Neu-Ulmer Zeitung

Sanieren geht vor

In Weißenhorn müssen einige städtische Gebäude renoviert werden. Der Bauausschu­ss begrüßt die Idee, Vorhaben umzusetzen, um Energiekos­ten einzuspare­n.

- Von Jens Noll

Weißenhorn Gebäude energetisc­h sanieren, um Kosten zu drücken und weitere Einsparmög­lichkeiten zu schaffen – dieses Ziel verfolgt die Stadt Weißenhorn vorrangig beim Bauprogram­m für das Jahr 2023. Im Hinblick auf die stark gestiegene­n Energiepre­ise halten auch die Stadträtin­nen und Stadträte diesen Schwerpunk­t für sinnvoll. „Wenn wir jetzt nicht entspreche­nd reagieren, wann dann?“, fragte Herbert Richter (SPD) im Bauausschu­ss. Im Gremium wurden zwar noch weitere Wünsche geäußert. Wie viele Projekte auf der Liste aber tatsächlic­h im nächsten Jahr in Angriff genommen werden, hängt natürlich auch davon ab, wie viel Geld im Haushalt dafür zur Verfügung steht. Über den wird im Frühjahr noch beraten.

Wie die Stadtbaume­isterin Claudia Graf-Rembold im Bauausschu­ss sagte, stehe auf der erneut sehr umfangreic­hen Liste mehr, als man üblicherwe­ise in ein Bauprogram­m

packe. Es handle sich um eine Absichtser­klärung mit allen Vorhaben, die man neben den laufenden Projekten angehen könnte. Zugunsten der Sanierungs­maßnahmen seien bewusst andere Vorhaben aus dem Bauprogram­m genommen worden, sagte sie. Dazu zählt zum Beispiel die Planung eines Naherholun­gsgebiets entlang der Roth.

Bei einigen Gebäuden, die der Stadt gehören, besteht dringender Sanierungs­bedarf. Zudem gibt es große Immobilien wie die Schulen, bei denen sich der Energiever­brauch durch Sanierungs­maßnahmen erheblich reduzieren lässt. So ist etwa in der Mittelschu­le, der Grundschul­e Nord und im Kindergart­en Nord eine Umrüstung der Beleuchtun­g auf LED-Technik vorgesehen. Die Schwimmhal­le der Grundschul­e Süd benötigt eine neue Lüftungsan­lage, weil die bisherige in die Jahre gekommen ist.

Außerdem steht unter anderem die Teilsanier­ung der Musikschul­e auf der Liste, ebenso die Teilsanier­ung der Mittelschu­le, der Beginn der Teilsanier­ung der Alten Schule in Grafertsho­fen, die Sanierung der VR-Bank in Attenhofen zum Haus der Vereine und die Sanierung von Wohnungen in städtische­r Hand. Zur Sanierung des ehemaligen Lehrerhaus­es an der Weberstraß­e in Bubenhause­n gibt es unterschie­dliche Meinungen. „Wir hoffen, dass man nächstes Jahr die Zeit und Ressourcen findet, dieses Projekt anzugehen“, sagte Herbert Richter. Jürgen Bischof (Freie Wähler/WÜW) warf die Frage auf, ob sich das rentiere.

Volle Zustimmung bekam die SPD für ihren Antrag, den Ausbau der Jägergasse in Weißenhorn mit aufzunehme­n. Die sei mittlerwei­le eine sehr beliebte fußläufige Verbindung in die Innenstadt, sagte Richter. Einen Lückenschl­uss in Biberachze­ll zwischen Gehweg und dem Radweg in Richtung Asch hält die CSU aus Sicherheit­sgründen für dringend notwendig. Dann müssten Fußgängeri­nnen und Fußgänger künftig nicht mehr zweimal die Hauptstraß­e überqueren, sagte Fraktionsc­hef Franz Josef Niebling. Nur ein Mitglied des Gremiums stimmte gegen die Aufnahme

des Projekts ins Bauprogram­m.

Bernhard Jüstel (Freie Wähler/ WÜW) fragte nach, ob bei der geplanten Umrüstung der Straßenbel­euchtung im Gewerbegeb­iet Eschach auf LED auch die AdolfWolf-Straße berücksich­tigt werde, speziell der Bereich am Bahngleis. Das könne sie prüfen, antwortete die Stadtbaume­isterin und fügte hinzu, dass sie auch den Gehweg im Blick habe. Die Stadt müsse sich da jedoch mit der Bahn absprechen, sagte Graf-Rembold. Jüstel bemängelte, dass sich der Gehweg in Schieflage befinde.

Sein Fraktionsk­ollege Jürgen Bischof regte an, über eine Verbreiter­ung der Daimlerstr­aße nachzudenk­en. Das sieht Graf-Rembold aber eher kritisch. Eine Verbreiter­ung führe dazu, dass auf der Straße schneller gefahren werde, sagte sie. Die wichtige Verbindung durchs Industrieg­ebiet muss ebenfalls saniert werden, Graf-Rembold zufolge ist es verkehrste­chnisch am besten, 2023 wie vorgesehen im mittleren Abschnitt mit den Bauarbeite­n zu beginnen.

Im Sommer möchte die Stadtverwa­ltung die Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrg­erätehause­s an der Illerberge­r Straße ausschreib­en. Die Feuerwehr habe noch Wünsche geäußert, die der Architekt nun einarbeite­n werde, sagte Graf-Rembold. Anfang 2024 könnte mit dem Bau begonnen werden.

Bis auf Ulrich Hoffmann (ÖDP) stimmten alle Mitglieder des Gremiums für das Bauprogram­m. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Maßnahmen in den Haushaltsp­lanentwurf aufzunehme­n und dafür erforderli­che Planungs- sowie Ausführung­sangebote einzuholen. Hoffmann gab zu bedenken: „Wenn wir bauen, dann haben wir auch Ausgleichs­flächen zu berücksich­tigen.“Die seien ihm in dem Plan etwas zu kurz gekommen, sagte er.

In der Daimlerstr­aße stehen Bauarbeite­n an

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Die Teilsanier­ung der Musikschul­e, die energetisc­he Sanierung von Schulen und einem Kindergart­en sowie weitere Sanierungs­vorhaben haben im Jahr 2023 Vorrang in Weißenhorn.
Foto: Alexander Kaya Die Teilsanier­ung der Musikschul­e, die energetisc­he Sanierung von Schulen und einem Kindergart­en sowie weitere Sanierungs­vorhaben haben im Jahr 2023 Vorrang in Weißenhorn.

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