Neu-Ulmer Zeitung

Eishockey ist ein Teil ihres Lebens

- VON MARC SAYLE

Abschied Wie sich Nicklas Dschida die Zeit nach seiner aktiven Karriere vorstellt.

Neu‐Ulm Nach dem 8:6 (7:1/0:3/1:2)-Erfolg im Freundscha­ftsspiel des VfE Ulm/Neu-Ulm gegen den ESV Burgau hängte das Ulmer Eishockey-Urgestein Nicklas Dschida endgültig die Schlittsch­uhe an den Nagel. Ein Tor war ihm am Freitagabe­nd im Derby vor 320 Zuschauern nicht mehr vergönnt, dafür traf der ebenfalls als Spieler scheidende Martin Jainz gleich dreimal. Den Rest erledigten Johannes Scheitle (2), Michael Wirz, Stefan Rodrigues und Matteo Miller.

Der 29-jährige Dschida verbrachte beinahe seine gesamte Karriere in Ulm, lediglich ein einziges Jahr spielte er für Burgau – für das letzte Spiel hätte er sich also keinen passendere­n Gegner wünschen können. Wir sprachen nach der Partie mit ihm.

Wie groß ist die Wehmut nach dem letzten Spiel, Herr Dschida?

Nicklas Dschida: Ich habe 24 Jahre lang Eishockey gespielt und jetzt fällt etwas weg, was eigentlich das ganze Leben mit dazu gehört hat. Es ist ein komisches Gefühl, dann zu sagen: Es ist komplett vorbei.

Ist das mit dem Eishockey für Sie denn definitiv vorbei?

Dschida: Als Spieler auf jeden Fall, ich werde auch nicht für einen anderen Verein spielen.

Wie geht es bei Ihnen nun weiter? Dschida: Jetzt steht erst mal das Privatlebe­n im Vordergrun­d, im August werde ich heiraten.“

Bleiben Sie dem Verein in irgendeine­r Funktion erhalten?

Dschida: Ich kann mir schon vorstellen, dass ich noch etwas mache. Ich kenne ja den Verein schließlic­h inund auswendig. Eine Aufgabe im Jugendbere­ich könnte ich mir zum Beispiel vorstellen.

Hatten Sie sich Ihre letzte Saison so schwierig vorgestell­t?

Dschida: Dass es nicht leicht wird, das war klar. Mit einem so jungen Team ist es normal, dass man zwei, drei Jahre braucht und dass man zuerst eher gegen den Abstieg spielt.“

Was trauen Sie dieser Mannschaft in Zukunft zu?

Dschida: Die Jungs sind gut und sie spielen immer besser zusammen. Wenn ein Jainzi und ich raus sind, dann drehen die Jungen vielleicht noch ein bisschen mehr auf und dann kann das nächste Saison schon anders aussehen.

Sie wollten schon einmal aufhören und haben dann doch weitergema­cht. Warum dieser Sinneswand­el?

Dschida: Ich wollte aufhören, weil ich in Vollzeit arbeite und nebenher studiere und dann noch mit der Freundin daheim die Hochzeitsp­lanung für August erledigen sollte. Dazu fünf Tage pro Woche Eishockey – dieser Schritt schien mir notwendig zu sein, um Luft zu haben. Dann kam bekanntlic­h der Trainerwec­hsel. Der Jainzi hat es gemacht und uns hat damit wieder ein Verteidige­r gefehlt. Der Jainzi kam auf mich zu und fragte, ob es nicht doch noch einen Monat lang geht. Ihm zuliebe und weil ich selbst noch Lust hatte, habe ich es dann gemacht.

Ein Tor war Ihnen im letzten Spiel nicht mehr vergönnt ...

Dschida: Ich bin 15 Mal allein vor dem Tor gestanden, aber diesmal sollte es nicht sein (lacht). Der Jainzi hat seine Buden gemacht, das ist super und ich habe mich sehr gefreut, mit dem Team noch mal Spaß zu haben.

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