Unterricht mit Tablets und Podcasts
Digital Schulleiter berichten im Weißenhorner Hauptausschuss über Medienkonzepte und den Einsatz von Computern. Auch Probleme und Rückschläge kommen zur Sprache.
Weißenhorn Nicht erst seit der Corona-Krise und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen hat der digitale Unterricht eine wichtige Funktion. Aber wie sieht das in der Praxis und im Schulalltag aus? Auf Antrag der SPD-Fraktion haben die Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Fachlehrerinnen und Fachlehrer den Mitgliedern des Hauptausschusses ihre Medienkonzepte vorgestellt.
Schon vor drei Jahren habe man sich im Hinblick auf die wesentlichen Bestandteile an die zuständigen Stellen gewandt, um Fördermittel für den digitalen Unterricht zu erhalten, berichtete Silvia Janjanin. Sie nahm nicht nur als SPD-Stadträtin an der Sitzung teil, sondern auch als Leiterin der Grundschule Weißenhorn-Süd. Bereits in den Klassenzimmern der jüngsten Schülerinnen und Schüler ist dort die klassische Kreidetafel auf dem Rückzug und dem Bildschirm oder Beamer gewichen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer wurden mit eigenen Dienstgeräten ausgestattet.
Onlineplattformen seien während der Corona-Lockdowns sehr hilfreich gewesen, um mit den Kindern den Unterricht zu Hause aufrecht zu halten, sagte Janjanin. Kritisch sei aber die schlechte Internetverbindung, die dem Unterricht immer wieder Stolpersteine in den Weg lege. Georg Schmid, Leiter der Mittelschule, sagte dazu, dass es besonders ärgerlich sei, wenn Schülerinnen und Schüler in ihren Prüfungsarbeiten, auf die sie sich wochenlang vorbereitet haben, durch Ausfälle im Schulnetz unterbrochen werden. Die leistungsstärkeren Glasfaserkabel, die derzeit unter den Straßen der Fuggerstadt verlegt werden, sollen jedoch bald Abhilfe schaffen.
Seit fünf Jahren ist der Umgang mit Computern ein festes Unterrichtsfach an der Mittelschule und damit auch die Brücke zum Berufsleben. Einen schmerzhaften Rückschlag mussten Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler vor Kurzem hinnehmen, als bei einem Einbruch in der Schule wie berichtet 17 Tablet-PCs im Wert von ungefähr 7000 Euro entwendet wurden.
Wie erfolgreich die Buben und Mädchen der Grundschule Nord mit den aktuellen Medien in der Praxis umgehen können, bekamen die Stadträtinnen und Stadträte anhand eines virtuellen Rundgangs durch die Klassenzimmer zu sehen: Schulleiterin Bärbel Brokmeier berichtete, dass durch die Umstände der Corona-Krise ein Anschub für das Medienkonzept gekommen sei: „Es könnte nicht besser sein.“Dabei leistete auch die Schulsekretärin mit ihrem Fachwissen wertvolle Arbeit, wie Brokmeier weiter sagte.
Auch an der städtischen Realschule ist der Computer fester Bestandteil des Unterrichts. Realschuldirektorin Christa Megow nannte als Beispiel einen Podcast über einen Zeitzeugen, der den Nationalsozialismus miterlebte. Mit solchen Mitteln seien die Schülerinnen und Schüler eindrücklicher zu erreichen als über das Blättern im Schulbuch, sagte sie. Wie aktiv das Medienkonzept an der Realschule genutzt wird, zeigt auch ein Blick auf deren Homepage: Termine, Meinungen und Neuigkeiten werden auf der Webseite ausgetauscht. Auch im Schulhaus werden Kreidetafeln durch Bildschirme ersetzt.
Dass die Welt im Internet neben zahlreichen Chancen und Möglichkeiten aber auch Gefahren bietet, ließ Megow nicht unerwähnt. „Es geschehen Dinge im Netz, die manchmal grenzwertig sind und über die wir mit unseren Schülern reden müssen“, sagte sie. Darum waren sich alle Anwesenden in der Sitzung einig, dass der richtige Umgang und ein aktueller Wissensstand über technische Entwicklungen für Lehrkräfte und Schülerschaft wichtig bleibe. Derweil zeichnet sich ein Trend ab: Statt Laptops werden bevorzugt Tablets eingesetzt.