Neu-Ulmer Zeitung

Mit spitzen Zähnen und rauen Zungen

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Egal, ob Raubkatze oder Hauskatze: Die niedlichen Tiere sind auch gefährlich­e Jäger.

‐Team

Die Löwen liegen faul in ihrem Gehege und lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Sie lecken sich Fell und Pfoten und gähnen mit weit aufgerisse­nem Maul. „Schau mal, wie Garfield bei uns zu Hause“, sagt ein Junge zu seiner Mama. Die beiden stehen am Zaun und beobachten die Löwen im Zoo. „Stimmt!“, sagt die Mutter.

Wer im Zoo Raubkatzen besucht, erinnert sich rasch an seine eigene Katze zu Hause. Klar, die Katzen sind ja miteinande­r verwandt. Auch wenn Löwen, Tiger und Jaguare viel größere und gefährlich­ere Miezen sind, teilen sie viele Gemeinsamk­eiten. Hier ein Überblick:

Sanfte Pfoten, raue Zunge: Egal, ob klein oder groß, alle Katzen sind bekannt für ihren geschmeidi­gen, fast geräuschlo­sen Gang. Den verdanken sie den weichen Polstern unter ihren Pfoten. Damit kommen die Tiere nach einem Sprung federnd auf dem Boden auf und schleichen sich lautlos an ihre Beute heran. Gar nicht so sanft sind jedoch die Zungen der Katzen mit ihren kleinen, harten Spitzen. Damit können die Tiere unter anderem ihr Fell gut pflegen. Die Zunge ist wie ein Kamm.

Scharfe Zähne und Krallen: Jedes Raubtier braucht spitze Zähne. Auch Katzen haben sie. Doch mit ihren kurzen Schnauzen können sie Beutetiere nicht gut packen und festhalten. Stattdesse­n benutzen Katzen ihre Krallen. „Ihre Beute packen sie vor allem

mit den Krallen der Vorderpfot­en“, erklärt Christian Kern vom Zoo Berlin. „Dazu müssen die

Krallen regelmäßig geschärft werden.“Hauskatzen wetzen sie an Möbeln und Wänden. Großkatzen machen das etwa an Bäumen.

Gute Tarnung: Tiger haben Streifen, Leoparden Punkte. Das Fell vieler Raubkatzen ist auffällig gemustert. „Was für uns auffällig ist, können manche Tiere kaum erkennen“, sagt Herr Kern. „Die Beutetiere des Tigers etwa können das rötliche Fell der Raubkatze schlecht von grünen Pflanzen unterschei­den. So ist ein Tiger im Gebüsch gut getarnt.“Löwen oder Sandkatzen brauchen kein gemusterte­s Fell. Sie jagen in der Steppe. Mit ihrem hellbraune­n Fell sind sie in einer Umgebung von Steinen und vertrockne­ten Grasbüsche­ln besser getarnt.

Alle Katzen sind Raubtiere. Hauskatzen jagen keine Tiere, die viel größer und schwerer sind als sie selbst. Großkatzen hingegen haben es etwa auf Hirsche, Antilopen und Zebras abgesehen. Die Räuber schleichen sich an Beute heran, spurten los und versuchen, sie zu Fall zu bringen. Gelingt ihnen das, erledigen sie ihre Beute mit einem gezielten Biss in die Kehle. Nach einer erfolgreic­hen Jagd braucht eine große Raubkatze einige Tage nichts mehr zu fressen.

Wenn du eine Hauskatze hast, wirst du festgestel­lt haben: Sie schlafen gerne lang. Bis zu 20 Stunden am Tag! Sie sind Spezialist­en im Energiespa­ren. Sie bewegen sich nur dann, wenn sie müssen. Ansonsten wird gedöst. Das ist bei Löwen in der Savanne genauso wie bei unseren Hauskatzen auf der Fensterban­k. (dpa)

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Foto: dpa Ziemlich spitze Zähne: Dieser Sumatratig­er wohnt im Berliner Zoo. Unsere Hauskat‐ zen sind mit Großkatzen wie Tiger, Löwe und Leopard verwandt.
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Foto: dpa Im April und Mai blühen die Rapsfelder und riechen auch sehr besonders.
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