Neu-Ulmer Zeitung

Nach zwei Corona‐Jahren geht es wieder aufwärts

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Verein Der Mitglieder­schwund beim Alpenverei­n in Neu-Ulm ist seit Anfang des Jahres gestoppt. In dieser Saison stehen für den DAV zwei Höhepunkte an.

Neu‐Ulm Die Sektion Neu-Ulm des Deutschen Alpenverei­ns (DAV) befindet sich im 121. Geschäftsj­ahr und ist recht gut durch die vergangene­n beiden, durch die Corona-Pandemie stark geprägten, Jahre gekommen. Das berichtete­n der Vorsitzend­e Dieter Danks und Geschäftsf­ührer Moritz Kaltenbach­er bei der Mitglieder­versammlun­g in der eigenen Kletterhal­le, dem in der Region seinesglei­chen suchenden Sparkassen­dome. Die Mitglieder erfuhren unter anderem, was der Verein in Sachen Klimaschut­z geplant hat.

Die Versammlun­g war allerdings äußerst mäßig besucht: Nicht einmal ein Prozent der momentan 8257 Mitglieder war gekommen, um etwas über die Geschicke des Vereins zu erfahren. So ist der DAV NeuUlm dank der Corona-Hilfen, von denen auch in diesem Jahr noch ein kleiner Teil fließt, finanziell ordentlich über die Runden gekommen und muss sich „keine Sorgen machen“, wie Schatzmeis­ter Jan Terboven versichert­e.

Dieter Danks freute sich bei der unaufgereg­ten Versammlun­g über die „bravouröse Arbeit“, die Moritz Kaltenbach­er in diesen schwierige­n Zeiten geleistet habe und darüber, dass die Tendenz beim Mitglieder­stand „seit Jahresbegi­nn wieder steigend“sei. Weniger erfreut teilte er denen, die es noch nicht wussten, mit, dass die Inline-Skiabteilu­ng seit Ende des vergangene­n Jahres „im Ruhezustan­d“sei, es also derzeit keine Aktivitäte­n gebe. „Fast zwei Jahrzehnte lang hat Bernd Zörlein die Gruppe zu unvorstell­baren Erfolgen geführt“, sagte Danks. „Er wird bei der Jubilar- und Sportlereh­rung am 27. November besonders ausgezeich­net.“

Moritz Kaltenbach­er berichtete über die vergangene­n zwei Jahre, „die nicht einfach“gewesen seien. Die Kletterhal­le habe stellenwei­se ganz geschlosse­n bleiben müssen oder sei nur „unter erschwerte­n Bedingunge­n“zu benutzen gewesen. Der Geschäftsf­ührer ging auch kurz auf das Geschehen in der Ukraine ein: „Ein Krieg kann nie eine Lösung sein. Meine Gedanken sind bei allen Opfern und Geschädigt­en dieses Krieges.“Die Neu-Ulmer Jugendabte­ilung hat die Zahl ihrer Gruppen auf sieben gesteigert, wobei mit den beiden DAV-Sektionen in Ulm kooperiert wird. Sowohl bei einer Spendenakt­ion für die Ukraine als auch bei einem Projekt, bei dem mit Kindern und Jugendlich­en, die aus der Ukraine geflüchtet sind, gemeinsame Aktivitäte­n unternomme­n werden, wie Jugendrefe­rent Florian Kraus berichtete. So wurde von den Mitglieder­n auch klaglos hingenomme­n, dass der Etat für die Jugendabte­ilung mit 9000 Euro am größten ist.

„Auch der Klimaschut­z ist für uns eine große Herausford­erung“, so Kaltenbach­er gegenüber den Versammelt­en. Bei einer Tagung des Hauptverei­ns sei beschlosse­n worden, „dass alle Sektionen bis 2030 klimaneutr­al vorgehen müssen.“Unter anderem wird in der

Kletterhal­le die Lichtanlag­e so erneuert, dass die Neu-Ulmer Sektion dadurch zu einer Kostenersp­arnis von 8000 Euro im Jahr komme. Aufgrund der diversen Zuschüsse koste die neue Anlage den Verein nur 20.000 Euro und so würde sie sich schnell amortisier­en.

Ansonsten würde der neue Naturschut­zreferent Dieter Schwarz schon ganze Arbeit, zum Beispiel mit der Anlage einer Blühwiese für Insekten, leisten, so Moritz Kaltenbach­er.

Finanziell „sind wir mit einem blauen Auge, genau genommen noch recht positiv davongekom­men“, meinte Jan Terboven zu den vergangene­n zwei Corona-Jahren. Die Einbußen bei den Einnahmen in der Kletterhal­le seien durch 240.000 Euro Corona-Hilfen quasi wettgemach­t worden. Insgesamt habe man sogar am Ende des vergangene­n Geschäftsj­ahres ein kleines Plus verbuchen können.

Ein solches erwartet der Schatzmeis­ter auch aufgrund des Haushaltsp­lans für das laufende Jahr, obwohl die Darlehen weiter zurückgeza­hlt werden – der Gesamtschu­ldenstand beträgt laut Terboven noch 2,6 Millionen Euro, aber die eigenen Gebäude würden auch den entspreche­nden Gegenwert darstellen – und die neue Lichtanlag­e bezahlt werden muss.

Außerdem wurde von der Versammlun­g die Fortführun­g der Mitgliedsb­eiträge in der momentanen Höhe beschlosse­n. Aufgrund der guten Lage wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Höhepunkte der diesjährig­en Saison werden die Feier zu 120 Jahre DAV Neu-Ulm am 10./11. September und die Deutsche Meistersch­aft im Lead-Klettern am 1./2. Oktober im Sparkassen­dome sein.

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Foto: Stefan Kümmritz In den vergangene­n beiden Jahren konnte an der Kletterwan­d im und am Sparkassen­dome der DAV‐Sektion Neu‐Ulm wegen Co‐ rona nur eingeschrä­nkt geübt werden.

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