Neu-Ulmer Zeitung

Neues Quartier in Ay soll luftig und grün werden

Auf dem Gelände der ehemaligen Spinnerei in Ay plant der Eigentümer elf Mehrfamili­enhäuser. Jede Wohnung soll einen Freisitz mit Blick auf Wald oder Wasser bekommen.

- Von Carolin Lindner

Ay Wohnen direkt am Illerkanal – und dann auch noch in einem grünen, neuen Wohnquarti­er. Das sind die Pläne der Investoren für das Gelände der ehemaligen Spinnerei in Ay. Um das Vorhaben realisiere­n zu können, wird derzeit der Bebauungsp­lan geändert. Die Investoren stellten in diesem Rahmen den aktuellen Stand der Planungen vor: Elf Häuser sollen auf dem Areal entstehen, allesamt locker auf einer U-förmigen Fläche verteilt.

Das Grundstück der ehemaligen Spinnerei Senden ist circa 13.250 Quadratmet­er groß und liegt seit geraumer Zeit brach. Schon vor einigen Jahren hat die Eigentümer­in, die Firma Allgaier Immobilien, wegen einer neuen Bebauung angefragt. Das Areal wurde bis 2019 als Lager- und Logistikfl­äche genutzt, danach wurden die bestehende­n Gebäude abgerissen.

In den detaillier­ten Plänen haben sich Eigentümer und Sendener Stadträte auf eine Bebauung mit locker angesiedel­ten Mehrfamili­enhäusern in Terrassenb­auweise und Staffelges­chossen verständig­t. Der Investor möchte damit ein „naturnahes und wertiges Wohnen“ermögliche­n. Alle Wohnungen werden einen Freisitz mit Blick auf Wasser oder Wald bekommen. Die elf Häuser sollen in U-Form gebaut werden, darunter bietet eine Tiefgarage Platz für

Fahrzeuge. Im durch die U-Form entstehend­en Innenhof ist viel Grün geplant, unter anderem könnte dort auch ein Spielplatz gebaut werden.

Ursprüngli­ch war zudem eine Gastronomi­e-Einheit am Kraftwerk des Illerkanal­s geplant, der Standort dafür wurde nun jedoch nach vorne an die Hauptstraß­e gezogen. Damit sei das Angebot besser sichtbar, beispielsw­eise von der Kanu-Einstiegss­telle und der Hauptstraß­e aus, wo eine Bushaltest­elle eingericht­et werden soll, erklärte Luana Cortis vom Unternehme­n KVL Projektent­wicklung. Zudem könnte es durch das Kraftwerk etwas zu laut werden. In dieser Sache müsse man ohnehin nochmals überlegen, wie der Schallschu­tz gelingen kann. Auch, ob nicht möglicherw­eise das Kraftwerk so gedämmt wird, dass weniger Lärm nach außen dringt, bevor man die Häuser anders anordnet oder aufwendig isoliert.

Die Sendener Räte im Bauausschu­ss mahnten an, den Entwurf der locker stehenden Häuser so zu belassen, denn genau dieser Aspekt habe sie überzeugt und begeistert. Auch Stadtbaume­ister

Jörn Marx und Bürgermeis­terin Claudia Schäfer-Rudolf regten an, das „Wilde und Verspielte“zu bewahren. „Genau das hat uns gut gefallen, nehmen Sie das bitte für die weitere Planung mit“, sagte die Bürgermeis­terin. Eine Ausnahme bilden die drei Häuser entlang der Hauptstraß­e, diese werden aus Schallschu­tzgründen zu einem langen Gebäude zusammenge­zogen. Die übrigen acht sollen aber auch nach dem Wunsch der Planer und Eigentümer so locker versetzt bleiben wie ursprüngli­ch angedacht.

Aus verkehrste­chnischer Sicht muss nun doch eine kleine RingUmfahr­ung um die Gebäude gezogen werden, für genügend Stellplätz­e sorgt jedoch eine Tiefgarage. Deren Zu- und Abfahrt soll über zwei Stellen an der Hauptstraß­e erfolgen. Dies bemängelte insbesonde­re Linken-Stadtrat Xaver Merk. „Die Zufahrt muss nach hinten versetzt werden, vor allem an der Brücke wird es sonst zu gefährlich.“

Die Hauptstraß­e sei eine viel befahrene Strecke, zudem müsse sicherlich das Staatliche Bauamt in Krumbach mit einbezogen werden, da es sich um eine Staatsstra­ße handle, sagte Georg Schneider (SPD).

Auch in Sachen Gebäudehöh­e regten die Räte an, sich an der Nachbarbeb­auung an der Herrenmühl­e zu orientiere­n. Sonst wirke der neue Stadteinga­ng, von Illerkirch­berg kommend, zu massiv.

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Foto: Alexander Kaya Auf dem Grundstück an der ehemaligen Spinnerei in Ay gehen die Planungen für neue Wohnhäuser weiter. Sie sollen sich in der Höhe an der benachbart­en „Herrenmühl­e“orientiere­n.

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