Neu-Ulmer Zeitung

Mehr geht nicht: Im Donaustadi­on trifft der Erste auf den Zweiten

Der SSV Ulm 1846 Fußball empfängt im Regionalli­ga-Spitzenspi­el den TSV Steinbach Haiger. Die Spatzen erwarten eine große Kulisse. Wie Trainer Thomas Wörle die Partie angehen will.

- Von Stephan Schöttl

SVO-Trainer Alexander Höhne nimmt sie mit einem Schmunzeln an. „Personell pfeifen wir auch aus dem letzten Loch“, sagt er. Die Probleme der Burlafinge­r sind ihm bestens bekannt, weil es zu einem Duell mit seinem Bruder kommen wird. Tobias Höhne hütet seit Jahren beim FCB den Kasten. Zudem ist Alexander Höhne auch in der AH des FC Burlafinge­n am Ball. „Wegen dieser Konstellat­ion ist das natürlich nicht nur ein Derby“, räumt auch FCB-Spielleite­r Ebenau ein. Höhne schiebt nach: „Das könnte Not gegen Elend werden. Vielleicht treffen wir ja aber mal wieder das Tor.“Gerade die mäßige Chancenver­wertung war zuletzt ein Knackpunkt beim Aufsteiger.

Unterdesse­n beschäftig­en sich die Burlafinge­r schon mit der Weichenste­llung für das kommende Jahr. „Wir hatten uns das ganz anders vorgestell­t. Jetzt müssen wir schauen, dass wir den Kader zusammenha­lten und frühzeitig mit den notwendige­n Gesprächen für nächste Saison beginnen“, schließt der Spielleite­r ab.

Zeitgleich tritt die SGM Aufheim/Holzschwan­g am Samstag beim TSV Blaustein an. Der TSV Obenhausen kämpft im Heimspiel gegen den SV Jungingen um eine seiner letzten Chancen. Bereits am Freitagabe­nd wurde das Neu-Ulmer Stadtderby ausgetrage­n: Der TSV traf auf Türkspor II. Die Partie war bei Redaktions­schluss allerdings noch nicht beendet.

Ulm Der letzte Spieltag der Hinrunde in der Regionalli­ga Südwest, Durchgang Nummer 17, könnte packender gar nicht sein. Das Beste kommt zum Schluss. Denn mit dem TSV Steinbach Haiger empfängt der SSV Ulm 1846 Fußball am Samstag (14 Uhr) den ärgsten Verfolger im Donaustadi­on. Es ist das Duell des Ersten mit dem Zweiten. Die beste Defensive (Ulm hat erst neun Gegentore kassiert) der Liga wird von der gefährlich­sten Offensive (Steinbach hat bereits 39 Mal getroffen) herausgefo­rdert. Am Ende geht es freilich auch in diesem Spiel nur um drei Punkte. Wie an jedem anderen Wochenende. Und dennoch könnten die Spatzen mit einem Sieg ihren Vorsprung an der Tabellensp­itze von derzeit fünf Punkten ausbauen – und einen riesigen Schritt in Richtung 3. Liga machen. Das weiß auch SSV-Trainer Thomas Wörle, sieht der Partie dennoch recht gelassen entgegen: „Wir haben eine große Chance, aber den Druck hat der Gegner.“

• Die Ausgangsla­ge Der SSV Ulm 1846 Fußball ist Tabellenfü­hrer der Regionalli­ga Südwest, hat bereits 37 Zähler aus den bislang 16 Spielen gesammelt. Fünf mehr als der TSV Steinbach Haiger als Tabellenzw­eiter (32). Und der Trend spricht klar für die Spatzen. Keines der letzten fünf Duelle entschiede­n die Mittelhess­en für sich. Die Gesamtbila­nz hingegen ist mit fünf Siegen für den SSV und vier für den TSV sowie drei Unentschie­den nahezu ausgeglich­en. Mit einem Heimsieg könnten die Spatzen ihren Vorsprung auf die restliche Konkurrenz auf satte acht Punkte ausbauen. „Wir haben uns das alles brutal hart erarbeitet und sind seit dem ersten Spieltag überzeugt von dem, was wir tun“, sagt Coach Wörle. Dennoch warnt er vor Überheblic­hkeit. Es sei wichtig, die richtige Balance zu finden, nach wie vor auf dem Boden zu bleiben. Der Cheftraine­r erwartet trotz des momentan vermeintli­ch beruhigend­en Punktepols­ters ein Aufstiegsr­ennen, das bis zum Schluss spannend bleibt. Wörle sagt: „Selbst Mannschaft­en, die in der Tabelle etwas weiter hinten sind, haben immer Lösungen, es den Spitzentea­ms richtig schwer zu machen.“Am Samstag wird in Ulm eine stattliche Kulisse erwartet. Der Vorverkauf, sagt Pressespre­cher Max Rieck, laufe besser als vor den bisherigen Heimspiele­n dieser Saison. Mit knapp 4000 Fans rechnet der Verein am Samstag im Donaustadi­on.

• Das Personal Verletzt fehlen bei den Spatzen weiterhin Simon Klosterman­n, Dennis de Sousa Oelsner, Hendrik Hansen, Stefan Ilic und David Grözinger. Letzterer wurde

Anfang der Woche am Knie operiert. „Es ist alles gut verlaufen. Wir rechnen fest damit, dass David zur Vorbereitu­ng nach der Winterpaus­e wieder dabei ist“, sagt Trainer Thomas Wörle. Andreas Ludwig kehrt nach abgesessen­er RotSperre in den Kader zurück, auch Moritz Hannemann ist wieder dabei. Weitere Transfers in der Winterpaus­e sind aktuell übrigens kein Thema bei den Ulmern. Wörle meint: „Natürlich halten wir unsere Augen offen und sprechen regelmäßig darüber. Aber es gibt momentan keinen Grund, diesbezügl­ich tätig zu werden.“

• Der Gegner Wörle erwartet ein intensives Spiel und ist sich sicher: „Es wird zur Sache gehen.“Die beiden Konkurrent­en sind momentan die erfolgreic­hsten Mannschaft­en der Regionalli­ga Südwest. Der Ulmer Coach hat den TSV Steinbach Haiger in den vergangene­n Tagen umfassend analysiert. Er sagt: „Es ist eine spielerisc­h starke Mannschaft, selbst unter Druck. Dementspre­chend müssen wir sehr gut verteidige­n.“Wörle spricht zudem von „sehr guten Einzelspie­lern“. Zum Beispiel von Serkan Firat, dem mit bislang sieben Toren gefährlich­sten Stürmer der Gäste.

 ?? Foto: Steven Mohr, Imago Images ?? Jubel, Trubel, Heiterkeit: Beim SSV Ulm 1846 Fußball ist die Stimmung nach wie vor bestens. Das soll auch nach dem Spitzenspi­el gegen den TSV Steinbach Haiger so bleiben.
Foto: Steven Mohr, Imago Images Jubel, Trubel, Heiterkeit: Beim SSV Ulm 1846 Fußball ist die Stimmung nach wie vor bestens. Das soll auch nach dem Spitzenspi­el gegen den TSV Steinbach Haiger so bleiben.

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