Leserbriefe
Wirklich sprachlos
Zum Titelbild: „Ohne Worte“(Seite 1) vom 24. November:
Die deutschen Fußballer haben mit dieser Geste echten Weitblick bewiesen. Man war nach diesem Spiel wirklich sprachlos. Norbert-Ullrich Neumann, Meitingen
Bärendienst für den Fußball
Zu „Die nächste Blamage ist perfekt“(Sport) vom 24. November: Wie sagte Teamchef Franz Beckenbauer bei der WM 1990 zu seinen Spielern: „ Gehts raus und spielts“, und siehe da, Deutschland wurde Weltmeister. Doch was der DFB und auch die Nationalspieler derzeit für ein Bild abgeben, gipfelte im verlorenen Auftaktspiel. Wahrscheinlich hatten die Spieler ihre Gedanken schon bei der nächsten geplanten Protestaktion gegen die Fifa und den Gastgeber Katar oder hatten vergessen, dass sie ihre Hand nicht mehr vor dem Mund hatten. Richtig gewesen wäre, die WM zu boykottieren und gar nicht nach Katar zu fliegen. Das hätte bei der Fifa und den Fußballanhängern für mehr Aufsehen gesorgt. Gleichzeitig erweist der Deutsche Fußball-Bund dem deutschen Fußball einen Bärendienst und sorgt dafür, dass die vielen Jugendlichen keine Nationalspieler als Vorbilder mehr haben, denn wer glaubt noch daran, dass diese Mannschaft die Vorrunde übersteht.
Johann Kohler, Horgau
Das Spiel ist zweitrangig
Ebenfalls dazu:
Im Genderland Deutschland ist es zweitrangig, ob bei dieser WM gewonnen oder verloren wird. Am wichtigsten ist die moralisierende Vorbildlichkeit Deutschlands. Nancy Faeser hat dem Ausdruck verliehen! Für die Fußballer war die Nachrangigkeit des Spielergebnisses nicht gerade motivierend – die Hand vorm Mund schien wichtiger als der Ball im Tor.
Gottfried Schwank, Oberegg
Hände vor den Augen
Ebenfalls dazu:
Nachdem sich die Spieler der deutschen Nationalmannschaft vor dem Spiel die Hände vor den Mund gehalten haben, haben Sie sich vermutlich während des Spiels die Hände vor die Augen gehalten. Anders ist diese peinliche Niederlage nicht zu erklären. Aber vielleicht waren die Spieler ja von den vielen Regenbogen um sie herum einfach nur geblendet, oder sie dachten sich, „One Love“bedeutet, auch mal die anderen gewinnen zu lassen. Bei dieser WM steht bei unserer Nationalmannschaft nicht der Fußball im Mittelpunkt, sondern der bunte Regenbogen. Ich hoffe, diese „bunte“Truppe fährt nach der Vorrunde nach Hause, oder sie macht das, wofür sie nach Katar geschickt wurde. Rausgehen, kämpfen, siegen und den WM-Titel mit nach Hause bringen.
Bernd Mögele, Gersthofen
Globale Herausforderung
Zu „Viren als Heilmittel“(Die Dritte Seite) vom 23. November:
Gut, dass es die Möglichkeit gibt, mit Bakteriophagen, also Bakterien „fressenden“Viren, bakterielle Krankheiten zu bekämpfen. Schlecht, dass sie nur wenigen Menschen zugänglich ist. Und am besten wäre es, wenn Bakterien nicht so schnell Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln würden, die diese unwirksam machen. Reserveantibiotika, die eingesetzt werden, wenn normale Antibiotika nicht mehr wirken, können Leben retten. Obwohl der Weltärzteverband sie daher den Menschen vorbehalten will, werden sie massenhaft in den großen Beständen der industriellen Tiermast eingesetzt. Das Robert-Koch-Institut bezeichnete die resultierenden Resistenzen
als eine der größten Herausforderungen für die globale Gesundheit. Die Grünen beantragten letztes Jahr im EU-Parlament, wichtige Reserveantibiotika nur noch in Ausnahmefällen in der Tierhaltung zuzulassen. Dagegen setzte eine Kampagne von Pharmaindustrie und Tierärzten ein. Der Antrag wurde schließlich mit den Stimmen der größten Fraktion im EUParlament, den Christdemokraten, abgelehnt.
Dr. Eduard Belotti, Augsburg
Gerechte Strafe
Zu „Tierskandal: Landwirte sollen ins Gefängnis“(Bayern) vom 24. November:
Die Gefängnisstrafe, die der Staatsanwalt fordert, geht völlig in Ordnung. Wer Tiere quält und schlägt, hat keine milde Strafe verdient. Tiere sind empfindliche Lebewesen, die korrekt behandelt werden müssen. Ihnen Leid zuzufügen, ist in keiner Weise zu tolerieren. Letzteres taten die beiden Landwirte, und deshalb sollen sie jetzt ihre Gefängnisstrafe erhalten in der Hoffnung, dass es die Richter auch so sehen. Auf jeden Fall in dieser Angelegenheit dranbleiben. Jürgen Hajek, Bobingen
Werte in eigener Sache
Zu „Bürgergeld startet mit härteren Regeln“(Seite 1) vom 23. November: Da gibt es doch tatsächlich einige Politiker, die jeden Morgen schon in der Früh aufstehen und sehr hart arbeiten mussten, um sich die Provisionen in Millionenhöhe für die Beschaffung von Schutzmasken ehrlich zu verdienen. Bedauerlicherweise müssen diese ehrenwerten Arbeiter heute noch in der Früh aufstehen und hart daran arbeiten, dass ihnen ihr „Schonvermögen“nicht von fanatischen Sozialisten wieder weggenommen wird. Nur gut für sie ist, dass es da noch Politiker gibt, die ihre ParteiWerte hart verteidigen, und denen es wichtig ist, dass jeder Arbeiter, der arbeitslos geworden ist, schon am ersten Tag als arbeitsscheuer Parasit behandelt werden darf. Schlimmer noch, diese „Werte-Verteidiger“verbreiten immer noch ihr Weltbild von den Arbeitern, die sich ein „Schonvermögen“von 60.000 Euro erarbeitet und erspart haben, und die es nur darauf anlegen, arbeitslos zu werden, um sich dann mit dem Bürgergeld von monatlich 512 Euro einen „schlauen Lenz“machen zu können.
Hans Hack, Halblech
Genau am richtigen Platz
Zu „Letzte Fichte für Dresdener Weihnachtsbaum“(Panorama) vom 23. November:
Der Baum steht genau am richtigen Platz. Er soll den Zustand des deutschen Waldes zeigen und ein Mahnmal darstellen, wie es dem Wald in vielen Bundesländern geht. Auch ein Wachrütteln an die Politiker der ganzen Welt, dass sie sich noch viel für das Klima einsetzen sollen. Dieses Bild sollte immer wieder in der ganzen Welt veröffentlicht werden, nicht als Schandfleck, sondern als eine Tatsache. Hubert Haf, Pfronten
Schreiben Sie Ihre Meinung
Augsburger Allgemeine
Briefe an Die Zeitung
Postfach: 86133 Augsburg
Fax: 0821/777-2115
E-Mail: leserbriefe@augsburger-allgemeine.de
Geben Sie bei Ihren Zuschriften den Artikel an, auf den Sie sich beziehen, und Ihre vollständige Adresse. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir nicht jede Zuschrift veröffentlichen können und dass wir uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe veröffentlichen wir mit Namen und Wohnort. Sie sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion.