Impfbus fährt im Mai durch den Landkreis
Mobile Impfaktionen finden statt
Landkreis Neu‐Ulm Es starten regelmäßige mobile Corona-Impfaktionen in den verschiedenen Kommunen des Landkreises Neu-Ulm. Die Impfungen finden im Impfbus von Huber Health Care, dem Betreiber des Impfzentrums in Weißenhorn, statt. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Impfungen werden ab fünf Jahre vorgenommen. Möglich sind Erst- und Zweitimpfungen sowie die erste und zweite Auffrischungsimpfung nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko).
Das sind die Termine für mobile Impfaktionen im Mai im Landkreis Neu-Ulm:
● Pfuhl, Seehalle, Holzstraße 39, am Dienstag, 31. Mai, jeweils von 14 bis 18 Uhr
● Senden, Möbel Inhofer, Ulmer Straße 50, Dienstag, 10. Mai, von 14 bis 18 Uhr
● Illertissen, V-Markt, Saumweg 19, Dienstag, 17. Mai, von 14 bis 18 Uhr
● Altenstadt, Aldi, Marktplatz 1, Dienstag, 24. Mai, von 14 bis 18 Uhr ● Nersingen, Rathaus, Donnerstag, 5. Mai, 14 bis 18 Uhr
● Vöhringen, Hettstedter Platz 1, Donnerstag, 12. Mai, 14 bis 18 Uhr ● Roggenburg, Kloster, Donnerstag, 19. Mai, von 14 bis 18 Uhr
Weitere Infos zum Thema Impfen sowie weitere geplante Sonderimpfaktionen in den Monaten Juni und Juli gibt es unter www.landkreis-nu.de/corona/Impfen
Im Impfzentrum Weißenhorn werden die Öffnungszeiten für Impfungen wegen der weiter stark gesunkenen Nachfrage eingeschränkt. Seit Montag, 2. Mai, hat das Impfzentrum in Weißenhorn immer montags, mittwochs und freitags jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Kinderimpfungen sind mittwochs während der Öffnungszeiten möglich. Die Öffnungszeiten für die Impfstelle in Neu-Ulm bleiben vorerst unverändert. Dort sind Impfungen sonntags von 10 bis 15 Uhr ab fünf Jahren möglich. Am verkaufsoffenen Sonntag, 8. Mai, hat die Impfstelle in Neu-Ulm von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Impfstelle in Illertissen ist geschlossen. (AZ)
Dietenheim Am Landgericht Ulm muss sich aktuell ein 24-Jähriger wegen versuchten Mordes verantworten. 18-mal soll er im vergangenen August auf seinen Mitbewohner in der Asylunterkunft in Regglisweiler eingestochen haben. Der heute 25-Jährige hat knapp überlebt. Nun schilderte er vor Gericht die traumatischen Erlebnisse.
Über seine Verletzungen und den Angriff zu sprechen, fällt dem jungen Mann sichtlich schwer. Knapp ein Jahr hatten sich die beiden Männer ein Zimmer in der Unterkunft geteilt. „Wir haben uns gut verstanden. Wenn ich gekocht habe, habe ich ihm was abgegeben, andersrum genauso“, übersetzt der Dolmetscher die Aussage des 25-Jährigen. Gestritten hätten sie bis zur alles verändernden Nacht im August 2021 nie.
Auf Nachfragen des Richters schildert das Opfer die Ereignisse rund um die Messerattacke. Er sei am Abend zuvor gegen neun nach Hause gekommen. Der Angeklagte saß zu der Zeit auf dem Boden und habe mit einer Wasserflasche gespielt und immer wieder damit auf den Boden geschlagen. Der 25-Jährige vermutet, dass sein Mitbewohner Streit suchte. Warum? Das wisse er nicht. Er hätte aber die ganze Nacht weiter mit der Flasche auf den Boden geklopft.
Um 5 Uhr – angeblich seine übliche Aufstehzeit – wachte der 25-Jährige auf, betete, aß etwas und ging duschen. Im gemeinsamen Zimmer wollte er dann sein T-Shirt anziehen, als er plötzlich heftige Schmerzen im Rücken spürte. Sein Mitbewohner stach mehrfach zu.
Auf einer 360°-Aufnahme des Tatorts, die im Gericht gezeigt wurde, sieht man einige Blutspuren. Wo der Angegriffene länger lag, hatte sich regelrecht eine Blutlache gebildet. „Er hat mich gestochen, immer wieder. Ich bin durch das Zimmer gerannt“, sagte er vor Gericht.
Bei diesem Teil seines Berichts kamen ihm die Tränen, der Vorsitzende Richter Wolfgang Tresenreiter musste den Prozess unterbrechen, bis sich der Mann wieder gefasst hatte.
Der Angeklagte blickte seinem ehemaligen Mitbewohner während der ganzen Zeit nicht in die Augen. Er starrte stur auf die Tischplatte vor ihm. Auch als Justizvollzugsbeamte ihn während einer Pause kurz aus dem Saal begleiten, hebt er den Blick kaum. Aussagen möchte er vor Gericht nicht. Das ließ er am ersten Prozesstag über seinen Anwalt ausrichten.
Nach der Attacke auf ihn, so berichtete das Opfer, sei er kurz ohnmächtig geworden. Als er aufwachte, war der Angreifer nicht mehr im Zimmer. Der 25-Jährige versperrte die Tür, drückte auch mit seinem Fuß dagegen, doch der Mitbewohner kam zurück, trat die Tür ein. „Er klaute mein Handy und meine Kopfhörer“, so die Aussage des Mannes vor Gericht. Weil er kein
Deutsch spricht, gestaltete sich die Befragung trotz der Hilfe des Dolmetschers schwierig.
Als Zeugen geladen waren auch eine Mutter und ihr bereits erwachsener Sohn, die ebenfalls in der Unterkunft in Regglisweiler leben. Der 25-Jährige hatte schwer verletzt bei den beiden an die Tür geklopft. Die Frau sagte: „Ich hatte Angst, ich dachte, da will uns jemand angreifen. Deshalb haben wir nicht aufgemacht.“Der Sohn hatte dann aber die Polizei gerufen, die den heftig blutenden Mann dann gefunden und den Notarzt alarmiert hatte.
Auch die zuständige Sozialarbeiterin sagte aus. Sie beschrieb den Angeklagten als eigentlich sehr zuverlässig und höflich, wenngleich sie nie mit ihm über Persönliches gesprochen hatte.
Auch das Opfer sei dahingehend eher zurückhaltend gewesen, so die Sozialarbeiterin. Der 25-Jährige sei jedoch auch mal lauter geworden oder unehrlich ihr gegenüber gewesen. Probleme zwischen den beiden hätten sich aus ihrer Sicht im Vorfeld nicht abgezeichnet.
Das Opfer leidet eigenen Aussagen zufolge noch immer unter Schmerzen. Er könne keinen Sport mehr machen und sei auch in psychischer Behandlung.