicht überragende Saison. Mit vier Weltcupsiegen im Einzel und zahlreichen weiteren starken Resultaten war Geiger der mit Abstand erfolgreichste deutsche Springer des Winters und zeigte eine hohe Konstanz. Was fehlte, war der ganz große Titel. Bei der Skiflug-WM gab es Silber für die Mannschaft. Bei den Olympischen Winterspielen holten das Team und Geiger im Einzel Bronze – vor allem Geiger hatte sich mehr erhofft. In einer Saison mit zahlreichen Höhepunkten verfehlte der 29-Jährige rund um den Jahreswechsel ein großes Ziel: Auf den ersten Vierschanzentournee-Sieger seit Sven Hannawald 2002 muss Deutschland weiter warten. In der Nationenwertung gab es Rang drei.
Geiger sprach von einer „tollen“ und „anstrengenden“Saison. „Es war dieses Jahr saugut. Aber es war ja noch einer vor mir. Deshalb: Stehenbleiben dürfen wir nie. Es wäre schon noch schön, wenn man das noch irgendwann gewinnen könnte“, sagte er mit Blick auf den Gesamtweltcup.
Für emotionale Momente sorgte Freunds Auftritt. Der sympathische Bayer verabschiedete sich beim letzten Wettkampf seiner erfolgreichen Laufbahn mit Flügen auf 190,5 und 215 Meter. Das reichte zu Platz 28. Nach seinem finalen Flug zogen die deutschen Betreuer im Auslauf ihre Mützen und trugen Freund auf den Schultern. „Ich hatte wirklich schöne Jahre und habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen“, sagte der 33-Jährige. Er gewann bei den Olympischen Winterspielen 2014 Gold mit dem Team und durfte sich über insgesamt elf Medaillen bei Skisprung- und Flugweltmeisterschaften freuen. Nach mehreren Verletzungen konnte er in den vergangenen Jahren nicht mehr an sein früheres Niveau anknüpfen. (dpa)
REGIONALLIGA SÜD‐OST, FRAUEN
SV Lohhof II – TSV Zirndorf ASV Regenstauf – SV Hahnbach SV Esting – SV Hahnbach TSV TB München – FC Kleinaitingen TSV Zirndorf – SV SW München ASV Regenstauf – FC Kleinaitingen