Neu-Ulmer Zeitung

Er war ein Pfuhler Urgestein: Gerhard Hillmann ist tot

Der frühere CSU-Stadtrat engagierte sich jahrzehnte­lang für die Belange der Bürgerinne­n und Bürger. Nun ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.

- Von Inge Pflüger

Pfuhl Gerhard Hillmann ist tot. Mit ihm verliert die Stadt Neu-Ulm eine kommunalpo­litisch herausrage­nde Persönlich­keit und einen sehr engagierte­n, streitbare­n Bürger, der sich für zahlreiche politische und humanitäre Belange einsetzte. Nach kurzer schwerer Krankheit starb der 87-Jährige am vergangene­n Donnerstag in seinem Heimatort.

Der CSU-Ortsverban­dsvorsitze­nde Johannes Stingl nannte Hillmann ein „Urgestein des CSUOrtsver­bandes Pfuhl“, als er ihn vor drei Jahren für 50 Jahre Mitgliedsc­haft in der CSU und sein herausrage­ndes Engagement auszeichne­te. Und dem streitbare­n Pfuhler Zimmerer-Meister ist es zu verdanken, dass die Stadt Neu-Ulm ein außergewöh­nliches Juwel besitzt.

Gerhard Hillmann kämpfte jahrelang als Neu-Ulmer CSU-Stadtrat für die Belange der Bürgerinne­n und Bürger. Beispielha­ft sei dazu sein Einsatz für den 2001 eingeweiht­en historisch­en Museumssta­del genannt. In der ehemaligen alten Scheune an der Hauptstraß­e, wurde auf seine Initiative hin der Stadel vollständi­g renoviert und in den oberen Stockwerke­n eine Abteilung „Handwerk“eingericht­et, um das beschwerli­che Leben von anno dazumal plastisch darzustell­en.

Hillmann engagierte sich über die Maßen, zugleich löste er sein Verspreche­n gegenüber der Stadt ein: „Wir Pfuhler Handwerker bringen rund 50.000 DM an Eigenleist­ungen beim Stadel-Umbau ein.“Seitdem pulsiert nun in dem „Juwel“das Leben, parallel zum 1987 eröffneten Pfuhler Heimatmuse­um im angrenzend­en ehemaligen alten Rathaus.

Der Ehrenvorsi­tzende des CSUOrtsver­bandes Pfuhl war von 1972 bis 1999 Vorsitzend­er, und fast 30 Jahre lang vertrat er als Gemeindeun­d Stadtrat die CSU am Ratstisch. Seine Meinung vertrat er „immer knallhart, oft kritisch, aber immer fachlich, immer gut fundiert und er behielt meist recht in seiner Ansicht“, lobte ihn bei der Ehrung Johannes Stingl. Bis ins hohe Alter war denn auch seine Meinung gefragt.

Der bekennende Christ und ehemalige Inhaber der Pfuhler Firma Hillmann Holzbau engagierte sich auch im humanitäre­n Bereich, so unterstütz­te er finanziell Projekte in der Republik Sierra Leone, unter anderem durch den Erlös der von ihm geschnitzt­en und dann verkauften herrlichen Figuren und Gegenständ­e

aus Holz. In seinem ehemaligen Betrieb richtete er dazu eigens eine kleine Werkstatt ein. Aber er besuchte auch kranke Mitbürger, politische oder kulturelle Veranstalt­ungen aller Art, organisier­te Jahrgangst­reffen zu Hause und auch außer Hause und sang im Pfuhler Kirchencho­r.

Hillmann erhielt zahlreiche Ehrungen. Für sein unternehme­risches, kommunalpo­litisches sowie kirchliche­s und soziales Engagement erhielt er 2009 etwa das Bundesverd­ienstkreuz. Mit den Jahren gab er aber alle Ämter ab. Im Mittelpunk­t standen dann nur noch seine geliebte Frau Emma, die fünf Kinder, deren Familien samt Enkelkinde­rn und die weiteren Verwandten.

Die Beisetzung findet am Freitag, 25. November, 11 Uhr, auf dem neuen Pfuhler Friedhof statt.

 ?? Foto: Inge Pflüger (Archivbild) ?? Mit dem Verkauf von selbst geschnitzt­en Figuren unterstütz­te Gerhard Hillmann humanitäre Projekte. Jetzt starb der langjährig­e CSU-Stadtrat im Alter von 87 Jahren.
Foto: Inge Pflüger (Archivbild) Mit dem Verkauf von selbst geschnitzt­en Figuren unterstütz­te Gerhard Hillmann humanitäre Projekte. Jetzt starb der langjährig­e CSU-Stadtrat im Alter von 87 Jahren.

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