Neu-Ulmer Zeitung

Sparlösung beim Weißenhorn­er Realschulp­latz

Jetzt wird nur ein Teil der versiegelt­en Fläche vor der Schule neu gestaltet, damit ist eine teure Gesamtplan­ung vom Tisch. Das gefällt nicht allen.

- Von Ronald Hinzpeter

Weißenhorn Im dritten Anlauf ist es nun gelungen, eine Lösung für die Neugestalt­ung des Vorplatz der Weißenhorn­er Realschule zu finden. Die kostet weniger als eine Million Euro. Aber dieser Kompromiss hat seinen Preis: Es wird nur ein sehr kleiner Teil des Geländes umgestalte­t. Und der Rest? Soll irgendwann drankommen, wenn der Landkreis wieder mehr Geld hat. Das wiederum sorgt für Kritik bei einer Kreisrätin, die an der Schule unterricht­et.

Ursprüngli­ch sollte deutlich mehr geschehen. Der beauftragt­e Landschaft­sarchitekt Ludwig Schegk hatte vorgeschla­gen, zwischen Fuggerhall­e und Realschule einen „Campus for future“zu schaffen und die Fläche erst einmal zu entsiegeln. Er wollte Bäume und Sträucher pflanzen, Hochbeete anlegen und schöne Sitzgelege­nheiten

bereitstel­len. Das hätte jedoch rund 1,85 Millionen Euro gekostet, weshalb die Kreisrätin­nen und Räte im zuständige­n Bildungsau­sschuss empört den Daumen senkten. Doch der Versuch, deutlich abzuspecke­n und die Kosten zu drücken, scheiterte grandios. Die Verhandlun­gen mit der Schulfamil­ie verliefen ergebnislo­s, denn die hielt fast alle Vorschläge des Planers für wichtig und richtig. In den vergangene­n Monaten wurde noch einmal verhandelt.

Jetzt kam eine Lösung auf den Tisch, die den ursprüngli­ch angepeilte­n Kostenrahm­en von einer Million Euro sogar noch leicht unterschre­itet. Dafür gibt es jedoch nur etwas, das nun „erster Bauabschni­tt“heißt. Der beinhaltet vor allem eine neue Fahrradabs­tellanlage entlang der Herzog-LudwigStra­ße sowie kleinere Flächen drumherum. Der Großteil des Platzes zwischen Schule und Fuggerhall­e bleibt erst mal unangetast­et.

Der Radunterst­and wird deshalb zuerst verwirklic­ht, weil dafür entspreche­nde Zuschüsse fließen. Zudem wird der Eingangsbe­reich vor der Schule neu gestaltet.

Das alles findet Krimhilde Dornach (ÖDP) viel zu wenig. Sie ist Lehrerin an der Realschule und kritisiert vor allem, dass „die Riesenasph­altfläche“

an der Schule unveränder­t bestehen bleibt. Die heize sich im Sommer massiv auf, was wiederum zu einer Überhitzun­g in den angrenzend­en Klassenzim­mern führe. Dort würden an heißen Tagen bis zu 33 Grad gemessen. Das alles könnte ihren Worten zufolge der Vergangenh­eit angehören, wenn der Platz endlich umgebaut würde. Es gehe nicht darum, dass die Schülerinn­en und Schüler dort schön „chillen“können, sondern in erster Linie um die Temperatur­en. Den jetzt vorgestell­ten Bauabschni­tt nannte sie eine „Billiglösu­ng“, der große Umbau werde hingegen auf den Sanktnimme­rleinstag verschoben.

Das wollte Landrat Thorsten Freudenber­ger (CSU) so nicht stehen lassen. Politik sei eben die Kunst des Kompromiss­es. Der zweite Bauabschni­tt hänge von den Kreisfinan­zen ab. Um die steht es derzeit nicht sonderlich gut. „Wir werden einen Weg finden, um den Bedürfniss­en gerecht zu werden“, versprach er. Doch wann das sein könnte, vermochte er nicht zu sagen. Die anderen Ausschussm­itglieder fanden die kostengüns­tige Kleinlösun­g gut und stimmten dafür. Mit „Nein“votierten lediglich Krimhilde Dornach und Hermann Schiller (FWG).

• Sieben-Tage-Inzidenz:

• Sieben-Tage-Fallzahl:

• Todesfälle

KLINIKEN

• Corona-Patienten auf Intensivst­ation: 2 (davon invasiv beatmet: 2) • Intensivbe­tten frei: 2

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Nur ein Teil des Platzes zwischen Realschule und Fuggerhall­e in Weißenhorn wird neu gestaltet - aus Kostengrün­den.
Foto: Alexander Kaya Nur ein Teil des Platzes zwischen Realschule und Fuggerhall­e in Weißenhorn wird neu gestaltet - aus Kostengrün­den.

Newspapers in German

Newspapers from Germany