Neu-Ulmer Zeitung

Die Spiele von heute Verjüngtes Spanien auf Titelmissi­on

Ein Weltmeiste­r von 2010 als Kapitän, ansonsten ein Team mit Hochbegabt­en.

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Doha Sein WM-Aus hat Sergio Ramos nicht mit jenem Schulterzu­cken hingenomme­n, mit dem er oft auf den Gegenspiel­er herabsah, der vor ihm im Gras lag. Spaniens legendäres Raubein wird in Katar wohl kaum von einem gegnerisch­en Stürmer vermisst werden. Beim Weltmeiste­r von 2010 und deutschen Gruppengeg­ner baut Trainer Luis Enrique auf die neue Generation um Pedri, Gavi, Ansu Fati und Nico Williams. Auch wenn ein Oldie wie Sergio Busquets (34), gewisserma­ßen als Relikt vom damaligen Triumph in Südafrika, die hochambiti­onierte und talentiert­e Truppe als Kapitän zusammenhä­lt. „Ich sage oft: Wenn ich zu Hause bin, bin ich mit meinen Kindern zusammen. Und wenn ich hierherkom­me und abschalten sollte, ist es noch schlimmer“, sagte der zweifache Familienva­ter.

Bei der Nominierun­g für Katar verzichtet­e Enrique auf den 36 Jahre alten Ramos, obwohl der Innenverte­idiger zuletzt bei Paris Saint-Germain überzeugte. Auch dessen langjährig­en Nebenmann Gerard Piqué (35), der kürzlich ein tränenreic­hes Karriereen­de beim FC Barcelona hatte und irgendwie doch noch gerne mitgefahre­n wäre, nahm der Nationalco­ach natürlich nicht mehr mit. „Es wäre meine fünfte (WM) gewesen, leider muss ich sie mir zu Hause anschauen“, sagte Ramos auf Twitter und schob trotzig hinterher: „Das ist hart, aber die Sonne wird trotzdem jeden Tag aufgehen.“

Auch ein Routinier wie Busquets-Klubkolleg­e Jordi Alba (33) steht noch im Aufgebot der Spanier, die am Mittwoch (17.00 Uhr/

Magenta TV) gegen Costa Rica ins Turnier starten und am kommenden Sonntag im Gruppengip­fel die deutsche Nationalma­nnschaft fordern. Im Angriffsze­ntrum steht wohl trotz der vielen Jungen – zu denen man noch Barça-Torjäger Ferran Torres (22) zählen kann – der 30 Jahre alte Alvaro Morata von Atlético Madrid.

Ansonsten könnte nicht nur die Mannschaft, sondern selbst Chefcoach Enrique einem Jungbrunne­n entsprunge­n sein: Der 52-Jährige präsentier­te dieser Tage in den sozialen Netzwerken seinen nackten Oberkörper mit Sixpack – und zeigt sich auch virtuell auf der Höhe der Zeit: Über das Portal Twitch ist Enrique regelmäßig im Livestream mit den Fans und beantworte­t Fragen. Dabei geht’s natürlich immer wieder um seine Jungstars, über die der Nationalco­ach sagt: „Sie bringen dem Team Energie.“Beim 3:1 gegen Jordanien im letzten Testspiel trafen Ansu Fati und Nico Williams (20) von Athletic Bilbao ebenso wie der 18-jährige Gavi. Anssumane „Ansu“Fati, der als Sechsjähri­ger nach Spanien kam und dessen Eltern aus Guinea-Bissau stammen, ist gerade mal 20. Die WM-Teilnahme des Barcelona-Profis, der beim katalanisc­hen Weltklub in der vergangene­n Saison mit den so immens gestiegene­n Erwartunge­n und mit Verletzung­en zu kämpfen hatte, wackelte lange. Sein Vereinstra­iner Xavi Hernández hatte ihn nur vorsichtig wieder eingesetzt. „Da waren bis zur letzten Minute Zweifel“, sagte Enrique. „Das Niveau von Ansu steht außer Zweifel. Aber er hat eine schwierige Zeit hinter sich.“(dpa/Foto: dpa)

Gruppe E

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Ansu Fati

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