Diesmal retten sich die Ulmer über die Ziellinie
Auch gegen Heidelberg wird eine Führung weggeschmissen, aber in der Verlängerung reicht es dann doch. Ein Spieler hat die Mannschaft verlassen.
Heidelberg Man kann das ja positiv sehen: Gegen Chemnitz, Rostock und Göttingen haben Führungen nicht gereicht, auch gegen Heidelberg schmiss Ratiopharm Ulm am Sonntag in der Basketball-Bundesliga einen klaren Vorsprung weg. Aber diesmal reichte es in der Verlängerung, mit 106:96 wurde der zweite Sieg in dieser Saison unter Dach und Fach gebracht.
Devin Robinson war nicht mehr Teil des Kaders. Unsere Zeitung hatte vorab schon über die bevorstehende Trennung berichtet, die jetzt etwas früher als erwartet vollzogen wurde. Laut einer Mitteilung von Ratiopharm Ulm lief die beiderseitige Optionsfrist am Freitag aus, der Vertrag von Robinson hätte sich dann automatisch bis zum Ende der Saison verlängert – dazu kam es aber nicht, weil der
Amerikaner von seiner Ausstiegsmöglichkeit Gebrauch gemacht habe. Ebenfalls nicht im Kader: Fedor Zugic, dessen Verletzung also wohl doch nicht ganz so harmlos ist.
Auch die Nachwuchsspieler Tobias Jensen und David Fuchs bekamen deswegen üppig Spielzeit und es lief nach wenigen Minuten gut für sie und ihre Mannschaft. Mit einem 10:0-Lauf zog Ulm auf 24:14 weg. Der schöne Vorsprung schmolz bis zum Ende des ersten
Statistik
• Ratiopharm Ulm: Klepeisz (22 Punkte), Santos (21), Jallow (20), Bretzel (13), Christen (12), Nunez (8), Hawley (4), Fuchs (3), Jensen (3), Konate.
• Beste Ulmer Dreierschützen: Klepeisz (4/7), Christen (3/8).
• Beste Ulmer Rebounder: Jallow (7), Bretzel (5), Santos (5).
Viertels zwar wieder auf drei Punkte (24:21). Doch die Ulmer blieben zunächst die stärkere Mannschaft, die vor allem viel besser auf das Spielgerät aufpasste als der Gegner. Bei Heidelberg waren es in der ersten Halbzeit 15 Ballverluste, lediglich vier waren es bei den Ulmern, die sich auch deswegen vom 28:28 bis zur großen Pause deutlich auf 49:35 absetzten.
Aber die Schützlinge von Trainer Anton Gavel haben so etwas in dieser Saison schon öfter vergeigt
• Ulmer Trefferquote: 48 Prozent (35/73).
• Ulmer Dreierquote: 36 Prozent (12/33).
• Ulmer Freiwurfquote: 73 Prozent (24/33).
• Beste Heidelberger Werfer: Washington (25), Lasisi (18), Ugrai (16). und auch gegen Heidelberg kriegten sie das irgendwie hin. Das dritte Viertel holte sich der Gastgeber auch dank des zuvor unauffälligen und jetzt auf einmal ganz starken Ex-Ulmers Max Ugrai hoch mit 29:12. Heidelberg führte plötzlich mit 64:61, Ulm wackelte mächtig und lag im letzten Spielabschnitt mit bis zu zehn Punkten hinten. Aber diesmal buddelte sich die Mannschaft aus dem selbst gegrabenen Loch, rettete sich in die Verlängerung, in der Yago Santos und Robin Christen mit ihren Dreiern das Spiel noch einmal drehten.
Unübersehbar waren die Ulmer Probleme auf den großen Positionen. Von Josh Hawley war wenig zu sehen, Sagaba Konate ist gerade völlig von der Rolle und Robinson ist gar nicht mehr da. Der mit 23 Jahren auch noch ziemlich junge Nico Bretzel machte immerhin mit 13 Punkten und fünf Rebounds ein gutes Spiel.