Neymar steht vor seiner größten Prüfung
Stürmer soll Brasilien zum Titel verhelfen
Doha Neymar steht wie kein Zweiter für die Zerrissenheit Brasiliens. Und für die Hoffnung eines Landes auf den sechsten WM-Titel. Zweimal hat er der Seleção aus unterschiedlichen Gründen diesen Traum nicht erfüllen können. Seine dritte WM-Teilnahme nun in Katar könnte die letzte Chance sein. Er will jetzt ein anderer Neymar sein als in der Vergangenheit. In den vergangenen Monaten soll er vieles dem Traum vom sechsten Stern untergeordnet haben: gesündere Ernährung, weniger Partys, härteres Training, mehr Training. Brasiliens Trainer Tite bestätigt diese Veränderungen. „Wir als Seleção sind glücklich, weil wir von diesem Prozess profitieren werden“, sagte der 61-Jährige. Tatsächlich spielt der Angreifer bisher eine überzeugende Saison für Paris Saint-Germain.
Trotzdem wird er von etwa der Hälfte seiner Landsleute verachtet. Oder anders ausgedrückt: schätzungsweise von 50,9 Prozent derjenigen, die zur Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien gegangen sind. So viele hatten für Wahlsieger Lula gestimmt. Neymar hatte offensiv für den Amtsinhaber und Rechtspopulisten Jair Bolsonaro geworben. (dpa)