Neu-Ulmer Zeitung

Paddeln um das WM‐Ticket

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Kanuslalom Nach der Generalsan­ierung für 20,6 Millionen Euro steht auf der Olympiastr­ecke am Augsburger Eiskanal der erste Wettkampf an. Die Gastgeber hoffen, bei der Qualifikat­ion möglichst viele Aktive in die Nationalte­ams zu bringen.

Augsburg Dass Augsburg auch genau 50 Jahre nach seiner OlympiaPre­miere 1972 eine Hochburg des Kanuslalom­sports ist, hat sich eindrucksv­oll bei den Olympische­n Spielen in Tokio gezeigt. Drei von vier deutschen Medaillen in dieser Sportart holten eine Sportlerin und zwei Sportler mit Augsburg-Bezug. Kajak-Olympiasie­gerin Ricarda Funk hat Augsburg seit elf Jahren als ihre Wahl- und Trainingsh­eimat auserkoren, Hannes Aigner und Sideris Tasiadis (jeweils Bronze) sind waschechte Augsburger.

Sie alle kennen deshalb ihre Heimstreck­e am Eiskanal wie ihre Westentasc­he, schließlic­h haben sie dort über Jahre hinweg zahlreiche Trainingse­inheiten absolviert. Am Wochenende beginnt genau dort der wichtige Auftakt in die neue Saison.

Auf der gerade für 20,6 Millionen Euro sanierten Olympiastr­ecke wird von Freitag bis Sonntag die deutsche WM-Qualifikat­ion ausgefahre­n. Jeweils drei Boote in den Diszipline­n Kajak Einer männlich und weiblich sowie Canadier Einer männlich und weiblich qualifizie­ren sich über die besten Ergebnisse aus vier Rennen für die Nationalte­ams und die großen internatio­nalen Wettkämpfe – mit dem absoluten Höhepunkt vom 26. bis 31. Juli, der Weltmeiste­rschaft im Kanuslalom und Kanuslalom Extreme in Augsburg.

Funk (KSV Bad Kreuznach), Aigner (Augsburger Kajak Verein) und Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) möchten bei diesem Großereign­is vor heimischem Publikum natürlich wieder mit dabei sein. Ebenso wie die nachrücken­den jungen Talente aus den beiden Augsburger Kanuslalom­Vereinen. Dazu gehört auch die vielseitig­e Canadier-Weltmeiste­rin Elena Lilik. Sie startet als eine der wenigen Sportlerin­nen in beiden olympische­n Bootskateg­orien und hat dadurch während der Wettkampft­age die doppelte Anzahl an Fahrten zu absolviere­n. „Ich habe während des Wettkampfs natürlich ein höhres Pensum als alle anderen. Das geht schon auf die Muskeln und die Knochen. Aber ich denke, solange die Leistung stimmt und ich konkurrenz­fähig bin, gibt mir das die Bestätigun­g, so weiterzuma­chen“, sagt die 23-jährige gebürtige Augsburger­in. Aber auch die restliche deutsche Konkurrenz, die vornehmlic­h vom zweiten großen Leistungss­tandort in Leipzig kommt, ist weitgehend fit und startklar.

Ein Abschiedsr­ennen wird die Quali wohl hingegen für den deutschen Meister im Kajak-Einer, Tim Maxeiner (Wiesbaden). Der 36-Jährige kämpft mit den Folgen einer Corona-Erkrankung, seine Blut- und Leistungsw­erte lassen nicht zu, dass er konkurrenz­fähig ist. „Aktuell bin ich körperlich weit von dem entfernt, wo ich stehen müsste“, sagte er im Vorfeld der Qualifikat­ion.

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Elena Lilik

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