Chancen im Minutentakt
Landesliga Württemberg Buch gewinnt gegen Schlusslicht Deizisau aber nur mit 2:0. Neu-Ulm punktet auswärts, Ulm 99 kommt unter die Räder.
● TSV Buch – TSV Deizisau 2:0 (2:0). Er lief mit einem breiten Grinsen über den Platz, so richtig zufrieden war Trainer Harry Haug aber nicht mit seinem Team. Trotz des 2:0-Siegs gegen Schlusslicht TSV Deizisau. Der Coach ärgerte sich vor allem über die vielen vergebenen Chancen seines Teams. „Es war ein Pflichtsieg, mehr nicht“, meinte Haug. Schon früh zeichnete sich ab, dass es ein recht einseitiges Duell im Felsenstadion werden sollte. Timo Leitner brachte den TSV Buch in der vierten Minute mit 1:0 in Führung, nach gut einer halben Stunde legte Manuel Schrapp das 2:0 nach. Der Torjäger hätte in der Folgezeit bis zur Halbzeitpause die Begegnung locker und leicht im Alleingang entscheiden können, vergab aber immer wieder aus aussichtsreichen Positionen.
Auch nach Wiederanpfiff änderte sich vor gut 250 Zuschauern an der Richtung nichts: Es war Einbahnstraßen-Fußball. Die Gäste aus dem Raum Esslingen schafften es nicht, sich aus der Umklammerung zu lösen. Buch drückte, Buch drängte, aber Buch traf einfach nicht mehr. Von „Chancenwucher“sprach Trainer Haug. Am Ende freuten sich die Gastgeber trotzdem über weitere drei Punkte.
Der TSV Buch hat nun bereits 41 Zähler auf der Habenseite und blickt damit vermutlich sorgenfreien Wochen bis zum Saisonende entgegen. Haug meinte: „Bei dieser Konstellation mit 19 Teams in der Liga hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir schon so früh mehr als 40 Punkte gesammelt haben.“
● TSVgg Plattenhardt – TSV Neu-Ulm 1:1 (1:0). „Natürlich hätten wir lieber drei Punkte mit nach Hause genommen“, sagte NeuUlms Trainer Goran Kenjic. Da seine Mannschaft auf dem Kunstrasenplatz in Plattenhardt allerdings erst recht spät zum Ausgleich kam, war er letztlich auch mit dem Remis zufrieden. Wenngleich der TSV NeuUlm dadurch im Abstiegskampf der Landesliga weiterhin auf der Stelle tritt. Kenjic meinte: „Wir hätten vermutlich noch einen Tag weiterspielen können, ohne ein zweites Tor zu erzielen.“Bei der Führung der Hausherren nach 16 Minuten leisteten die Gäste unfreiwillig Hilfestellung. Ein Freistoß von außen konnte nicht geklärt werden. Im ersten und zweiten Versuch scheiterten Plattenhardt noch, im dritten Anlauf versenkte Marko Drljo das Leder im Neu-Ulmer Tor. In der zweiten Hälfte war die KenjicTruppe wesentlich engagierter und machte Druck, doch der Treffer fiel erst spät. In der 81. Minute verwandelte Novica Stanic einen an ihm verursachten Foulelfmeter zum 1:1. Mehr war nicht mehr drin.
● SSG Ulm 99 – TSV Bad Boll 2:5 (1:3). Einen rabenschwarzen Tag erwischte die SSG 99 und wartet weiter auf den ersten Sieg 2022. Die Partie begann unglücklich, denn schon nach fünf Minuten traf Marcel Mädel für Bad Boll, verwertete einen Steilpass. Die Ulmer wähnten den Gästestürmer dabei allerdings im Abseits. Doch schon zwei Minuten später war der Ärger vorübergehend verflogen, denn Tobias Häußler nutzte einen Patzer des Gästetorwarts zum 1:1. Auch beim 1:2 durch Meksud Colic per Foulelfmeter haderten die Gastgeber. „Den Elfer muss man nicht geben“, meinte Ulms Florian Strobl. Und es kam noch schlimmer: Mädel legte mit seinem zweiten Treffer das 1:3 (24.) nach. Kurz keimte Hoffnung auf, als auch Häußler sein zweites Tor erzielte (2:3/78.). Doch Ulm wurde in der Schlussphase eiskalt ausgekontert und kassierte durch Mädel (88.) und Yannik Ruther in der Nachspielzeit noch das 2:4 und 2:5. (scö)
KREISLIGA B ILLER
TSV Buch II – FV Bellenberg SG Vöhringen/Illerzell – SF Dellmensingen TSV Kellmünz – SV Grafertshofen SV Pfaffenhofen – TSV Regglisweiler SV Esp. Neu‐Ulm – FV Schnürpflingen