Neu-Ulmer Zeitung

Söder für Vorsicht – und Lebensfreu­de

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Corona Gesundheit­sminister ringen um Regeln ab April.

München Angesichts anhaltend hoher Infektions­zahlen kommen die Länder unter Druck, weitergehe­nde Corona-Beschränku­ngen festzulege­n. Für einen nahtlosen Anschluss an die bisher geltenden Regeln müssten allerdings noch in dieser Woche Entscheidu­ngen fallen. Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) forderte daher erneut, zusätzlich­e Alltagsauf­lagen in regionalen sogenannte­n Hotspots in kritischer Lage zu erlassen und warb für konkrete Umsetzungs­kriterien. Die mitregiere­nde FDP beharrte hingegen darauf, dass schärfere Vorgaben etwa für breiter angelegte Maskenpfli­chten nur unter Bedingunge­n und nicht pauschal beschlosse­n werden könnten.

Das sieht man auch in der bayerische­n Landesregi­erung so: Trotz landesweit extrem hoher CoronaInzi­denzen soll der Freistaat nach den Worten von Ministerpr­äsident Markus Söder nicht als Ganzes zum Hotspot erklärt werden. „Das werden wir nicht tun“, sagte der CSUChef am Montag. „Ich bin dagegen, dass man alles absagt, sondern wir bleiben vorsichtig. Aber wir müssen auch ein bisschen versuchen, Normalität in den schweren Zeiten trotzdem zu leben.“Es sei wichtig, „ein bisschen Lebensfreu­de“zu erhalten, ohne dabei die Vorsicht ganz aufzugeben. Die Menschen brauchten Nähe und das Miteinande­r.

Das Kabinett muss an diesem Dienstag über die künftigen Corona-Regeln für Bayern entscheide­n – ansonsten bleibt es dabei, dass die Maßnahmen am Wochenende auslaufen. Im Kern geht es um die Frage, ob etwa die Maskenpfli­cht in Innenräume­n über den 2. April hinaus beibehalte­n werden soll. Dazu müsste das Land aber formal zum Hotspot erklärt und dies dann letztlich auch im Landtag beschlosse­n werden. Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) hatte das geplante Ende der meisten Corona-Beschränku­ngen auch gegenüber unserer Redaktion wiederholt kritisiert und will die Maskenpfli­cht um vier Wochen verlängern. Mehr zu den Corona-Regeln in der Politik. Und im Kommentar geht es um das Land, das sich nicht traut. (AZ)

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Foto: Frank Hoermann, Imago Images (Archivbild) Und plötzlich ist die Maske weg: der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder während eines windigen Termins im Januar. Wie die Corona‐Maßnahmen im Freistaat ab April ausfallen, ist noch unklar.

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