Politiker in Kiew
Viele reisen in die Ukraine. Doch der Bundeskanzler bisher nicht. Warum?
Es ist Krieg. Trotz dieser Gefahr reist eine Menge bekannter Politikerinnen und Politiker in die Ukraine. Der Regierungschef von Großbritannien war da und die Präsidentin der Europäischen Kommission, ebenso der Außenminister der USA. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz macht da aber nicht mit. Wir erklären, warum so viele Leute über seine Entscheidung reden.
Warum besuchen Politikerinnen und Politiker mitten im Krieg die ukrainische Hauptstadt Kiew? Die Politikerinnen und Politiker aus verschiedenen Ländern sprechen mit der Regierung dort darüber, ob und wie sie der Ukraine helfen können. Denn das Land wird seit Wochen von Russland angegriffen. Außerdem können sich die Menschen so informieren, welche Zerstörungen die Angriffe anrichten. Zugleich zeigen die Besucher auch den Menschen in ihrem eigenen Land, dass sie der Ukraine beistehen wollen. Manche werben auch für Hilfe und Spenden. In einzelnen Fällen glauben
Leute aber auch: Manche Besucher wollen vor allem auf sich selbst aufmerksam machen. Denn Reporter berichten häufig ausführlich über solche Treffen.
Warum macht der Bundeskanzler nicht mit? Kanzler Olaf Scholz will erst einmal nicht nach Kiew reisen. Das bedeutet allerdings nicht, dass er der Ukraine nicht weiter helfen will. Er findet es nicht richtig, dass der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kürzlich vom ukrainischen Präsidenten ausgeladen wurde. Das sei nicht in Ordnung gewesen, meint Olaf Scholz. Denn Deutschland habe der Ukraine schon viel mit Geld geholfen. Doch es steckt noch mehr dahinter. Der ukrainische Botschafter sagte, Scholz spiele „eine beleidigte Leberwurst“. Manche finden es hingegen gut, dass der Kanzler seine Entscheidungen abwägt. Olaf Scholz sagt, er findet, dass er immer schnell entschieden hat. „Aber mein Kurs ist schon, dass wir besonnen und mit klarem Verstand handeln.“(dpa)