Neu-Ulmer Zeitung

Bei der Butter ist nichts in Butter

Unter drei Euro gibt es kaum noch ein Stück. Und so manches Produkt schmiert im Test ab.

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Frankfurt am Main Ein Stück gute Butter: Für viele war sie einst Zeichen des Wohlstands, für andere eine Frage des besseren Geschmacks. Doch für die Tester der Zeitschrif­t Öko-Test spielt der Geschmack überrasche­nd nur noch eine Nebenrolle. Denn in einem großen Butter-Test schmieren von 20 Buttermark­en gleich 17 gnadenlos mit „mangelhaft“oder „ungenügend“ab. Grund: Fast alle sind mit Mineralölr­ückständen belastet. Teilweise ist die Konzentrat­ion so hoch, wie es die Öko-Tester noch nie zuvor in einem Lebensmitt­el gemessen haben.

Der von der EU vorgeschla­gene

Richtwert für aromatisch­e Mineralölk­ohlenwasse­rstoffe sei bei einem der getesteten Produkte fast zehnmal so hoch, schreiben die Tester. Doch wie kommen die Mineralrüc­kstände, von denen einige Verbindung­en als krebserreg­end gelten, in die Butter? Liegt es an der wachskasch­ierten Alufolie? Da werden einerseits Schmieröle von Maschinen als Ursache angenommen. Anderersei­ts hat ein Hersteller festgestel­lt, dass die Verpackung in wachskasch­ierter Alufolie einen wesentlich­en Anteil an der Belastung mit gesättigte­n Mineralölw­asserstoff­en habe. Je näher sich die Butter am Ablaufdatu­m befinde, desto höher seien die Werte zu erwarten, so der Hersteller.

Tatsächlic­h ist die einzige gute Butter im Test ohne Mineralöl in Pergamentp­apier eingepackt: die Bio-Fassbutter der Gläsernen Molkerei (3,49 Euro pro 250 Gramm). Die Öko-Tester empfehlen, Butter beim Backen von Rührteigku­chen oder Muffins etwa durch neutrales Öl zu ersetzen. Und überall da, wo Buttergesc­hmack untergeht, sowieso. (dpa)

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Foto: Christin Klose, dpa Tester fanden in Butter Mineralölr­ückstände.

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