In Elchingen ist ein Fahrzeug mit Adleraugen unterwegs
Durch den Ort fährt ein spezielles Messfahrzeug. Die Gemeinde erhofft sich davon wichtige Erkenntnisse über den Zustand der Infrastruktur.
Elchingen Das orange-silberne Messfahrzeug mit Kameras auf dem Dach, das in nächster Zeit durch Elchingen fährt, wird sicherlich vielen Menschen auffallen. Bei der Befahrung werden die Straßenbestands- und Zustandsdaten durch den Berliner Technologieanbieter eagle eye technologies erfasst. Anschließend sollen die Daten für die Gemeinde aufbereitet und dokumentiert werden. Diese dienen als Grundlage für den Aufbau eines Straßenkatasters und eines Erhaltungskonzeptes.
Um das Straßennetz funktionsfähig und sicher zu erhalten, sind Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Damit vorhandene Mittel möglichst optimal eingesetzt werden, will die Gemeinde Elchingen diese Aufgaben auch zukünftig auf Basis der Bestands- und Zustandsdaten planen. Dazu nimmt das eagle-eye-Fahrzeug die rund 50 Kilometer kommunaler Straßen und Wege genau auf.
„Die zuständigen Mitarbeiter haben die Straßenerhaltung im Blick, können Vergleiche zu bereits vorhandenen Daten ziehen, Prognosen ermitteln und Maßnahmen sinnvoll planen. Bei Bedarf haben sie die Möglichkeit, jeden Straßenabschnitt direkt am Rechner in Augenschein zu nehmen. Das spart Zeit und Geld für Begutachtungen vor Ort und macht unsere Arbeit noch deutlich effektiver“, betont Bürgermeister Joachim Eisenkolb.
Die Erfassung geschieht, wie der Firmenname „eagle eye“andeutet, buchstäblich mit Adleraugen: Die Fahrzeuge sind mit speziellen Sensoren ausgestattet, mit deren Hilfe die Straßenflächen während der Befahrung erfasst werden.
Die Daten werden ausschließlich zu internen Zwecken, also für die Dokumentation der kommunalen Verkehrsinfrastruktur, genutzt. Im Ergebnis erhält die Verwaltung exakte Zustandsdaten aller Straßenflächen. Die digitalen Daten werden in das örtliche Geoinformationssystem eingepflegt.
Der Erhalt der öffentlichen Straßen und Wege stellt unterschiedliche Herausforderungen an die Gemeinde Elchingen. Zum einen müssen finanzielle Mittel für Sanierung, Erhalt und Ausbau bereitgestellt und zum anderen sollen diese Mittel auch wirtschaftlich eingesetzt werden. Für eine strukturierte Planung aller Ressourcen benötigt die Kommune aktuelle und detaillierte Infrastrukturdaten.
Durch die Möglichkeit zur genauen Vermessung des Straßenraums anhand der Bilddaten werden Arbeitsabläufe effizienter unterstützt.
Das sind wichtige Argumente für die Kommune: „Wir sind bestrebt, bei der Erfassung möglichst viele Fachdaten für unsere Gemeinde zu generieren“, führt Eisenkolb weiter aus. „Gleichzeitig legen wir natürlich großen Wert auf eine sehr gute Datenqualität, denn nur so können wir die Ergebnisse später wirklich vielseitig verwenden.“Elchingen wurde bayernweit als eine der ersten Gemeinden für seine Fortschritte bei der Digitalisierung vom Freistaat Bayern mit dem Prädikat „Digitales Amt“ausgezeichnet. Mit der digitalen Straßendatenerfassung wird dieser Weg konsequent fortgeführt.
Die Fahrzeuge des Berliner Technologieanbieters sind als Vermessungsfahrzeuge gekennzeichnet. Eine Zuordnung persönlicher Daten zu den erfassten Bilddaten erfolgt in keinem Fall. Das Datenmaterial wird ausschließlich von der Gemeindeverwaltung genutzt und vom beauftragten Dienstleistungsunternehmen nach Vertragserfüllung sofort und unwiderruflich gelöscht. Die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen ist sichergestellt. (AZ)