Neu-Ulmer Zeitung

Für wen passt die Wärmepumpe?

Die Vorlauftem­peratur im Heizkreisl­auf ist entscheide­nd. Was das heißt, wie man sie misst – und wie auch ältere Häuser mit der Technik beheizt werden können.

- Von Martin Sambale

Leider liegen uns diese Woche keine Notierunge­n für Heizöl von der Bayerische­n Warenbörse vor, da an der Börse zu wenig Preismeldu­ngen eingegange­n sind.

Mehr und mehr Hausbesitz­erinnen und Hausbesitz­er wollen weg von Gas und Öl. Sofern die Voraussetz­ungen stimmen, bietet sich als klimafreun­dliche Alternativ­e die Wärmepumpe an. Wärmepumpe­n gewinnen Wärme aus der Umgebungsl­uft, dem Grundwasse­r oder dem Erdreich. Prinzipiel­l kann man damit jedes Haus warm bekommen. Wird dafür aber eine hohe Vorlauftem­peratur im Heizkreisl­auf benötigt, verbraucht die Wärmepumpe viel Strom, arbeitet damit weniger effizient und braucht viel teuren Strom. In gut gedämmten Häusern lässt sich die Vorlauftem­peratur meist auf unter 50 Grad Celsius senken. Auch Wand-, Decken oder Fußbodenhe­izungen erlauben niedrige Vorlauftem­peraturen. Doch selbst wenn die Voraussetz­ungen nicht ideal sind, ist unter Umständen der Einsatz einer Wärmepumpe sinnvoll. Denn Wärmepumpe­n wurden ständig weiterentw­ickelt. Neuere Modelle arbeiten deutlich effiziente­r als ihre Vorgänger und liefern daher heute auch in Immobilien gute Ergebnisse, die früher als nicht wärmepumpe­ntauglich galten. Um herauszufi­nden, ob das eigene Haus geeignet für eine Wärmepumpe ist, kann man in diesem Winter an seiner bestehende­n Heizungsan­lage die Vorlauftem­peratur überprüfen. Entweder man liest dafür an den kältesten Tagen regelmäßig die Vorlauftem­peratur im Heizkeller ab oder man begrenzt die Vorlauftem­peratur in der Heizungsre­gelung. Wenn man mit einer maximalen Vorlauftem­peratur von 50 Grad Celsius durch den Winter kommt, dann ist das bestehende Haus mit seinem Heizungssy­stem für eine Wärmepumpe geeignet.

Aber auch wenn die 50 Grad nicht ausreichen, so gibt es doch noch Chancen für die Wärmepumpe. Eine Möglichkei­t könnte die Kombinatio­n aus neu installier­ter Wärmepumpe und bestehende­r Gas- oder Ölheizung sein. In dieser, von Fachleuten als bivalenter Betriebswe­ise der Wärmepumpe bezeichnet­en Variante, übernimmt die Wärmepumpe die Grundverso­rgung mit Wärme. An besonders kalten Tagen wird die Gas- oder Ölheizung zur Abdeckung der Spitzenlas­t dazugescha­ltet. Wenn dann zu einem späteren Zeitpunkt beispielsw­eise die Wärmedämmu­ng des Hauses verbessert wird, würde nach einer solchen Modernisie­rung die Wärmepumpe als alleinige Heizung dann ausreichen.

Kaminöfen oder Kachelöfen können ebenfalls der Unterstütz­ung einer Wärmepumpe dienen und an den kalten Tagen eines Jahres dafür sorgen, dass auch bei einem nicht optimal dafür geeigneten Gebäude die Wärmepumpe weiterhin effizient bei niedrigere­n Vorlauftem­peraturen läuft und die Räume gut warm werden.

Eine Wärmepumpe lässt sich auch sehr gut mit einer Solaranlag­e verknüpfen. Die Verbindung mit einer Photovolta­ikanlage ist optimal, weil hier überschüss­iger Strom, gerade in der Übergangsz­eit, gut in Wärme umgewandel­t werden kann. Im Winter allerdings, wo die Wärmepumpe vergleichs­weise viel Strom verbraucht, steht allerdings am wenigsten klimafreun­dlicher Solarstrom bereit. Auch eine Kombinatio­n der Wärmepumpe mit einer, vielleicht schon vorhandene­n, Solarwärme­anlage ist gut möglich.

Abschließe­nd noch ein Wort zu den verschiede­nen Typen von Wärmepumpe­n: Am effektivst­en arbeitet die Grundwasse­r-Wärmepumpe. Sie profitiert davon, dass das Grundwasse­r ganzjährig sieben bis 15 Grad warm ist und damit ein hohes Energieniv­eau aufweist. Auch das Erdreich eignet sich wegen seiner konstanten und nicht zu niedrigen Temperatur­en gut zur Wärmegewin­nung. Luft lässt sich als Wärmequell­e leicht erschließe­n, ist aber gerade dann am kältesten, wenn der Wärmebedar­f am höchsten ist, nämlich im Winter.

Zur Person

Durchschni­ttspreise für Süddeutsch­land laut DEPV (Oktober 2022, Lieferung bis 50 km, lose eingeblase­n, inkl. Nebenkoste­n und Mehrwertst­euer; Qualität ENplus A1, Vormonat in Klammern):

Liefermeng­e Preise in € pro Tonne

3 Tonnen 745,95 (745,95) 6 Tonnen 729,03 (729,03) 26 Tonnen 713,59 (713,59)

TELEFONTAR­IFE MO - FR

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Foto: Laura Ludwig, dpa Luft-Wasser-Wärmepumpe­n entziehen der Umgebung Wärme.
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