Neu-Ulmer Zeitung

Was war der Grund für den blutigen Streit?

- VON MICHAEL KROHA

Kriminalit­ät Beinahe tödlich endete eine Auseinande­rsetzung auf einer Party in einem Kleingarte­n am Donaubad in Neu-Ulm. Hinweise, dass der Ukraine-Krieg eine Rolle spielt, gebe es bislang nicht.

Neu‐Ulm Vier Tage sind seit der blutigen, beinahe tödlichen Auseinande­rsetzung bei einer privaten Feier in einer Kleingarte­nanlage am Donaubad in Neu-Ulm vergangen. Doch warum ein aus der Ukraine geflüchtet­er 40-Jähriger mehrfach auf einen 54-Jährigen eingestoch­en haben soll, ist weiter unklar.

Die Ermittlung­en der Neu-Ulmer Kriminalpo­lizei gestalten sich offenbar schwierig. „Alkohol hat eine sehr große Rolle gespielt. Dementspre­chend schwer sind die Vernehmung­en und die Ergebnisse sind zum Teil mit Bedacht zu bewerten“, so Thorsten Thamm, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Memmingen. Nach bisherigen Erkenntnis­sen seien insgesamt sieben oder acht Personen auf der Fete gewesen. Es seien alles Personen georgische­r Nationalit­ät gewesen – bis auf den Tatverdäch­tigen.

Der 40-Jährige stamme ursprüngli­ch aus Kasachstan und sei erst vor wenigen Wochen mit seiner Familie aus der Ukraine nach Deutschlan­d geflüchtet. Der Gastgeber, der später den Schwerverl­etzten ins Krankenhau­s fuhr, sei in der Flüchtling­shilfe aktiv, habe ihn hierbei ein paar Mal getroffen, kennengele­rnt und zur Feier eingeladen, berichtet Thamm.

Der Verdächtig­e, der seit Montag in Untersuchu­ngshaft sitzt, habe sich weiterhin nicht zum Vorfall geäußert. Mittlerwei­le aber seien nahezu alle auf der Party Anwesenden vernommen worden.

Daraus habe sich kein Anlass ergeben, dass eventuell der UkraineKri­eg Grund für die Auseinande­rsetzung gewesen sein könnte. „Warum es zum Streit kam, kann man aktuell nicht sagen“, so der Oberstaats­anwalt. Das sei weiter Gegenstand der Ermittlung­en.

Wie berichtet, war es am vergangene­n Samstagabe­nd zum Streit zwischen den beiden Kontrahent­en gekommen.

Laut Polizei schlug erst der 54-Jährige den 40-Jährigen mit der Faust, der daraufhin mit einem Messer auf ihn losgegange­n sein soll. Der Familienva­ter flüchtete erst, konnte dann aber festgenomm­en werden, als er sich am Sonntagnac­hmittag seiner Wohnung in einer Gemeinscha­ftsunterku­nft für Asylbewerb­er im Raum Ulm näherte.

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