Neu-Ulmer Zeitung

Veränderte Hilfe für arbeitslos­e Menschen

Brauchen arbeitslos­e Menschen strenge Regeln, damit sie sich so schnell wie möglich um einen Job bemühen? Um Fragen wie diese haben Politikeri­nnen und Politiker gestritten. Hier mehr.

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Ein erster Versuch war gescheiter­t. Jetzt aber haben sich Politikeri­nnen und Politiker geeinigt. Sie wollen etwas daran ändern, wie arbeitslos­e Menschen und ihre Familien vom Staat unterstütz­t werden. Am Freitag wollen sie das neue Bürgergeld beschließe­n. Was sich für die Menschen und auch ihre Kinder verändert, steht hier.

Was ist das Bürgergeld? Das Bürgergeld ersetzt ab dem kommenden Jahr Hartz IV (gesprochen: vier). Es ist für Menschen gedacht, die längere Zeit arbeitslos sind. Das Geld bekommen sie vom Staat. Der Staat sorgt damit etwa dafür, dass die Menschen sich eine Wohnung leisten können, genug zu essen haben und Schulsache­n für ihre Kinder kaufen können.

Was ist der Unterschie­d zum bisherigen Hartz IV? Das Bürgergeld ist etwas höher als Hartz IV. Außerdem

wurden einige Regeln gelockert. Bisher wurden Menschen häufiger schnell in Jobs gesteckt, die nicht unbedingt zu ihnen passten oder nicht dauerhaft waren. Jetzt soll es stattdesse­n stärker darum gehen, einen Job zu finden, der zu dem Menschen und seinen

Fähigkeite­n passt. Auch Weiterbild­ungen werden stärker gefördert.

Was bedeutet das Bürgergeld für Kinder? Wer arbeitslos ist und Kinder hat, bekommt für jedes Kind Geld, um es zu versorgen. Dieses Geld soll erhöht werden. Für Kinder

zwischen 6 und 13 Jahren steigt die Summe von 311 auf 348 Euro. Auch andere Änderungen sind für Kinder wichtig. Etwa diese: Wird jemand arbeitslos, darf er nun mindestens ein Jahr in seiner Wohnung bleiben und muss nicht in eine kleinere, günstigere Wohnung umziehen. Auch Familien können also erst mal in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.

Warum war es für die Politikeri­nnen und Politiker schwierig, sich zu einigen? Einige meinten zum Beispiel: Ohne strenge Regeln würden Menschen sich vielleicht nicht genug anstrengen, um eine Arbeit zu finden. Einige Lockerunge­n haben es deshalb nicht in die endgültige Version des Bürgergeld­s geschafft. Auch jetzt sind nicht alle zufrieden mit dem Kompromiss. Einige halten die Regeln weiterhin für zu locker, anderen sind sie noch immer zu streng. (dpa)

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Foto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa Ab kommenden Jahr ersetzt das Bürgergeld Hartz IV.

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