Die Spielfreude ist ihnen anzumerken
Das Jahreskonzert des Musikvereins Meßhofen überzeugt das Publikum mit einem vielfältigen Programm. Da kommt sogar ein Xylofon ganz groß aus.
Roggenburg Endlich wieder auftreten dürfen. Sein Bestes geben. Sein Können zeigen. Das Publikum begeistern. Das Jahreskonzert des Musikvereins Meßhofen war ein gutes Beispiel für die hohe Motivation der Kapellen, sich nach der
Corona-Zwangspause wieder präsentieren zu wollen. „Voll durchstarten“– dieses Motto hat Moderator und zweiter Dirigent Thomas Kohler für den Auftritt im Saal des Klostergasthofs Roggenburg vorgegeben. „Wir wollen unser ganzes musikalisches Arsenal auffahren“, sagte er, passend zum glanzvollen Auftakt mit dem Konzertmarsch „Arsenal“des Komponisten Jan Van der Rost. Ein Versprechen, das die Musikerinnen und Musiker zu hundert Prozent einlösten.
Die Spielfreude, das Engagement,
aber auch der Spaß an der Musik war dem Blasorchester anzumerken – und natürlich zu hören. Dabei stand ihm der Nachwuchs, die Jugendkapelle Meßhofen – Schießen – Biberach (Leitung: Tobias Häußler), in nichts nach. Ambitioniert und talentiert gestalteten die jungen Musikerinnen und Musiker den ersten Teil des Konzerts und gewährten dem sehr angetanen Publikum noch ein Zusatzstück.
Für die Heranwachsenden galt ebenso wie für die Erwachsenen: Sie hatten abwechslungsreiche Stücke gewählt. Da war wirklich für jeden etwas dabei: ob Marsch oder Polka, ob Klassiker oder Swing, ob Konzertantes oder
Volkslied. Apropos abwechslungsreich: Nicht alltäglich ist sicherlich ein Xylofon bei einer Blaskapelle. Die junge Solistin Johanna Häußler schaffte begeisternde Momente, wie sie, begleitet vom Orchester, in atemberaubender Geschwindigkeit ein Potpourri mit Klassikern wie der Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“(Rossini), oder
„Rondo Alla Turca“(Mozart) und einiges mehr interpretierte.
Witzig war wiederum die Idee der Jugendkapelle, bei der Polka „Feuerfest!“, die Josef Strauss aus der bekannten Walzerdynastie für einen Tresorhersteller geschrieben hat, einen rhythmischen Ambos einzusetzen, den Felix Steinberger gekonnt bespielte.
Dass das Blasorchester auch Sinn für Humor hat, bewies es beim schwäbischen Volkslied schlechthin: „Auf de schwäb’sche Eisenbahne“, welches Thomas Kohler stilecht kostümiert ankündigte. Die fast 50 Musikerinnen und Musiker – ergänzt durch ein paar Gäste – gaben dabei virtuos ganz schön Gas, dann schnaufte die Lok mal ganz heftig, und das Getriebe rappelte auch ganz nett. Eine lebhafte und mitreißende Zugfahrt war das im „SchwabenExpress“(Ernest Majo).
Der Vorsitzende Karl-Heinz Aumann und Dirigent Siegbert Göggelmann lobten ihre Kapelle für Disziplin, Einsatz und Probenfleiß. Das Publikum wusste das mit großem Applaus und dem Wunsch nach Zugaben zu schätzen.
Das Blasorchester hat auch Sinn für Humor