Mit spitzen Zähnen und rauen Zungen
Egal, ob Raubkatze oder Hauskatze: Die niedlichen Tiere sind auch gefährliche Jäger.
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Die Löwen liegen faul in ihrem Gehege und lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Sie lecken sich Fell und Pfoten und gähnen mit weit aufgerissenem Maul. „Schau mal, wie Garfield bei uns zu Hause“, sagt ein Junge zu seiner Mama. Die beiden stehen am Zaun und beobachten die Löwen im Zoo. „Stimmt!“, sagt die Mutter.
Wer im Zoo Raubkatzen besucht, erinnert sich rasch an seine eigene Katze zu Hause. Klar, die Katzen sind ja miteinander verwandt. Auch wenn Löwen, Tiger und Jaguare viel größere und gefährlichere Miezen sind, teilen sie viele Gemeinsamkeiten. Hier ein Überblick:
Sanfte Pfoten, raue Zunge: Egal, ob klein oder groß, alle Katzen sind bekannt für ihren geschmeidigen, fast geräuschlosen Gang. Den verdanken sie den weichen Polstern unter ihren Pfoten. Damit kommen die Tiere nach einem Sprung federnd auf dem Boden auf und schleichen sich lautlos an ihre Beute heran. Gar nicht so sanft sind jedoch die Zungen der Katzen mit ihren kleinen, harten Spitzen. Damit können die Tiere unter anderem ihr Fell gut pflegen. Die Zunge ist wie ein Kamm.
Scharfe Zähne und Krallen: Jedes Raubtier braucht spitze Zähne. Auch Katzen haben sie. Doch mit ihren kurzen Schnauzen können sie Beutetiere nicht gut packen und festhalten. Stattdessen benutzen Katzen ihre Krallen. „Ihre Beute packen sie vor allem
mit den Krallen der Vorderpfoten“, erklärt Christian Kern vom Zoo Berlin. „Dazu müssen die
Krallen regelmäßig geschärft werden.“Hauskatzen wetzen sie an Möbeln und Wänden. Großkatzen machen das etwa an Bäumen.
Gute Tarnung: Tiger haben Streifen, Leoparden Punkte. Das Fell vieler Raubkatzen ist auffällig gemustert. „Was für uns auffällig ist, können manche Tiere kaum erkennen“, sagt Herr Kern. „Die Beutetiere des Tigers etwa können das rötliche Fell der Raubkatze schlecht von grünen Pflanzen unterscheiden. So ist ein Tiger im Gebüsch gut getarnt.“Löwen oder Sandkatzen brauchen kein gemustertes Fell. Sie jagen in der Steppe. Mit ihrem hellbraunen Fell sind sie in einer Umgebung von Steinen und vertrockneten Grasbüscheln besser getarnt.
Alle Katzen sind Raubtiere. Hauskatzen jagen keine Tiere, die viel größer und schwerer sind als sie selbst. Großkatzen hingegen haben es etwa auf Hirsche, Antilopen und Zebras abgesehen. Die Räuber schleichen sich an Beute heran, spurten los und versuchen, sie zu Fall zu bringen. Gelingt ihnen das, erledigen sie ihre Beute mit einem gezielten Biss in die Kehle. Nach einer erfolgreichen Jagd braucht eine große Raubkatze einige Tage nichts mehr zu fressen.
Wenn du eine Hauskatze hast, wirst du festgestellt haben: Sie schlafen gerne lang. Bis zu 20 Stunden am Tag! Sie sind Spezialisten im Energiesparen. Sie bewegen sich nur dann, wenn sie müssen. Ansonsten wird gedöst. Das ist bei Löwen in der Savanne genauso wie bei unseren Hauskatzen auf der Fensterbank. (dpa)