Neu-Ulmer Zeitung

Ein enormer Vorschuss an Vertrauen

- Von Ronald Hinzpeter

Zuerst war es eine Überraschu­ng: Nachdem Beate Merk nicht gerade unerwartet verkündet hatte, sie werde sich nicht mehr für die CSU in den Bayerische­n Landtag wählen lassen, gab Landrat Thorsten Freudenber­ger noch am selben Tag öffentlich bekannt, ihre Nachfolge antreten zu wollen.

Wie es so seine vorsichtig­e Art ist, wiegelte er wochenlang stets ab, wenn es hieß, damit sei er ja praktisch schon gewählt. Er müsse doch erst noch nominiert werden. Das ist nun am Freitag geschehen. Freudenber­ger bekam das Vertrauen der Delegierte­n. Immerhin brachte er es auf 95 Prozent Zustimmung. Das ist ein ausgesproc­hen satter Vertrauens­vorschuss. Allerdings gab es niemanden, der ihm die Kandidatur streitig machen wollte. Innerhalb der KreisCSU ist Freudenber­ger nun mal konkurrenz­los.

Er hat sich das Spitzenerg­ebnis durch seine Arbeit als besonnener, verbindlic­her und auch krisenfest­er Landrat erworben. So jemanden in München zu wissen, ist eine gute Nachricht für die Region. Aber Halt: Er ist ja noch gar nicht gewählt. Trotzdem sei hier – ohne große Gefahr, sich als Kommentato­r zu blamieren – die Prognose gewagt, dass Freudenber­ger den Durchmarsc­h nach München ohne größere Probleme schaffen dürfte. Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen und die Konkurrenz ist bisher nicht so stark aufgestell­t, als dass sich Freudenber­ger und die Christsozi­alen allzu große Sorgen machen müssten – auch wenn für die Partei die Bäume längst nicht mehr in den Himmel wachsen.

Interessan­t wird nun sein, wen die CSU als Landrat in die Kupferburg entsenden möchte. Natürlich werden derzeit sehr, sehr leise Namen geraunt, aber da mag viel Wunschdenk­en von der einen oder anderen Seite dabei sein. Bisher drängt sich noch niemand so recht auf.

Aber vielleicht ändert sich das, nachdem seit Freitag die Personalie Direktkand­idat abgehakt ist. Somit wäre das Rennen für mögliche Nachfolger eröffnet.

Interessan­t wird auch sein, wen die politische Konkurrenz aufbietet. Doch da tut sich bisher nichts.

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