Ein enormer Vorschuss an Vertrauen
Zuerst war es eine Überraschung: Nachdem Beate Merk nicht gerade unerwartet verkündet hatte, sie werde sich nicht mehr für die CSU in den Bayerischen Landtag wählen lassen, gab Landrat Thorsten Freudenberger noch am selben Tag öffentlich bekannt, ihre Nachfolge antreten zu wollen.
Wie es so seine vorsichtige Art ist, wiegelte er wochenlang stets ab, wenn es hieß, damit sei er ja praktisch schon gewählt. Er müsse doch erst noch nominiert werden. Das ist nun am Freitag geschehen. Freudenberger bekam das Vertrauen der Delegierten. Immerhin brachte er es auf 95 Prozent Zustimmung. Das ist ein ausgesprochen satter Vertrauensvorschuss. Allerdings gab es niemanden, der ihm die Kandidatur streitig machen wollte. Innerhalb der KreisCSU ist Freudenberger nun mal konkurrenzlos.
Er hat sich das Spitzenergebnis durch seine Arbeit als besonnener, verbindlicher und auch krisenfester Landrat erworben. So jemanden in München zu wissen, ist eine gute Nachricht für die Region. Aber Halt: Er ist ja noch gar nicht gewählt. Trotzdem sei hier – ohne große Gefahr, sich als Kommentator zu blamieren – die Prognose gewagt, dass Freudenberger den Durchmarsch nach München ohne größere Probleme schaffen dürfte. Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen und die Konkurrenz ist bisher nicht so stark aufgestellt, als dass sich Freudenberger und die Christsozialen allzu große Sorgen machen müssten – auch wenn für die Partei die Bäume längst nicht mehr in den Himmel wachsen.
Interessant wird nun sein, wen die CSU als Landrat in die Kupferburg entsenden möchte. Natürlich werden derzeit sehr, sehr leise Namen geraunt, aber da mag viel Wunschdenken von der einen oder anderen Seite dabei sein. Bisher drängt sich noch niemand so recht auf.
Aber vielleicht ändert sich das, nachdem seit Freitag die Personalie Direktkandidat abgehakt ist. Somit wäre das Rennen für mögliche Nachfolger eröffnet.
Interessant wird auch sein, wen die politische Konkurrenz aufbietet. Doch da tut sich bisher nichts.