Der Schauspieldirektor verlässt das Theater Ulm
Bühne In der kommenden Spielzeit inszeniert Jasper Brandis noch drei Stücke. Dann gibt er seine Festanstellung auf.
Ulm Schauspieldirektor Jasper Brandis wird das Theater Ulm verlassen. Nach reiflichen Überlegungen will er seinen Vertrag nicht über die Spielzeit 2022/2023 hinaus verlängern. Das habe er dem Intendanten Kay Metzger mitgeteilt, schreibt das Theater. Brandis will sich neue künstlerische Herausforderungen abseits der Festanstellung suchen.
Ihn reize es, nach fünf Jahren in der Leitung des Theaters Ulm, neue künstlerische Herausforderungen und Begegnungen zu suchen und zunächst wieder frei zu arbeiten. Er sagt: „In den letzten vier Jahren habe ich viele spannende und lehrreiche Erfahrungen machen dürfen, jetzt ist es Zeit, wieder neue Impulse zu suchen.“
Jasper Brandis wurde 2018 von Kay Metzger als Schauspieldirektor an das Theater Ulm berufen, wo er bereits unter Andreas von Studnitz als Gastregisseur tätig war (2015/2016 „Kasimir und Karoline“und 2017/2018 „Die Krönung Richards III.“). Am Theater Ulm inszenierte er unter anderem „Die Räuber“, „Von morgens bis mitternachts“, „La Cage aux Folles“, „Warten auf Godot“und zuletzt „Das Sparschwein“. In seiner letzten Spielzeit wird Jasper Brandis „Der zerbrochne Krug“, „Kunst“und „Der Kaufmann von Venedig“inszenieren. „Ich freue mich auf diese sehr unterschiedlichen und wichtigen Produktionen, bei denen ich nochmals mit dem gesamten Ensemble zusammenarbeiten darf“, so Brandis.
Kay Metzger bedauert das Ausscheiden seines Schauspieldirektors. „Die Sparte hat sich unter seiner Leitung hervorragend entwickelt, der inhaltliche Diskurs mit ihm war immer anregend und hat das Haus nach vorne gebracht, insbesondere auch die Kooperation mit der ADK Ludwigsburg“, unterstreicht Metzger. Eine weitere Zusammenarbeit im Rahmen einer Gastregie sei für den Intendanten durchaus denkbar, zumal Brandis seinen Lehrauftrag in Ludwigsburg fortsetzen wolle.
Jasper Brandis wurde in New York City (USA) geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Deutschland. Nach seinem Ersten Staatsexamen im Jurastudium folgte er schließlich seiner künstlerischen Berufung und wurde nach Assistenzjahren am Deutschen Schauspielhaus Hamburg schließlich 1999 freier Regisseur. (AZ)