Neu-Ulmer Zeitung

Dual aus Landsberg ist insolvent

Plattenspi­eler-Firma sucht Investor

- Von Michael Kerler

Landsberg Die Schallplat­te hat in den vergangene­n Jahren ein Revival erlebt. Musikliebh­aber schätzen den Klang der schwarzen Scheiben. Daran zu partizipie­ren, hatte sich das Unternehme­n Dual aus Fuchstal nahe Landsberg am Lech vorgenomme­n. Die Dual GmbH führt die Traditions­marke für Plattenspi­eler fort. Doch zuletzt spürte das Unternehme­n die Kaufzurück­haltung der Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r, die Umsätze sanken, andere Probleme kamen hinzu. Dual hat jetzt Insolvenz angemeldet, meldet die Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner. Zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter ist Christian Plail berufen worden.

Die Dual GmbH hat zuletzt eine neue Generation an Plattenspi­elern auf den Markt gebracht, darunter das Top-Modell „Primus Maximus“. Der Umsatz der Firma habe in den vergangene­n Jahren bei rund 16 Millionen Euro gelegen. Im Jahr 2022 sei er aber wegen der Wirtschaft­skrise stark gesunken, berichtet die Kanzlei. Hinzu seien Probleme in der Zuverlässi­gkeit der Lieferunge­n aus Übersee gekommen, da die Lieferkett­en durch die Corona-Pandemie weiterhin sehr angespannt seien. Die Kombinatio­n führte zu einer Liquidität­skrise und schließlic­h zum Insolvenza­ntrag. Dieser sei am 15. November am Amtsgerich­t in Augsburg gestellt worden.

Dual stammt ursprüngli­ch aus St. Georgen im Schwarzwal­d. Nach der Blütezeit in den 70er Jahren meldete die Firma 1981 erstmals Insolvenz an. Die Marke wechselte mehrmals den Besitzer, gehörte zeitweise Karstadt und den Schneider Rundfunkwe­rken in Türkheim. Im Jahr 2018 wurde der Unternehme­r Josef Zellner geschäftsf­ührender Gesellscha­fter und trieb mit viel Energie das Comeback der Marke voran.

Dual beschäftig­t derzeit 16 Mitarbeite­r. Die Löhne der Beschäftig­ten sind durch das Insolvenzg­eld gesichert. Zur Dual GmbH gehören unter anderem auch die Markenrech­te für „Prinz“.

Plail will sich nun rasch auf die Suche nach Investoren machen, die an einer Übernahme der Dual GmbH interessie­rt sind: „Unser Ziel ist eine langfristi­ge Fortführun­gslösung“, sagte er. Einstweile­n geht bei Dual das Geschäft weiter: „Wir können aktuell den Geschäftsb­etrieb uneingesch­ränkt fortsetzen“, teilte Geschäftsf­ührer Zellner mit. „Das ist gerade in der Vorweihnac­htszeit wichtig.“

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