Sanieren geht vor
In Weißenhorn müssen einige städtische Gebäude renoviert werden. Der Bauausschuss begrüßt die Idee, Vorhaben umzusetzen, um Energiekosten einzusparen.
Weißenhorn Gebäude energetisch sanieren, um Kosten zu drücken und weitere Einsparmöglichkeiten zu schaffen – dieses Ziel verfolgt die Stadt Weißenhorn vorrangig beim Bauprogramm für das Jahr 2023. Im Hinblick auf die stark gestiegenen Energiepreise halten auch die Stadträtinnen und Stadträte diesen Schwerpunkt für sinnvoll. „Wenn wir jetzt nicht entsprechend reagieren, wann dann?“, fragte Herbert Richter (SPD) im Bauausschuss. Im Gremium wurden zwar noch weitere Wünsche geäußert. Wie viele Projekte auf der Liste aber tatsächlich im nächsten Jahr in Angriff genommen werden, hängt natürlich auch davon ab, wie viel Geld im Haushalt dafür zur Verfügung steht. Über den wird im Frühjahr noch beraten.
Wie die Stadtbaumeisterin Claudia Graf-Rembold im Bauausschuss sagte, stehe auf der erneut sehr umfangreichen Liste mehr, als man üblicherweise in ein Bauprogramm
packe. Es handle sich um eine Absichtserklärung mit allen Vorhaben, die man neben den laufenden Projekten angehen könnte. Zugunsten der Sanierungsmaßnahmen seien bewusst andere Vorhaben aus dem Bauprogramm genommen worden, sagte sie. Dazu zählt zum Beispiel die Planung eines Naherholungsgebiets entlang der Roth.
Bei einigen Gebäuden, die der Stadt gehören, besteht dringender Sanierungsbedarf. Zudem gibt es große Immobilien wie die Schulen, bei denen sich der Energieverbrauch durch Sanierungsmaßnahmen erheblich reduzieren lässt. So ist etwa in der Mittelschule, der Grundschule Nord und im Kindergarten Nord eine Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik vorgesehen. Die Schwimmhalle der Grundschule Süd benötigt eine neue Lüftungsanlage, weil die bisherige in die Jahre gekommen ist.
Außerdem steht unter anderem die Teilsanierung der Musikschule auf der Liste, ebenso die Teilsanierung der Mittelschule, der Beginn der Teilsanierung der Alten Schule in Grafertshofen, die Sanierung der VR-Bank in Attenhofen zum Haus der Vereine und die Sanierung von Wohnungen in städtischer Hand. Zur Sanierung des ehemaligen Lehrerhauses an der Weberstraße in Bubenhausen gibt es unterschiedliche Meinungen. „Wir hoffen, dass man nächstes Jahr die Zeit und Ressourcen findet, dieses Projekt anzugehen“, sagte Herbert Richter. Jürgen Bischof (Freie Wähler/WÜW) warf die Frage auf, ob sich das rentiere.
Volle Zustimmung bekam die SPD für ihren Antrag, den Ausbau der Jägergasse in Weißenhorn mit aufzunehmen. Die sei mittlerweile eine sehr beliebte fußläufige Verbindung in die Innenstadt, sagte Richter. Einen Lückenschluss in Biberachzell zwischen Gehweg und dem Radweg in Richtung Asch hält die CSU aus Sicherheitsgründen für dringend notwendig. Dann müssten Fußgängerinnen und Fußgänger künftig nicht mehr zweimal die Hauptstraße überqueren, sagte Fraktionschef Franz Josef Niebling. Nur ein Mitglied des Gremiums stimmte gegen die Aufnahme
des Projekts ins Bauprogramm.
Bernhard Jüstel (Freie Wähler/ WÜW) fragte nach, ob bei der geplanten Umrüstung der Straßenbeleuchtung im Gewerbegebiet Eschach auf LED auch die AdolfWolf-Straße berücksichtigt werde, speziell der Bereich am Bahngleis. Das könne sie prüfen, antwortete die Stadtbaumeisterin und fügte hinzu, dass sie auch den Gehweg im Blick habe. Die Stadt müsse sich da jedoch mit der Bahn absprechen, sagte Graf-Rembold. Jüstel bemängelte, dass sich der Gehweg in Schieflage befinde.
Sein Fraktionskollege Jürgen Bischof regte an, über eine Verbreiterung der Daimlerstraße nachzudenken. Das sieht Graf-Rembold aber eher kritisch. Eine Verbreiterung führe dazu, dass auf der Straße schneller gefahren werde, sagte sie. Die wichtige Verbindung durchs Industriegebiet muss ebenfalls saniert werden, Graf-Rembold zufolge ist es verkehrstechnisch am besten, 2023 wie vorgesehen im mittleren Abschnitt mit den Bauarbeiten zu beginnen.
Im Sommer möchte die Stadtverwaltung die Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses an der Illerberger Straße ausschreiben. Die Feuerwehr habe noch Wünsche geäußert, die der Architekt nun einarbeiten werde, sagte Graf-Rembold. Anfang 2024 könnte mit dem Bau begonnen werden.
Bis auf Ulrich Hoffmann (ÖDP) stimmten alle Mitglieder des Gremiums für das Bauprogramm. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Maßnahmen in den Haushaltsplanentwurf aufzunehmen und dafür erforderliche Planungs- sowie Ausführungsangebote einzuholen. Hoffmann gab zu bedenken: „Wenn wir bauen, dann haben wir auch Ausgleichsflächen zu berücksichtigen.“Die seien ihm in dem Plan etwas zu kurz gekommen, sagte er.
In der Daimlerstraße stehen Bauarbeiten an