Maurer muss zurück zur Erde
Der Astronaut verlässt die Raumstation ISS
Houston Ein letztes Mal mit rund 28.000 Stundenkilometern um den Erdball rasen, ein Abschiedsblick auf funkelnde Städte – dann ist Feierabend für Matthias Maurer. Nach knapp sechs Monaten im All soll der deutsche Esa-Astronaut am Donnerstagmorgen die Internationale Raumstation ISS verlassen, sagte eine Esa-Sprecherin am Mittwoch. Knapp 24 Stunden später soll er dann in einer „Crew Dragon“-Kapsel im Wasser vor der US-Küste landen. Kurzfristige Verschiebungen sind wetterbedingt aber möglich.
Mit der Mission habe er sich einen Traum erfüllt, sagt der 52-jährige Maurer. Und jetzt? „Ich habe noch viele Träume.“Diese Träume seien aber anders. „An Größe muss ich das hier nicht unbedingt überbieten.“Inmitten schwerster Spannungen zwischen dem Westen und Moskau wegen des Ukraine-Krieges forschte er in der „Weltraum-WG“mit Russen und US-Amerikanern. Noch aus 400 Kilometern Entfernung bemerkte er beim Flug über die Ukraine große Rauchfahnen. Die Spannungen betreffen auch die Raumstation: Russland hat die Zukunft für ihren Teil des fliegenden Labors für die Zeit nach 2024 zuletzt offen gelassen. Die USA streben eine Laufzeit bis mindestens 2030 an. Ob und wann der nächste Deutsche dort arbeiten wird, ist unklar.
Die Flüge zur ISS sind nicht unumstritten. Zu teuer, zu belastend für die Umwelt, zu uneffektiv, meinen Kritiker. Maurer sieht das nicht so: „Ich möchte vor allem Kinder, Jugendliche und Studenten inspirieren, neugierig zu bleiben, Fragen zu stellen und zu sagen: Ich kann das auch.“(dpa)