Illegales Autorennen in der Innenstadt
Ein verbotenes Autorennen beschäftigt die Polizei in Neu-Ulm. Samstagnacht gegen 23.00 Uhr wurde der Polizeiinspektion Neu-Ulm ein „illegales Kraftfahrzeugrennen“in der Neu-Ulmer Innenstadt gemeldet. Hierbei sollen zwei Autos auf Handzeichen eines Fußgängers ein Beschleunigungsduell durchgeführt haben. Nach anfänglicher Fahndung konnte einer der beiden Kraftfahrzeugführer angetroffen werden. Der Zweite ist bislang noch unbekannt. Seitens der Polizei Neu-Ulm wurden nach eigenen Angaben Ermittlungen aufgrund eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet. Ein schwerer Unfall bei einem mutmaßlichen Autorennen vorvergangener Woche in Ulm hatte das Fass bei Anwohnern und Geschäftsleuten rund um den Lederhof zum Überlaufen gebracht. (AZ)
Ulm 33 stimmberechtigte Vereinsangehörige des SSV Ulm 1846 hatten am Samstagvormittag den Weg zur Mitgliederversammlung ins Donaustadion gefunden. Solche Versammlungen sind auch beim Großverein mit über 10.000 Mitgliedern generell mäßig besucht, aber 33 dürfte Minusrekord gewesen sein.
Vielleicht lag es am Zeitpunkt, dass so wenig Mitglieder erschienen, vielleicht daran, dass weder Wahlen noch sonstige Punkte der Tagesordnung viel Spannung versprachen. Trotzdem gab es eine Menge Neues: zum Beispiel, dass der Vorstand Anfang April um Gabriele Schmidt erweitert wurde, die Mitgliederzahl weiter steigt, der Verein trotz Corona-Pandemie finanziell derzeit gut dasteht, sich dies aber wegen der enormen Preissteigerungen speziell auf dem Energiesektor schnell ändern kann, sodass sich der Verein durch Ergänzung der Satzung die Möglichkeit eröffnet, im Fall des Falles Sonderbeiträge beziehungsweise -umlagen von den Mitgliedern zu verlangen.
Die Satzungsergänzung, für die am Samstag letztlich die Mehrheit stimmte, bedeutet nicht, dass Sonderbeiträge sofort verlangt werden können. „Darüber müssen die Mitglieder in der nächsten Versammlung abstimmen“sagte die aus Düsseldorf stammende und in Blaustein lebende Gabriele Schmidt, die sich als Fachanwältin für Arbeits- und Erbrecht beim SSV 46 um die Gestaltung von Verträgen und um sonstige Rechtsangelegenheiten kümmern wird. „Die Satzungsergänzung soll dem Verein die Chance geben, auf besondere Situationen reagieren zu können.“Mit der Abstimmung am Samstag wurde dem SSV 46 „nur das Werkzeug“gegeben, bei der nächsten Mitgliederversammlung im Oktober über die Einforderung von Sonderbeiträgen abzustimmen, wobei „die Höhe von
Sonderbeiträgen/-umlagen den Betrag der jeweils gültigen Einzelmitgliedschaft für Erwachsene nicht übersteigen“darf, wie es in der geänderten Satzung unter Paragraf 10 heißt.
Auch wenn der SSV Ulm 1846 momentan gut dasteht, wie Finanzvorstand Norbert Plogmann erläuterte – die Mitgliederzahl hat sich auf 10.370 erhöht, das Geschäftsjahr 2020/2021 wurde vor allem dank der Corona-Hilfen und erhöhter Sparsamkeit im Verein mit einem Überschuss von 29.000 Euro abgeschlossen und die Liquidität lag bei 1.585.000 Euro – ist eine Änderung dieses Zustands zu erwarten. „Für das Geschäftsjahr 2022/2023 sind dunklere Wolken zu erwarten“, prophezeite Plogmann. „Es gibt enorme Kostensteigerungen nicht nur bei der Energie.“Die gelte es aufzufangen, notfalls eben mit Sonderbeiträgen der Mitglieder. Wobei Hans-Peter Behm anregte, dass vielleicht die besser Betuchten im Verein freiwillig etwas geben sollten, damit derartige Sonderbeiträge vor allem denen, die sich den Mitgliedsbeitrag „nur eben so leisten können“erspart blieben. Er selbst wolle mit gutem Beispiel vorangehen.
2021 stand, so berichtete Präsident Willy Götz, klar im Zeichen des 175-jährigen Vereinsjubiläums. Erfreulicherweise habe es da am 18.
September auf der Gänswiese ein großes Fest „mit sehr vielen Gästen, tollen Darbietungen und schönem Wetter“gegeben: „Da war mächtig was los.“Damals hat der Verein für 175 Vereinsangehörige eine lebenslange Mitgliedschaft für die einmalige Zahlung von 1846 Euro angeboten und wie Götz berichtete, hätten 173 dieses Angebot angenommen. Bei den Bauvorhaben sei man gut vorangekommen, so der Präsident. „Das neue Tennisheim nimmt schon großartige Konturen an“, sagte er. „Für März oder April 2023 ist das Einweihungsfest geplant, und dies am besten mit möglichst vielen Mitgliedern des TK Ulm, der sich Ende dieses Jahres auflöst.“Auch das Thema Jahnsportpark werde weiter vorangetrieben, wobei mit der Firma Beurer ein Namenssponsor gefunden wurde.
Der SSV 46 arbeitet daran, für die 3000 Jugendlichen im Verein einen Jugendvorstand einzurichten, außerdem ein „Kinderschutzgebiet Sportverein“speziell gegen sexualisierte Gewalt. Sportvorstand Ortwin Veile berichtete von ein paar bedeutenden Erfolgen wie die deutsche Vizemeisterschaft des weiblichen Turnteams, vor allem aber davon, dass sich der Sportbetrieb nach den Corona-Beschränkungen wieder gut normalisiert habe. Insgesamt bietet der SSV 46 jetzt 25 Sportarten an.