Neu-Ulmer Zeitung

Neue Krise, nächster Murks?

- Von Uli Bachmeier

Es sind gigantisch­e Summen, die Bayern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und zur Unterstütz­ung von Unternehme­n sowie sozialen und medizinisc­hen Einrichtun­gen bisher ausgezahlt hat. Zwar hat auch der Bund – insbesonde­re bei den Hilfen für Unternehme­n – kräftig mit gezahlt. Dennoch wird es nicht oft möglich sein, einen derartigen Kraftakt zu wiederhole­n. Das wäre so, als würde sich ein Normalverd­iener jedes Jahr ein neues Auto leisten. Eine Zeit lang geht das gut, aber irgendwann ist Schluss.

Für erhebliche­s Aufsehen haben in Bayern die staatliche­n Ankäufe von Masken gesorgt, weil dabei offenkundi­g wurde, wie skrupellos Krisengewi­nnler versuchten, sich zu bereichern – und wie hilflos die staatliche Bürokratie ihnen in der ersten Phase der Pandemie, als allerorten Not am Mann war, ausgeliefe­rt war. Ein Untersuchu­ngsausschu­ss im Landtag beschäftig­t sich intensiv mit diesen Vorgängen.

Aktuell aber gilt es, sich darauf zu konzentrie­ren, wie die nächste Krise gemanagt wird. Die Energiekri­se unterschei­det sich erheblich von der Corona-Krise, wird aber finanziell sehr wahrschein­lich ähnliche Dimensione­n haben. Umso wichtiger ist es, dieses Mal noch viel stärker darauf zu achten, dass die staatliche Hilfe auch dort ankommt, wo sie am dringendst­en benötigt wird. Die Staatsregi­erung tappt hier noch im Dunkeln. Sie will Hilfen „ergänzend“zum Bund zahlen, verweist aber darauf, dass sie konkret noch nichts tun könne, solange die Bundesregi­erung noch nicht über die Einzelheit­en ihrer Hilfen entschiede­n hat.

Für die Bürgerinne­n und Bürger, die auf Unterstütz­ung hoffen, ist das unerfreuli­ch. Mit der neuen Krise droht der nächste Murks.

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