Dual aus Landsberg ist insolvent
Plattenspieler-Firma sucht Investor
Landsberg Die Schallplatte hat in den vergangenen Jahren ein Revival erlebt. Musikliebhaber schätzen den Klang der schwarzen Scheiben. Daran zu partizipieren, hatte sich das Unternehmen Dual aus Fuchstal nahe Landsberg am Lech vorgenommen. Die Dual GmbH führt die Traditionsmarke für Plattenspieler fort. Doch zuletzt spürte das Unternehmen die Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher, die Umsätze sanken, andere Probleme kamen hinzu. Dual hat jetzt Insolvenz angemeldet, meldet die Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Christian Plail berufen worden.
Die Dual GmbH hat zuletzt eine neue Generation an Plattenspielern auf den Markt gebracht, darunter das Top-Modell „Primus Maximus“. Der Umsatz der Firma habe in den vergangenen Jahren bei rund 16 Millionen Euro gelegen. Im Jahr 2022 sei er aber wegen der Wirtschaftskrise stark gesunken, berichtet die Kanzlei. Hinzu seien Probleme in der Zuverlässigkeit der Lieferungen aus Übersee gekommen, da die Lieferketten durch die Corona-Pandemie weiterhin sehr angespannt seien. Die Kombination führte zu einer Liquiditätskrise und schließlich zum Insolvenzantrag. Dieser sei am 15. November am Amtsgericht in Augsburg gestellt worden.
Dual stammt ursprünglich aus St. Georgen im Schwarzwald. Nach der Blütezeit in den 70er Jahren meldete die Firma 1981 erstmals Insolvenz an. Die Marke wechselte mehrmals den Besitzer, gehörte zeitweise Karstadt und den Schneider Rundfunkwerken in Türkheim. Im Jahr 2018 wurde der Unternehmer Josef Zellner geschäftsführender Gesellschafter und trieb mit viel Energie das Comeback der Marke voran.
Dual beschäftigt derzeit 16 Mitarbeiter. Die Löhne der Beschäftigten sind durch das Insolvenzgeld gesichert. Zur Dual GmbH gehören unter anderem auch die Markenrechte für „Prinz“.
Plail will sich nun rasch auf die Suche nach Investoren machen, die an einer Übernahme der Dual GmbH interessiert sind: „Unser Ziel ist eine langfristige Fortführungslösung“, sagte er. Einstweilen geht bei Dual das Geschäft weiter: „Wir können aktuell den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortsetzen“, teilte Geschäftsführer Zellner mit. „Das ist gerade in der Vorweihnachtszeit wichtig.“