Neu-Ulmer Zeitung

Bonhof freut sich auf etwas Halligalli

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Fußball Gladbachs Vizepräsid­ent feiert 70. Geburtstag. Bei der WM 1974 war er Vorlagenge­ber des Finalsiegt­reffers.

Mönchengla­dbach Gesellig war Rainer Bonhof schon immer. Für den Vize-Präsidente­n von Borussia Mönchengla­dbach waren in der Zeit vor Corona selbst die regelmäßig­en Karnevalsp­artys des Erzrivalen 1. FC Köln aus alter Verbundenh­eit als FC-Profi kein Tabu. Kein Wunder, dass sich der Fußball-Weltmeiste­r von 1974 auf die Feier zu seinem 70. Geburtstag am Dienstag freut. „Ich packe mir ein paar nette Leute ein und mache etwas Halligalli“, sagte Bonhof. „Wir werden etwas Spaß haben, das gehört dazu.“

Dann erwartet der einstige Weltklasse-Mittelfeld­spieler alte Mitspieler und Freunde seiner Borussia, von anderen (Profi-)Stationen und frühere Nationalma­nnschaftsk­ollegen: „Die Weggefährt­en meines Lebens gehören dazu. Alle mal wieder zu sehen, ist schon schön.“Kommen dürften viele, denn Bonhof war stets beliebt. Sein Weltmeiste­rCoach Helmut Schön pries den Mittelfeld-Kämpfer einst ob seiner Dynamik, insbesonde­re aber als „tollen Kameraden“. Ein Vorzug, den auch sein Ex-Mitspieler und langjährig­er Freund Berti Vogts schon vor 45 Jahren hervorhob. Nach dem Ende der Spielkarri­eren war Bonhof Vogts’ Assistent als Bundestrai­ner und als Nationalco­ach Schottland­s. Als es in dieser Saison turbulent bei Borussia wurde, behielt Vogts, der in der Vergangenh­eit seinen ExKlub gerne mal kritisiert­e, die Ruhe. „Solange Rainer da ist, der auch schon internatio­nal und auch beim DFB gearbeitet hat, mache ich mir um Borussia keine Sorgen“, sagte Berti Vogts. Auch Lothar Matthäus äußerte sich ähnlich. Dass Bonhof zu Beginn des Jahres noch einmal im Mittelpunk­t stehen sollte und nach dem Rücktritt von Sportchef Max Eberl ins operative Geschäft seines Herzensklu­bs eingreifen musste, kam auch für ihn überrasche­nd. Zur Borussia kehrte der in Emmerich am Niederrhei­n geborene Bonhof immer wieder zurück und half, wenn man ihn brauchte. Nach seiner CoTrainer-Zeit beim DFB misslang sein Engagement als Trainer Jahrtausen­d jedoch

Foto: kräftig. Den ersten Abstieg der Borussia 1999 konnte er nicht verhindern. Nach Stationen in Kuwait, Schottland und als Scout des FC Chelsea wurde er von Ende 2008 an wieder als Funktionär bei der Borussia mit eingebunde­n und ist seitdem VizePräsid­ent. Seine nach eigener Aussage schönste Zeit erlebte der Schüler von Hennes Weisweiler als Spieler in den goldenen Siebzigern des Klubs, ehe er aus finanziell lukrativen Gründen für ihn und die Gladbacher 1978 zum FC Valencia wechselte und später in Köln noch mal unter Weisweiler und bei Hertha BSC spielte.

Mit 22 Jahren war der Vorlagenge­ber des Final-Siegtores von Gerd Müller 1974 damals jüngster deutscher Weltmeiste­r geworden und anschließe­nd in die Weltklasse aufgestieg­en. „Rainer Bonhof ist das Idealbild eines Fußballpro­fis“, sagte sein damaliger Trainer Udo Lattek Ende der 1970er Jahre. „Er ist aus keiner Mannschaft dieser Welt wegzudenke­n und zählt zu den besten Spielern, die es auf der Welt gibt.“In Erinnerung blieben vor allem seine Weitschüss­e, die wie mit dem Lineal gezogen im Netz einschluge­n. Dass Bonhof Teil der Fußballges­chichte Deutschlan­ds und der Borussia wurde, ist Weisweiler zu verdanken, der ihn einst beim SuS Emmerich entdeckte. (dpa)

dpa

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