Goldschatz aus Museum gestohlen
Millionenschaden in Manching
Manching Einbrecher haben im oberbayerischen Manching einen mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit erbeutet. Wie ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) am Dienstag berichtete, waren die Täter in der vorangegangenen Nacht in das Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt eingestiegen und entwendeten den 1999 bei Manching entdeckten Schatz vollständig.
Der Goldschatz war das Aushängeschild des Museums. Der Sammlerwert der historischen Münzen wird laut LKA auf mehrere Millionen Euro taxiert. Es handelt sich um den größten keltischen Goldfund, der im vergangenen Jahrhundert aufgetaucht ist. Ein Grabungsteam hatte vor 23 Jahren die Münzen entdeckt. In der Vitrine befanden sich 483 Goldmünzen, die insgesamt rund vier Kilogramm wiegen. Sie würden auf etwa 100 vor Christus datiert.
„Der Verlust des Kelten-Schatzes ist eine Katastrophe, die Goldmünzen als Zeugnisse unserer Geschichte sind unersetzlich“, sagte Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU). Der kulturelle Schaden sei enorm. „Wer auch immer diese Tat begangen hat: Jemand hat sich an unserer Geschichte vergangen und unfassbare kriminelle Energie dafür an den Tag gelegt.“Blume sagte, es müsse alles getan werden, die Kriminellen zu fassen.
„Der Einbruch muss in den frühen Morgenstunden stattgefunden haben“, sagte der LKA-Sprecher. „Es war klassisch, wie man es sich in einem schlechten Film vorstellt.“Wegen des großen Wertes des Diebesgutes hat das LKA den Fall übernommen. Am Mittwoch wollen die Münchner Ermittler weitere Informationen zu dem Einbruch bekannt geben.
Seit 2006 wurde der Schatz in dem Museum im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm ausgestellt. Das sogenannte Oppidum Manching gilt als eine wichtige keltische Siedlung, in der bis heute Archäologen regelmäßig tätig sind. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zählt die Siedlung zu den bedeutendsten Bodendenkmälern nördlich der Alpen. (dpa)