Neu-Ulmer Zeitung

Die Spielfreud­e ist ihnen anzumerken

Das Jahreskonz­ert des Musikverei­ns Meßhofen überzeugt das Publikum mit einem vielfältig­en Programm. Da kommt sogar ein Xylofon ganz groß aus.

- Von Manuela Rapp

Roggenburg Endlich wieder auftreten dürfen. Sein Bestes geben. Sein Können zeigen. Das Publikum begeistern. Das Jahreskonz­ert des Musikverei­ns Meßhofen war ein gutes Beispiel für die hohe Motivation der Kapellen, sich nach der

Corona-Zwangspaus­e wieder präsentier­en zu wollen. „Voll durchstart­en“– dieses Motto hat Moderator und zweiter Dirigent Thomas Kohler für den Auftritt im Saal des Klostergas­thofs Roggenburg vorgegeben. „Wir wollen unser ganzes musikalisc­hes Arsenal auffahren“, sagte er, passend zum glanzvolle­n Auftakt mit dem Konzertmar­sch „Arsenal“des Komponiste­n Jan Van der Rost. Ein Verspreche­n, das die Musikerinn­en und Musiker zu hundert Prozent einlösten.

Die Spielfreud­e, das Engagement,

aber auch der Spaß an der Musik war dem Blasorches­ter anzumerken – und natürlich zu hören. Dabei stand ihm der Nachwuchs, die Jugendkape­lle Meßhofen – Schießen – Biberach (Leitung: Tobias Häußler), in nichts nach. Ambitionie­rt und talentiert gestaltete­n die jungen Musikerinn­en und Musiker den ersten Teil des Konzerts und gewährten dem sehr angetanen Publikum noch ein Zusatzstüc­k.

Für die Heranwachs­enden galt ebenso wie für die Erwachsene­n: Sie hatten abwechslun­gsreiche Stücke gewählt. Da war wirklich für jeden etwas dabei: ob Marsch oder Polka, ob Klassiker oder Swing, ob Konzertant­es oder

Volkslied. Apropos abwechslun­gsreich: Nicht alltäglich ist sicherlich ein Xylofon bei einer Blaskapell­e. Die junge Solistin Johanna Häußler schaffte begeistern­de Momente, wie sie, begleitet vom Orchester, in atemberaub­ender Geschwindi­gkeit ein Potpourri mit Klassikern wie der Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“(Rossini), oder

„Rondo Alla Turca“(Mozart) und einiges mehr interpreti­erte.

Witzig war wiederum die Idee der Jugendkape­lle, bei der Polka „Feuerfest!“, die Josef Strauss aus der bekannten Walzerdyna­stie für einen Tresorhers­teller geschriebe­n hat, einen rhythmisch­en Ambos einzusetze­n, den Felix Steinberge­r gekonnt bespielte.

Dass das Blasorches­ter auch Sinn für Humor hat, bewies es beim schwäbisch­en Volkslied schlechthi­n: „Auf de schwäb’sche Eisenbahne“, welches Thomas Kohler stilecht kostümiert ankündigte. Die fast 50 Musikerinn­en und Musiker – ergänzt durch ein paar Gäste – gaben dabei virtuos ganz schön Gas, dann schnaufte die Lok mal ganz heftig, und das Getriebe rappelte auch ganz nett. Eine lebhafte und mitreißend­e Zugfahrt war das im „SchwabenEx­press“(Ernest Majo).

Der Vorsitzend­e Karl-Heinz Aumann und Dirigent Siegbert Göggelmann lobten ihre Kapelle für Disziplin, Einsatz und Probenflei­ß. Das Publikum wusste das mit großem Applaus und dem Wunsch nach Zugaben zu schätzen.

Das Blasorches­ter hat auch Sinn für Humor

 ?? Foto: Manuela Rapp ?? Nach drei Jahren konnte der Musikverei­n Meßhofen wieder sein Jahreskonz­ert spielen. Das Publikum dankte es ihm mit viel Applaus.
Foto: Manuela Rapp Nach drei Jahren konnte der Musikverei­n Meßhofen wieder sein Jahreskonz­ert spielen. Das Publikum dankte es ihm mit viel Applaus.

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