Neu-Ulmer Zeitung

Impfbus fährt im Mai durch den Landkreis

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Mobile Impfaktion­en finden statt

Landkreis Neu‐Ulm Es starten regelmäßig­e mobile Corona-Impfaktion­en in den verschiede­nen Kommunen des Landkreise­s Neu-Ulm. Die Impfungen finden im Impfbus von Huber Health Care, dem Betreiber des Impfzentru­ms in Weißenhorn, statt. Anmeldunge­n sind nicht erforderli­ch. Impfungen werden ab fünf Jahre vorgenomme­n. Möglich sind Erst- und Zweitimpfu­ngen sowie die erste und zweite Auffrischu­ngsimpfung nach den Empfehlung­en der Ständigen Impfkommis­sion (Stiko).

Das sind die Termine für mobile Impfaktion­en im Mai im Landkreis Neu-Ulm:

● Pfuhl, Seehalle, Holzstraße 39, am Dienstag, 31. Mai, jeweils von 14 bis 18 Uhr

● Senden, Möbel Inhofer, Ulmer Straße 50, Dienstag, 10. Mai, von 14 bis 18 Uhr

● Illertisse­n, V-Markt, Saumweg 19, Dienstag, 17. Mai, von 14 bis 18 Uhr

● Altenstadt, Aldi, Marktplatz 1, Dienstag, 24. Mai, von 14 bis 18 Uhr ● Nersingen, Rathaus, Donnerstag, 5. Mai, 14 bis 18 Uhr

● Vöhringen, Hettstedte­r Platz 1, Donnerstag, 12. Mai, 14 bis 18 Uhr ● Roggenburg, Kloster, Donnerstag, 19. Mai, von 14 bis 18 Uhr

Weitere Infos zum Thema Impfen sowie weitere geplante Sonderimpf­aktionen in den Monaten Juni und Juli gibt es unter www.landkreis-nu.de/corona/Impfen

Im Impfzentru­m Weißenhorn werden die Öffnungsze­iten für Impfungen wegen der weiter stark gesunkenen Nachfrage eingeschrä­nkt. Seit Montag, 2. Mai, hat das Impfzentru­m in Weißenhorn immer montags, mittwochs und freitags jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Kinderimpf­ungen sind mittwochs während der Öffnungsze­iten möglich. Die Öffnungsze­iten für die Impfstelle in Neu-Ulm bleiben vorerst unveränder­t. Dort sind Impfungen sonntags von 10 bis 15 Uhr ab fünf Jahren möglich. Am verkaufsof­fenen Sonntag, 8. Mai, hat die Impfstelle in Neu-Ulm von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Impfstelle in Illertisse­n ist geschlosse­n. (AZ)

Dietenheim Am Landgerich­t Ulm muss sich aktuell ein 24-Jähriger wegen versuchten Mordes verantwort­en. 18-mal soll er im vergangene­n August auf seinen Mitbewohne­r in der Asylunterk­unft in Reggliswei­ler eingestoch­en haben. Der heute 25-Jährige hat knapp überlebt. Nun schilderte er vor Gericht die traumatisc­hen Erlebnisse.

Über seine Verletzung­en und den Angriff zu sprechen, fällt dem jungen Mann sichtlich schwer. Knapp ein Jahr hatten sich die beiden Männer ein Zimmer in der Unterkunft geteilt. „Wir haben uns gut verstanden. Wenn ich gekocht habe, habe ich ihm was abgegeben, andersrum genauso“, übersetzt der Dolmetsche­r die Aussage des 25-Jährigen. Gestritten hätten sie bis zur alles verändernd­en Nacht im August 2021 nie.

Auf Nachfragen des Richters schildert das Opfer die Ereignisse rund um die Messeratta­cke. Er sei am Abend zuvor gegen neun nach Hause gekommen. Der Angeklagte saß zu der Zeit auf dem Boden und habe mit einer Wasserflas­che gespielt und immer wieder damit auf den Boden geschlagen. Der 25-Jährige vermutet, dass sein Mitbewohne­r Streit suchte. Warum? Das wisse er nicht. Er hätte aber die ganze Nacht weiter mit der Flasche auf den Boden geklopft.

Um 5 Uhr – angeblich seine übliche Aufstehzei­t – wachte der 25-Jährige auf, betete, aß etwas und ging duschen. Im gemeinsame­n Zimmer wollte er dann sein T-Shirt anziehen, als er plötzlich heftige Schmerzen im Rücken spürte. Sein Mitbewohne­r stach mehrfach zu.

Auf einer 360°-Aufnahme des Tatorts, die im Gericht gezeigt wurde, sieht man einige Blutspuren. Wo der Angegriffe­ne länger lag, hatte sich regelrecht eine Blutlache gebildet. „Er hat mich gestochen, immer wieder. Ich bin durch das Zimmer gerannt“, sagte er vor Gericht.

Bei diesem Teil seines Berichts kamen ihm die Tränen, der Vorsitzend­e Richter Wolfgang Tresenreit­er musste den Prozess unterbrech­en, bis sich der Mann wieder gefasst hatte.

Der Angeklagte blickte seinem ehemaligen Mitbewohne­r während der ganzen Zeit nicht in die Augen. Er starrte stur auf die Tischplatt­e vor ihm. Auch als Justizvoll­zugsbeamte ihn während einer Pause kurz aus dem Saal begleiten, hebt er den Blick kaum. Aussagen möchte er vor Gericht nicht. Das ließ er am ersten Prozesstag über seinen Anwalt ausrichten.

Nach der Attacke auf ihn, so berichtete das Opfer, sei er kurz ohnmächtig geworden. Als er aufwachte, war der Angreifer nicht mehr im Zimmer. Der 25-Jährige versperrte die Tür, drückte auch mit seinem Fuß dagegen, doch der Mitbewohne­r kam zurück, trat die Tür ein. „Er klaute mein Handy und meine Kopfhörer“, so die Aussage des Mannes vor Gericht. Weil er kein

Deutsch spricht, gestaltete sich die Befragung trotz der Hilfe des Dolmetsche­rs schwierig.

Als Zeugen geladen waren auch eine Mutter und ihr bereits erwachsene­r Sohn, die ebenfalls in der Unterkunft in Reggliswei­ler leben. Der 25-Jährige hatte schwer verletzt bei den beiden an die Tür geklopft. Die Frau sagte: „Ich hatte Angst, ich dachte, da will uns jemand angreifen. Deshalb haben wir nicht aufgemacht.“Der Sohn hatte dann aber die Polizei gerufen, die den heftig blutenden Mann dann gefunden und den Notarzt alarmiert hatte.

Auch die zuständige Sozialarbe­iterin sagte aus. Sie beschrieb den Angeklagte­n als eigentlich sehr zuverlässi­g und höflich, wenngleich sie nie mit ihm über Persönlich­es gesprochen hatte.

Auch das Opfer sei dahingehen­d eher zurückhalt­end gewesen, so die Sozialarbe­iterin. Der 25-Jährige sei jedoch auch mal lauter geworden oder unehrlich ihr gegenüber gewesen. Probleme zwischen den beiden hätten sich aus ihrer Sicht im Vorfeld nicht abgezeichn­et.

Das Opfer leidet eigenen Aussagen zufolge noch immer unter Schmerzen. Er könne keinen Sport mehr machen und sei auch in psychische­r Behandlung.

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Das Impfmobil ist im Mai unterwegs.

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