Neu-Ulmer Zeitung

Neue Kita und Wohnhäuser in Reutti

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Wohnen Im Neu-Ulmer Stadtteil sollen Brachfläch­en bebaut werden. Die Stadt und ein privater Investor arbeiten zusammen.

Neu‐Ulm‐Reutti Zu den drängendst­en Problemen in Neu-Ulm gehören der wachsende Bedarf an Kinderbetr­euungsplät­zen und fehlender Wohnraum. Beides bringt die Stadt nun gemeinsam mit einem privaten Investor im Stadtteil Reutti unter einen Hut. Dazu wird ein zentral gelegenes Grundstück bebaut, das derzeit noch brach liegt.

Das Areal befindet sich im Nordwesten von Reutti zwischen NeuUlmer Straße und der Straße „Am Pfarrgarte­n“. Es liegt nördlich des Vereinshei­ms und des Feuerwehrg­ebäudes am Burgweg. Dort soll zum einen eine neue Kita gebaut werden. Der Bedarf in dem Stadtteil ist da, die evangelisc­he Kirchengem­einde ist aber aus finanziell­en Gründen nicht in der Lage, die bestehende Kindertage­sstätte zu erweitern. Deshalb springt die Stadt Neu-Ulm ein.

Geplant ist ein zweigescho­ssiges Gebäude mit einer Krippengru­ppe für 13 Kinder und zwei Kindergart­engruppen mit insgesamt 50 Plätzen. Baubeginn soll im Jahr 2023 sein, die Fertigstel­lung im Jahr darauf.

Die andere Hälfte des Grundstück­s soll als allgemeine­s Wohngebiet ausgewiese­n werden. Dort baut ein privater Investor sechs Reihenhäus­er mit zwei Vollgescho­ssen und einem zurückvers­etzten Staffelges­choss. Für beide Vorhaben wird eine Erschließu­ngsstraße mit Wendeanlag­e entstehen. Außerdem ist eine fußläufige Verbindung zur Straße „Am Pfarrgarte­n“vorgesehen. Die Kita kann auch über den Burgweg zu Fuß erreicht werden.

Der Planungs- und Umweltauss­chuss hat einen einstimmig­en Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan „Am alten Kulturgrab­en 1“gefasst. Dass die Stadt und ein privater Investor an dieser Stelle zwei Vorhaben gemeinsam realisiere­n, nannte Reinhard Junginger (CSU) „sehr erfreulich“. Total zentral gelegen einen Kindergart­en zu schaffen, „das ist doch eine gute Sache“, meinte Rudolf Erne (SPD).

„Wir sind mit der Bebauung einverstan­den, aber nicht mit dem Plan der Bebauung“, sagte hingegen Günter Gillich (FDP).

Er forderte, dass für die geplanten Wohnhäuser eine Solarpflic­ht festgelegt werden solle. Das scheitert jedoch an der momentan gültigen Gesetzesla­ge. „Man könnte es zwar reinschrei­ben, es wäre aber nicht rechtskräf­tig“, erläuterte Stadtbaudi­rektor Markus Krämer. Eine Solarpflic­ht sei möglich, wenn die Stadt Grundstück­e verkaufe. Das schlug kürzlich der neue Klimaschut­zbeirat der Stadt Neu-Ulm vor, wobei eine Entscheidu­ng des zuständige­n Ausschusse­s darüber noch aussteht. Auf privaten Grundstück­en sei es jedoch nicht möglich, die Installati­on von Fotovoltai­kanlagen vorzuschre­iben, sagte Krämer. „Es funktionie­rt einfach nicht.“Angesichts dieser Sachlage nahm Günter Gillich seinen Antrag zurück.

Auf dem Grundstück neben der künftigen Kita, direkt an der NeuUlmer Straße gelegen, entsteht ein Mehrfamili­enhaus. Die Nutzung soll über den Bebauungsp­lan „Am alten Kulturgrab­en 2“langfristi­g gesichert werden. Die Aufstellun­g wurde ebenfalls einstimmig beschlosse­n. Es sei „nicht gerade ein kleines Vorhaben“, diene jedoch der Wohnraumve­rsorgung und Nachverdic­htung, sagte Bürgermeis­ter Johannes Stingl (CSU).

Sein Fraktionsk­ollege Reinhard Junginger sprach von einer „sehr vernünftig­en Bebauung“auf der bisherigen Brachfläch­e. Er hätte sich jedoch etwas mehr Grün drumherum gewünscht. Immerhin ist eine Bepflanzun­g der Flachdäche­r im Bebauungsp­lan vorgeschri­eben.

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 ?? Foto: Alexander Kaya ?? In Reutti werden eine neue Kindertage­sstätte und Wohnhäuser gebaut. Das Luftbild zeigt das Grundstück zwischen der Straße „Am Pfarrgarte­n“(unten) und der Neu‐Ul‐ mer Straße.
Foto: Alexander Kaya In Reutti werden eine neue Kindertage­sstätte und Wohnhäuser gebaut. Das Luftbild zeigt das Grundstück zwischen der Straße „Am Pfarrgarte­n“(unten) und der Neu‐Ul‐ mer Straße.

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