Neues Quartier in Ay soll luftig und grün werden
Auf dem Gelände der ehemaligen Spinnerei in Ay plant der Eigentümer elf Mehrfamilienhäuser. Jede Wohnung soll einen Freisitz mit Blick auf Wald oder Wasser bekommen.
Ay Wohnen direkt am Illerkanal – und dann auch noch in einem grünen, neuen Wohnquartier. Das sind die Pläne der Investoren für das Gelände der ehemaligen Spinnerei in Ay. Um das Vorhaben realisieren zu können, wird derzeit der Bebauungsplan geändert. Die Investoren stellten in diesem Rahmen den aktuellen Stand der Planungen vor: Elf Häuser sollen auf dem Areal entstehen, allesamt locker auf einer U-förmigen Fläche verteilt.
Das Grundstück der ehemaligen Spinnerei Senden ist circa 13.250 Quadratmeter groß und liegt seit geraumer Zeit brach. Schon vor einigen Jahren hat die Eigentümerin, die Firma Allgaier Immobilien, wegen einer neuen Bebauung angefragt. Das Areal wurde bis 2019 als Lager- und Logistikfläche genutzt, danach wurden die bestehenden Gebäude abgerissen.
In den detaillierten Plänen haben sich Eigentümer und Sendener Stadträte auf eine Bebauung mit locker angesiedelten Mehrfamilienhäusern in Terrassenbauweise und Staffelgeschossen verständigt. Der Investor möchte damit ein „naturnahes und wertiges Wohnen“ermöglichen. Alle Wohnungen werden einen Freisitz mit Blick auf Wasser oder Wald bekommen. Die elf Häuser sollen in U-Form gebaut werden, darunter bietet eine Tiefgarage Platz für
Fahrzeuge. Im durch die U-Form entstehenden Innenhof ist viel Grün geplant, unter anderem könnte dort auch ein Spielplatz gebaut werden.
Ursprünglich war zudem eine Gastronomie-Einheit am Kraftwerk des Illerkanals geplant, der Standort dafür wurde nun jedoch nach vorne an die Hauptstraße gezogen. Damit sei das Angebot besser sichtbar, beispielsweise von der Kanu-Einstiegsstelle und der Hauptstraße aus, wo eine Bushaltestelle eingerichtet werden soll, erklärte Luana Cortis vom Unternehmen KVL Projektentwicklung. Zudem könnte es durch das Kraftwerk etwas zu laut werden. In dieser Sache müsse man ohnehin nochmals überlegen, wie der Schallschutz gelingen kann. Auch, ob nicht möglicherweise das Kraftwerk so gedämmt wird, dass weniger Lärm nach außen dringt, bevor man die Häuser anders anordnet oder aufwendig isoliert.
Die Sendener Räte im Bauausschuss mahnten an, den Entwurf der locker stehenden Häuser so zu belassen, denn genau dieser Aspekt habe sie überzeugt und begeistert. Auch Stadtbaumeister
Jörn Marx und Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf regten an, das „Wilde und Verspielte“zu bewahren. „Genau das hat uns gut gefallen, nehmen Sie das bitte für die weitere Planung mit“, sagte die Bürgermeisterin. Eine Ausnahme bilden die drei Häuser entlang der Hauptstraße, diese werden aus Schallschutzgründen zu einem langen Gebäude zusammengezogen. Die übrigen acht sollen aber auch nach dem Wunsch der Planer und Eigentümer so locker versetzt bleiben wie ursprünglich angedacht.
Aus verkehrstechnischer Sicht muss nun doch eine kleine RingUmfahrung um die Gebäude gezogen werden, für genügend Stellplätze sorgt jedoch eine Tiefgarage. Deren Zu- und Abfahrt soll über zwei Stellen an der Hauptstraße erfolgen. Dies bemängelte insbesondere Linken-Stadtrat Xaver Merk. „Die Zufahrt muss nach hinten versetzt werden, vor allem an der Brücke wird es sonst zu gefährlich.“
Die Hauptstraße sei eine viel befahrene Strecke, zudem müsse sicherlich das Staatliche Bauamt in Krumbach mit einbezogen werden, da es sich um eine Staatsstraße handle, sagte Georg Schneider (SPD).
Auch in Sachen Gebäudehöhe regten die Räte an, sich an der Nachbarbebauung an der Herrenmühle zu orientieren. Sonst wirke der neue Stadteingang, von Illerkirchberg kommend, zu massiv.