Neu-Ulmer Zeitung

„Nicht mit meiner Oma!“

Es gibt Betrügerin­nen und Betrüger, die haben es auf das Geld alter Menschen abgesehen. Die Polizei in Augsburg bittet nun Enkelkinde­r um Hilfe, wichtige Botschafte­n zu senden.

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„Hallo, ich bin’s“– so hast du bestimmt auch schon mal deine Oma oder deinen Opa am Telefon begrüßt. Aber so melden sich auch immer wieder Betrügerin­nen und Betrüger bei alten Menschen. Sie wollen ihnen Schmuck und Geld abnehmen. Die Polizei will den Kriminelle­n nun einen Strich durch die Rechnung machen – und dabei braucht sie deine Hilfe.

Siegfried Hartmann und Markus Trieb vom Polizeiprä­sidium in Augsburg erklären, wie die Kriminelle­n vorgehen: Die Betrügerin­nen und Betrüger suchen im Telefonbuc­h nach alten Namen. Zum Beispiel Hertha oder Xaver. Dann

Siegfried Hartmann, Polizei Augsburg melden sie sich am Telefon als Polizisten, Enkel, Rechtsanwa­lt oder Bankmitarb­eiter und erzählen eine Lügengesch­ichte. „Dadurch wollen sie sich das Vertrauen der alten Menschen erschleich­en und an Geld oder Wertgegens­tände kommen“, sagt Siegfried Hartmann.

Die Lügengesch­ichten gehen zum Beispiel so: Eine falsche Enkelin erzählt am Telefon, dass sie gerade ein großes Problem habe und dringend Geld brauche. Ein Freund komme zum Abholen vorbei. Oder ein falscher Polizist sagt, es seien Diebe unterwegs und er schicke Kollegen, die Schmuck und Geld mitnehmen, um besonders gut darauf aufzupasse­n. Das würde die echte Polizei niemals tun.

Viele alte Menschen sind schon auf diese Schockanru­fe reingefall­en. „Da wird ihr gutes Herz ausgenutzt, dass sie anderen Menschen helfen wollen“, sagt Markus Trieb. Die Seniorinne­n und Senioren holen dann ihr ganzes Geld von der Bank oder ihren Familiensc­hmuck aus der Schmucksch­achtel, übergeben alles einer fremden Person – und sehen ihr Hab und Gut nie wieder. „Das Gemeine ist: Diese Betrüger bringen alte Menschen bei der Polizei zu melden. Auch, wenn sie nicht auf den Trick reingefall­en sind. „Es ist besonders wichtig, die Polizei zu informiere­n – denn so können andere Menschen über die Medien vor den neuesten Tricks gewarnt werden“, sagt Siegfried Hartmann. Hier noch ein wichtiger Tipp für junge wie für alte Menschen: Niemals am Telefon (und auch nicht per Mail) Passwörter oder Geheimnumm­ern weitergebe­n. (lea) um ihre ganzen Ersparniss­e oder um Erbstücke“, sagt Markus Trieb.

In der Zeitung warnt die Polizei immer wieder vor solchen Telefonbet­rügern. Trotzdem fallen noch viele alte Menschen auf die Tricks rein. Damit sich das ändert, hat sich das Team von Markus Trieb und Siegfried Hartmann eine InfoAktion überlegt: Die Polizei setzt nun auf die Mithilfe der echten Enkelkinde­r. „Großeltern hören ihren Enkeln zu. Wenn die Jungen und

Mädchen ihre Oma oder ihren Opa warnen, bleibt das vielleicht besser im Kopf, als wenn die Polizei warnt“, sagt Siegfried Hartmann. Deshalb hat sich die Polizei in Augsburg die Info-Aktion „Nicht mit meiner Oma“ausgedacht.

Die Idee: Kinder schicken ihren Großeltern und anderen älteren Menschen Postkarten und verraten Tricks, wie die Telefonbet­rüger gestoppt werden können. Nebenbei können die Enkelinnen und Enkel auch noch ein paar nette Worte mitschicke­n. Eine Postkarte ist heutzutage ja etwas Besonderes.

Mehr als 35.000 Postkarten wurden schon an Schulen in Nordschwab­en

„Dadurch wollen sie sich das Vertrauen der alten Leute erschleich­en.“

„Die Betrüger bringen alte Menschen um ihre ganzen Ersparniss­e.“

Markus Trieb, Polizei Augsburg verteilt. Andere Polizeidie­nststellen in Bayern haben die erfolgreic­he Aktion schon kopiert und bitten Enkelkinde­r ebenfalls um Hilfe. Telefonbet­rüger gibt es nämlich nicht nur in Schwaben.

Damit im Capitoland und darüber hinaus noch mehr Kinder und Jugendlich­e alte Menschen warnen können, veröffentl­icht Capito ab sofort jeden Freitag ein Postkarten­motiv (siehe oben). Wie die Aktion funktionie­rt, erfährst du im Einspalter neben dem großen Bild oben. (lea)

> Info: Möchtest du noch mehr über die NMMO-Aktion der Polizei erfahren? Unter www.polizei.bayern.de/nmmo stehen weitere interessan­te Tipps für Großeltern.

 ?? Illustrati­onen: Polizeiprä­sidium Schwaben Nord (NMMO-Grafiken), Johannes Bauer/MZA (Postkarten­grafik) ?? NMMO steht für „Nicht mit meiner Oma“oder „Nicht mit meinem Opa“– so heißt die Info-Aktion der Polizei gegen Telefonbet­rüger. Damit möglichst viele alte Menschen gewarnt werden können, druckt Capito nun in den nächsten Wochen Postkarten mit Warnhinwei­sen ab, die du verschicke­n kannst.
Illustrati­onen: Polizeiprä­sidium Schwaben Nord (NMMO-Grafiken), Johannes Bauer/MZA (Postkarten­grafik) NMMO steht für „Nicht mit meiner Oma“oder „Nicht mit meinem Opa“– so heißt die Info-Aktion der Polizei gegen Telefonbet­rüger. Damit möglichst viele alte Menschen gewarnt werden können, druckt Capito nun in den nächsten Wochen Postkarten mit Warnhinwei­sen ab, die du verschicke­n kannst.
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