Im Arena-Streit muss eine Einigung her
Die Betreibergesellschaft der Arena, die Basketballer von Ratiopharm Ulm sowie die Städte Ulm und Neu-Ulm, die mit dem Steuergeld ihrer Bürgerinnen und Bürger die Halle finanziert haben, sie sind zu einer Einigung verurteilt. Käme die nicht zustande, dann gäbe es zunächst nur Verlierer. Die Ratiopharm-Arena würde ihren Hauptund Ankermieter verlieren, der die mit weitem Abstand meisten Zuschauer in die Halle lockt und sie würde möglicherweise auch ihren Namenssponsor verlieren. Dass die pro Jahr etwa 30 frei werdenden Termine sich alle anderweitig nutzen ließen, dass der finanzielle Verlust damit komplett kompensiert werden könnte, das erscheint zumindest fraglich. Das würde der Arena-Betreiber spüren, das würden auch die Städte spüren, etwa beim Betriebskostenzuschuss. Die Basketballer wiederum müssten bei einem Auszug und dem Bau einer eigenen Halle nach dem Orange-Campus gleich das nächste Mega-Projekt in Angriff nehmen und sich noch höher verschulden. Das Klima zwischen den Städten und einem ihrer größten sportlichen Aushängeschilder wäre zudem nachhaltig vergiftet.
Es muss also ein Kompromiss her und zum Wesen eines Kompromisses gehört es, dass alle Interessen berücksichtigt werden. In diesem Konflikt also auch die der Basketballer, die nachvollziehbar über die Erhöhung der Kaltmiete klagen, die mehr Teilhabe an den Werberechten und am Catering verlangen. Zudem sollte die Einigung möglichst schnell her. Denn wer sich mit Basketball-Manager Andreas Oettel unterhält, der spürt, dass der sich ein klein bisschen schon in die eigentlich aus der Not geborenen Idee einer eigenen Halle verliebt hat und dass diese Liebe wächst und gedeiht. Zu welchen eindrucksvollen Ergebnissen eine derartige Verliebtheit bei diesem Verein führen kann, das lässt sich beim Orange-Campus am DonauUfer besichtigen.