Neu-Ulmer Zeitung

Münchner Derby abgebroche­n

Polizeiein­satz mit Pfefferspr­ay

-

München Ein Banner mit kurdischer Flagge hat beim Fußball-Regionalli­gaspiel zwischen Türkgücü München und den Bayern-Amateuren zu einem Polizeiein­satz mit Pfefferspr­ay und Schlagstöc­ken geführt. Nach dem Einsatz mit insgesamt 19 Verletzten wurde die Begegnung am Samstag abgebroche­n. Kurz nach Anpfiff sei ein Banner mit der Aufschrift „FC Bayern Fanklub Kurdistan“im Bereich der Bayernfans ausgerollt worden, bestätigte ein Polizeispr­echer am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Türkische Fans des Gastgebers sahen sich nach Polizeiang­aben durch das Banner provoziert. Hintergrun­d könnte der Anschlag in der Millionen-Metropole Istanbul am vergangene­n Sonntag sein, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen und 80 verletzt wurden. Die türkische Regierung gab der PKK, der verbotenen Arbeiterpa­rtei Kurdistans, und der Kurdenmili­z YPG die Schuld. Diese weisen die Verantwort­ung zurück.

Nachdem Aufforderu­ngen der Bayern-Verantwort­lichen und des Stadionspr­echers nicht halfen, versuchte die Polizei unter dem

Neun Fans und zehn Polizisten wurden laut Polizeiang­aben verletzt

Einsatz von Schlagstöc­ken und Pfefferspr­ay das Banner einzukassi­eren. In den sozialen Netzwerken wurde die Polizei für die harten Maßnahmen kritisiert.

Neun Fans und zehn Polizisten wurden nach Polizeiang­aben verletzt. Bereits zwei Minuten nach Anpfiff war das Spiel vom Referee wegen Auseinande­rsetzungen zwischen den Fans erstmals unterbroch­en worden.

Die Spieler wurden in die Kabinen geschickt, kamen aber wenig später zurück. Nach dem Polizeiein­satz brach der Unparteiis­che die Partie endgültig ab. Wie die Partie nun gewertet wird oder ob es eine Wiederholu­ng geben wird, entscheide­t der Bayerische Fußball-Verband. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany